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Das Gesetz von Ta-Shima: Roman (German Edition)

Das Gesetz von Ta-Shima: Roman (German Edition)

Titel: Das Gesetz von Ta-Shima: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adriana Lorusso
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denen, die auf seiner Liste standen, und hakte sie ab. Dann wies er sie an, eine Treppe, deren Stufen in den Fels gehauen waren, zu den Laboren hinunterzusteigen. Der Wartesaal war leer, nur eine bunte Matte lag da, auf die sie sich setzten. Dann unterhielten sie sich mit leiser Stimme. Eine Papieröllampe warf schwaches, gelbes, zitterndes Licht auf die nackten Mauern.
    Eine Tür ging auf, und alle verstummten. Aber es war nur ein Asix-Assistent, der den ersten Namen nannte. Das Licht hinter ihm war grell und blendete fast so wie Sonnenstrahlen.
    Das müssen die elektrischen Lampen sein!, dachte Lara aufgeregt, die so etwas nicht kannte. Sie hörte jemanden reden, konnte ihn aber nicht sehen. Es war das erste Mal, dass sie in den Keller musste. In den Jahren zuvor waren ihr lediglich in der Krankenstation im Erdgeschoss Blut, Speichel und Nasenschleim entnommen worden. Als sie nun an die Reihe kam, blieb sie auf der Stufe stehen und blinzelte, fast blind von der Helligkeit.
    »Bist du festgewachsen? Komm herein!«, forderte eine derbe Stimme sie auf.
    Lara gehorchte und ließ den Blick in die Runde schweifen. Siesah drei Untersuchungstische und verschiedene Apparate, an denen winzige Lampen blinkten. Vor einigen dieser Geräte standen junge Leute, die vor Lara aufgerufen worden waren, und eine Ärztin.
    Lara zog sich ganz aus, wie man es von ihr verlangte. Dann streckte sie sich auf einer Liege aus. Die Ärztin untersuchte sie lange und gründlich. Anschließend musste Lara sich vor eine Reihe verschiedener Apparate setzen. Manchmal wurde sie angewiesen, sich nicht zu bewegen, ein anderes Mal musste sie Bilder betrachten, die sich näherten und wieder entfernten, oder Lichter, die aufflammten und wieder erloschen. Zwischen den einzelnen Untersuchungen musterte Lara die Ärztin verstohlen und versuchte zu ergründen, ob es gut oder schlecht für sie lief, aber der Blick der Frau blieb unergründlich.
    »Bist du müde?«, wollte sie wissen.
    »Nein, Frau Doktor Adaï«, gab Lara zur Antwort, denn eine Shiro durfte niemals Schwäche zeigen.
    »Möchtest du etwas essen oder trinken?«
    »Nein.«
    »Dann geh in die Kabine und befolge die Anweisungen.«
    Lara gehorchte und setzte sich im Schneidersitz auf die Matte, die einen Teil des Bodens bedeckte. In Augenhöhe befand sich ein Bildschirm, der mit einem Mal zum Leben erwachte. Eine mechanische Stimme erteilte ihr Instruktionen.
    »Berühre den Bildschirm unten rechts, sobald ein Kreis zu sehen ist.«
    Die Bilder erschienen oben auf dem Monitor und glitten langsam abwärts: Dreieck, Blume, Kreis ...
    Lara berührte den Bildschirm. Man hätte meinen können, es wäre ein Spiel, denn es war nicht allzu schwierig; dann aber meldete die Stimme sich erneut, diesmal drängend:
    »Unten links, wenn ein Dreieck auftaucht!«
    Die Bilder kamen immer schneller.
    »Oben, wenn du ein Blatt siehst! In der Mitte, wenn ein Mensch auftaucht!«
    Bald kamen die Bilder in rasender Geschwindigkeit. Lara berührte den Bildschirm so schnell sie konnte – oben, unten, wieder unten, in der Mitte –, bis sie absichtlich falsch drückte, damit die Hatz endlich aufhörte. Ein kreischender Ton erklang, und die Bilder verschwanden.
    Lara war nach der Anstrengung schweißgebadet. Als die Ärztin zu ihr kam, entschuldigte Lara sich für ihren Fehler.
    »Ach, das ist normal«, sagte die Ärztin. »Früher oder später macht jeder einen Fehler, damit es aufhört. Die Bilder kommen immer schneller, bis man nicht mehr folgen kann. Das war die letzte Prüfung. Du kannst jetzt nach Hause gehen.« Unerwartet lächelte sie und fügte hinzu: »Wenn wir die Ergebnisse der DNA -Tests haben, lassen wir dich wissen, welche Aufgabe du innerhalb deines Clans auszuführen hast.«
    »Darf ich eine Frage stellen?«, erkundigte sich Lara und fügte die respektvolle Anrede »Frau Doktor Adaï« hinzu.
    »Was möchtest du denn wissen?«
    Die Frau betrachtete Lara neugierig und setzte sich neben sie auf die Matte.
    »Es geht um die Apparate. In diesem Jahr haben wir in der Schule Anatomie, und ich würde gerne wissen, wozu sie dienen.«
    »Warum denn, Kleine? Hoffst du, im nächsten Jahr schummeln zu können?«
    »Natürlich nicht, Frau Doktor Adaï! Das würde ich niemals tun! Es interessiert mich nur. Die letzte Übung in der Kabine, die wie ein Spiel war – sollten damit meine Reflexe getestet werden?«
    »Das auch. Vor allem aber deine Konzentrationsfähigkeit.«
    »Und die kleinen blinkenden Lichter?«
    Die

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