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Das Gesicht des Drachen

Das Gesicht des Drachen

Titel: Das Gesicht des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffery Deaver
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geschickt.
    Verletzte Frau hat Blutgruppe AB negativ. Weitere Informationen erbeten.
    Fingerabdrücke an AFIS geschickt.
    Keine Übereinstimmungen.
    Mord an Jerry Tang, Tatort Vier Männer haben Tür eingetreten, das Opfer gefoltert und erschossen.
    Zwei Patronenhülsen - passen zur Modell 51. Tang durch zwei Kopfschüsse ermordet.
    Beträchtliche Verwüstungen.
    Einige Fingerabdrücke.
    Keine Übereinstimmungen, außer bei Tang.
    Drei Komplizen haben kleinere Schuhgröße als Geist, mutmaßlich auch kleinere Statur.
    Versteck des Geists nach Spurenlage vermutlich im Süden Manhattans, Gebiet um Battery Park City.
    Komplizen entstammen vermutlich einer ethnischen Minderheit Chinas. Nach Verbleib wird gefahndet.
     
    Schießerei auf der Canal Street, Tatort
    Zusätzliche Spuren deuten auf Versteck im Gebiet um Battery Park City hin.
    Gestohlener Chevrolet Blazer, nicht zurückverfolgbar.
    Keine Übereinstimmungen bei Fingerabdrücken.
    Teppich des Verstecks: Hersteller Arnold, Marke Lustre-Rite, verlegt während der letzten sechs Monate; kontaktieren Baufirmen zwecks Liste möglicher Objekte.
    Frischer Gartenmulch gefunden.
    Toter Komplize des Geists: ethnische Minderheit aus West- oder Nordwestchina. Fingerabdrücke nicht registriert. Waffe war Walther PPK.
    Details zu den Immigranten:
    Die Changs: Sam, Mei-Mei, William und Ronald; Sams Vater, Chang Jiechi, und Kleinkind, Po-Yee. Sam hat Job arrangiert, aber Arbeitgeber und Ort unbekannt. Fahren blauen Kleinbus, Modell und Kennzeichen unbekannt. Wohnung der Changs liegt in Queens.
    Die Wus: Qichen, Yong-Ping, Chin-Mei und Lang.
     
     
    ...Achtundzwanzig
    Viele chinesische Worte werden durch die Kombination zweier Gegenteile gebildet. So steht »vorrückenzurückweichen« beispielsweise für »sich bewegen«.
    Ebenfalls in diese Kategorie fällt der Begriff für »Geschäfte machen«, der in wörtlicher Übersetzung »kaufen-verkaufen« lautet.
    Und genau das war es, was die vier Männer, die an diesem stürmischen Augustabend in dem verqualmten Büro der East Broadway Workers' Association saßen, taten: Sie kauften und verkauften.
    Die Tatsache, dass diese Verhandlungen das Leben mehrerer Menschen zum Gegenstand hatten - es wurde darum geschachert, den Aufenthaltsort von Sam Changs Familie an den Geist zu verkaufen -, schien die Männer nicht im Mindesten zu beeindrucken.
    Natürlich gab es in Chinatown viele rechtmäßige Tongs, die ihren Mitgliedern wertvolle Dienste leisteten - sie vermittelten bei Auseinandersetzungen konkurrierender Firmen, beschützten Schulkinder vor den Straßenbanden, richteten Seniorenzentren und Kindertagesstätten ein, hielten die Restaurant- und Schneidereigewerkschaften in Schach und fungierten als erste Ansprechpartner der »Anderen Regierung«, womit das Rathaus und die Polizei gemeint waren.
    Dieser spezielle Tong tat nichts von alledem. Er hatte nur eine einzige Funktion, und die bestand darin, den Schlangenköpfen als Basis ihrer Geschäftsinteressen im Großraum New York zu dienen.
    Jetzt, um kurz vor Mitternacht, saßen die drei Führer dieses so genannten Arbeiterverbands - alle ungefähr fünfzig Jahre alt - auf einer Seite des Tisches nebeneinander und starrten den Mann an, den keiner von ihnen kannte. Aber er war ein Mann, der sich als überaus wertvoll erweisen konnte - denn er wusste, wo die Changs sich versteckt hielten.
    »Woher kennen Sie die Leute?«, fragte der Verbandsdirektor den Fremden, der nur seinen Nachnamen genannt hatte, Tan, vermutlich damit ihn der Geist nicht aufspüren und ihm sein Wissen durch Folter entreißen konnte.
    »Chang war in China mit meinem Bruder befreundet. Ich habe der Familie eine Wohnung und Chang und seinem Sohn einen Job besorgt.«
    »Wo befindet sich denn die Wohnung?«, fragte der Tong- Chef beiläufig.
    Tan hob abwehrend die Hände. »Ich bin hier, um diese Information zu verkaufen. Falls der Geist daran interessiert ist, muss er es sich etwas kosten lassen.«
    »Uns können Sie es doch ruhig sagen«, warf einer der Beisitzer lächelnd ein. »Wir erzählen es bestimmt nicht weiter.«
    »Ich werde nur mit dem Geist persönlich darüber sprechen.«
    Für die Tong-Führer war das keine Überraschung, aber sie wollten nichts unversucht lassen. Es gab viele dumme Menschen auf der Welt.
    »Bitte bedenken Sie, dass der Geist nicht leicht zu erreichen ist«, sagte der andere Beisitzer.
    »Was Sie nicht sagen«, spottete Tan. »Und Sie sollten bedenken, dass ich mich auch an andere Leute

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