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Das Gesicht des Drachen

Das Gesicht des Drachen

Titel: Das Gesicht des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffery Deaver
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sie, dass Sam Chang der Urheber sein musste, denn die Abdrücke entsprachen denen auf dem Außenbordmotor, und dank Li war ihnen bekannt, dass Chang das Boot an Land gesteuert hatte. »Schaut euch diese Linien an«, sagte Rhyme.
    »Was gibt's denn da zu sehen, Lincoln?«, fragte Dellray.
    Rhyme erwiderte nichts, sondern fuhr dichter an den Bildschirm heran und erteilte einige Befehle. »Kommando, Cursor runter. stop. Cursor links. stop.« Der kleine Pfeil auf dem Monitor hielt an einer Linie - einer Einkerbung auf dem Abdruck des Zeigefingers von Changs rechter Hand. Identische Einschnitte fanden sich an seinem Mittelfinger und dem Daumen - als hätte Chang eine dünne Schnur umklammert.
    »Was ist das?«, überlegte Rhyme laut.
    »Eine Schwiele? Eine Narbe?«, vermutete Eddie Deng.
    »So was habe ich noch nie gesehen«, sagte Mel Cooper.
    »Vielleicht hat er sich geschnitten oder sonst wie verletzt.«
    »Oder er hat sich an einem Seil verbrannt«, schlug Sachs vor.
    »Nein, das gäbe eine Blase. Es muss sich um eine Wunde handeln. Sind Ihnen an Changs Händen irgendwelche Narben aufgefallen?«, fragte Rhyme den Chinesen.
    »Nein, ich habe nichts dergleichen gesehen.«
    Einkerbungen, Schwielen und Narben an Fingern und Handflächen ließen mitunter Rückschlüsse auf die Arbeitsbereiche oder Hobbys der betreffenden Personen zu, kamen in der heutigen Zeit aber immer seltener vor, weil mittlerweile bei vielen Berufen die einzige manuelle Tätigkeit darin bestand, eine Tastatur zu bedienen oder sich Notizen zu machen. Dennoch - wer beispielsweise als Handwerker arbeitete oder bestimmte Sportarten betrieb, hatte häufig eine charakteristische Kennzeichnung an den Händen.
    Rhyme wusste vorerst nicht, was dieses Muster zu bedeuten hatte, aber unter Umständen würden sie zu diesem Punkt noch weitere Informationen erhalten. Er wies Thom an, die Tabelle um einen entsprechenden Eintrag zu ergänzen. Dann rief Special Agent Tobe Geller an, einer der Computer- und Elektronikspezialisten des FBI, der in der New Yorker Zweigstelle arbeitete. Er war mit der Untersuchung des Funktelefons betraut worden, das Sachs im Boot des Geists am Strand von Easton gefunden hatte. Rhyme legte das Gespräch auf den Lautsprecher.
    »Dieses Ding ist wirklich ein überaus interessantes Gerät, das dürfen Sie mir glauben«, ertönte Gellers eifrige Stimme.
    Rhyme kannte den jungen Mann nicht besonders gut, aber er erinnerte sich noch an dessen Lockenfrisur, seine umgängliche Art und die brennende Leidenschaft für alles, das Mikrochips enthielt.
    »Wieso das?«, fragte Dellray.
    »Zunächst mal muss ich Ihnen ein paar Hoffnungen rauben. Es lässt sich praktisch nicht zurückverfolgen. Wir nennen diese Teile >heiße Hörer<. Der Speicherchip wurde deaktiviert, sodass man weder die letzte gewählte Nummer noch den letzten Anrufer feststellen kann alle Protokollfunktionen sind ausgeschaltet. Außerdem handelt es sich um ein Satellitentelefon - man kann es ohne örtlichen Provider überall auf der Welt einsetzen. Die Signale laufen über ein Behördennetz in Fuzhou. Zu diesem Zweck muss der Geist oder einer seiner Leute sich in das System gehackt haben.«
    »Nun, dann lassen Sie uns doch einfach irgendwen in der verdammten Volksrepublik anrufen, um ihm mitzuteilen, dass dieser böse Junge ihr System benutzt«, schlug Dellray vor.
    »Das haben wir schon versucht. Die chinesische Position lautet, dass ihr Telefonnetz nicht geknackt werden kann und wir uns demzufolge irren müssen. Vielen Dank für die Anfrage.«
    »Sogar wenn es dazu beitragen könnte, den Geist zu erwischen?«
    »Ich habe den Namen Kwan Ang erwähnt, aber sie waren nicht interessiert. Was bedeutet, dass man sie wahrscheinlich geschmiert hat.«
    Guanxi...
    Rhyme bedankte sich bei dem jungen Beamten und legte auf. Eins zu null für den Geist, dachte er verärgert.
    Bei der Waffendatenbank hatten sie etwas mehr Erfolg. Mel Cooper fand heraus, dass die Patronenhülsen aus einer von zwei möglichen Pistolen stammen mussten, die beide seit fast fünfzig Jahren nicht mehr hergestellt wurden: Eine davon war eine russische Tokarew 7,62mm Automatik. »Aber ich möchte wetten, er hat die chinesische Modell 51 benutzt«, fuhr Cooper fort. »Das ist ein nahezu identischer Nachbau der Tokarew.«
    »Ja, richtig«, sagte Sonny Li. »Ich würde auch auf die 51 tippen. Ich selbst hatte eine Tokarew, aber die liegt jetzt auf dem Meeresgrund. Die 51 ist in China ziemlich verbreitet.«
    »Was ist mit den

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