Das Gesetz von Ta-Shima: Roman (German Edition)
Lachen und Scherzen und Gesang, als die Feiernden den sprudelnden Wein von Gorival zusprachen, der aus einem kleinen Fass eingeschenkt wurde. Andere schlenderten allein oder in Gruppen umher, und immer häufiger sah man Paare.
Tarr streichelte Lara über das Haar und die Schultern; dann glitt seine Hand in den Ausschnitt ihrer Tunika und umfasste erst die eine, dann die andere Brust.
»Sie sind sehr klein, nicht wahr?«, fragte sie verschämt, denn Asix-Mädchen ihres Alters waren schon viel weiter entwickelt.
Tarr antwortete nicht, sondern streichelte sie weiter und rieb ihre Brustwarzen behutsam zwischen Daumen und Zeigefinger. Es war ein angenehmes Gefühl. Aber letztendlich war es nicht viel anders, als wenn sie sich selbst berührte, wie Lara sich ein wenig enttäuscht eingestehen musste.
Dann zog Tarr sie hoch, und sie gingen weiter am Fluss entlang. Erst als der Widerschein der Feuer nicht mehr zu sehen war, blieben sie erneut stehen. Im Schein der drei Monde zog Tarr ihr die Tunika aus, wie schon so oft zuvor, wenn Dol ihn gebeten hatte, den Kindern beim Duschen zu helfen. Er legte die Tunika in den noch heißen Sand, zerdrückte die Daïbanblume mit einer Hand und ließ den Saft auf Laras flachen Leib rinnen. Dann rieb er ihre Brust damit ein. Wo seine Zärtlichkeit bei Lara auf fruchtbaren Boden fiel, verweilten seine Hände länger. Der ein wenig herbe, berauschende Duft der Blume breitete sich aus.
Als Tarr ihr die Hose auszog, half sie mit einer Bewegung der Hüfte nach. Nachdem er sich selbst entkleidet hatte, legte er sichneben sie. Lara erinnerte sich an die Worte der Ärztin und berührte ihren Pflegebruder zögernd.
»Ist das gut so?«, fragte sie ängstlich.
Er antwortete mit seinem gewohnten Grummeln, während Laras Hand sich den Weg nach unten ertastete. Sein Körper, den sie während des Badens so oft gesehen hatte, war ihr vertraut, doch als ihre Hand sein Glied erreichte, zuckte sie erstaunt und erschrocken zurück.
»Es ist gewachsen! Habe ich etwas falsch gemacht?«
»Im Gegenteil.« Tarr begnügte sich mit dieser knappen Antwort, ließ sanft einen Finger in sie gleiten und bewegte ihn vorsichtig, bis sie die Hüften anhob und ihre Schenkel öffnete.
»Komm«, drängte sie, »komm!«
*
Als nach einer Nacht voller Zärtlichkeiten die Sonne aufging, erhoben sie sich, zogen sich an, schlüpften in ihre Mäntel und eilten nach Hause.
»Danke«, flüsterte Lara, die geschmeidig auf ihren langen, schlanken Beinen lief, während Tarr seiner kurzen, stämmigen Beine wegen mit kleinen Schritten trippeln musste, um mithalten zu können.
»Wofür bedankst du dich?«, wollte er wissen.
»Weil es langweilig für dich gewesen sein muss, die ganze Nacht mit einem unerfahrenen Mädchen zu verbringen, statt dir eine andere Partnerin zu suchen. In dem Buch stand, dass die Asix das immer so machen, sobald die erste Frau, die mit ihnen zusammen ist, befriedigt und müde ist.«
»Um das zu wissen, brauchen die Shiro ein Buch?«
Lara antwortete zuerst nicht, beobachtete ihn nur verstohlen. Zeigte man den Asix diese Bücher nicht? Vielleicht zeigte man sie nur den ganz dummen Mädchen, die sechs Trockenzeiten lang keinen Sexualpartner gehabt hatten, so wie sie ...
Lara kam sich ziemlich dumm vor und schwieg, nachdem nur ein knappes »Weiß ich auch nicht« über ihre Lippen gekommenwar. Als sie sicher war, dass niemand sich auf der Straße aufhielt, streckte sie die Hand aus und berührte leicht die ihres Pflegebruders, bis ihre Finger die seinen umschlossen hielten. Tarr protestierte nicht.
Bald darauf erreichten sie ihr Zuhause. Mit der Schulter öffnete Tarr die Tür. Einen Augenblick sahen sie nichts, weil es im Zimmer dunkel war. Dann sahen sie Dol am Gemeinschaftstisch sitzen. Offenbar wartete ihre Pflegemutter bereits auf sie. Hastig ließ Tarr die Hand seiner Schwester los und machte einen Schritt zur Seite, aber Dol hatte es bereits gesehen.
»Du dummer Asix!«, fuhr sie ihn an und baute sich drohend vor ihm auf. So schrill hatte Lara Dol noch nie schreien hören, nicht einmal ihren kleinen Shiro-Geschwistern gegenüber. »Was hast du getan?«
»Aber Mama Dol«, sagte Lara verblüfft. »Tarr hat nichts Böses getan. Warum schimpfst du so?«
Dol beachtete sie gar nicht. »Ich habe dich gebeten, auf sie aufzupassen«, fuhr sie Tarr an. »Stattdessen ... stattdessen ...« Sie rang um Worte. Schließlich hob sie die Hand und versetzte ihm einen heftigen Schlag auf den Mund, den Tarr
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