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Das Gesicht des Todes: Authentische Mordfälle (German Edition)

Das Gesicht des Todes: Authentische Mordfälle (German Edition)

Titel: Das Gesicht des Todes: Authentische Mordfälle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Toni Feller
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kochen, wenn ihm mein Essen nicht schmecke. Daraufhin warf Konrad ein Glas gegen die Wand. Ich schrie ihn wegen der beschädigten Tapete an, worauf er wiederum den noch halbvollen Teller nahm und ihn mit den Worten: › Friss dein Zeug doch selbst!‹, auf den Boden warf. Anschließend erhob er sich, kam auf mich zu und versetzte mir mehrere Faustschläge ins Gesicht. Mir wurde schwarz vor Augen, und ich fiel vom Stuhl. Mein Gesicht schmerzte höllisch.
    Auf einmal kam in mir unbändiger Hass hoch. Ich ging ins Schlafzimmer und holte den Karabiner. Damit wollte ich Konrad einschüchtern. Keinesfalls wollte ich ihn umbringen. Als ich aus dem Schlafzimmer kam, saß Konrad wieder am Tisch. Ich hob das Gewehr hoch und zielte auf ihn. Gleichzeitig schrie ich ihn an: › Wenn du mich noch einmal schlägst, drücke ich ab!‹
    Zunächst antwortete Konrad nicht. Nach ein paar Sekunden sagte er schließlich kleinlaut, er würde mich nie mehr schlagen. Ich ließ kurz das Gewehr sinken, weil es mir auch zu schwer geworden war. Als ich es wieder anhob, um nochmals auf Konrad zu zielen, löste sich plötzlich ein Schuss. Ich erschrak fürchterlich. Der Knall war so laut, dass mir die Ohren zufielen. Dann sah ich nur noch, wie sich das Gesicht von Konrad verzerrte und sich seine Augen schlossen. Sein Oberkörper kippte seitlich nach hinten und sein Kopf schlug auf die links neben ihm befindliche Anrichte auf. Er blieb jedoch auf dem Stuhl sitzen.
    Ich war vor Schreck wie gelähmt und nicht fähig, einen klaren Gedanken zu fassen oder irgendetwas Sinnvolles zu tun. Um Konrad kümmerte ich mich nicht. Ich dachte mir, dass er tot war.
    Dann geriet ich in Panik und fasste den Plan, Selbstmord zu begehen. Ich packte drei Flaschen Bier und eine Schnapsflasche in eine Einkaufstasche, nahm Gewehr sowie Munition und verließ die Wohnung. Das Gewehr habe ich in ein Badetuch gewickelt. Mit Konrads Opel Rekord fuhr ich ohne bestimmtes Ziel weg. Ich kam auf die Autobahn. Plötzlich hatte ich die Idee, mich von der Essener Ruhrtalbrücke zu stürzen. Ich kenne diese Brücke und weiß, dass sie über 100 Meter hoch ist und dass sich dort schon viele Menschen heruntergestürzt haben. Während der Fahrt begann ich, mir Mut anzutrinken.
    Es war schon Nacht, als ich auf einem Parkplatz hinter Köln anhielt. Dort kam ich von meinem Plan ab, mich von der Brücke zu stürzen. Ich fasste nun den Entschluss, mich mit dem Karabiner zu erschießen. Das wollte ich aber nicht auf dem Parkplatz tun. Irgendwo in einem Wald sollte es sein. Ich verließ deshalb die Autobahn und fuhr weiter, bis ich zu einem Waldstück kam.
    Nachdem ich angehalten hatte, nahm ich den Karabiner und lud ihn durch. Ich musste zuerst die leere Patronenhülse herausnehmen, um danach das Gewehr mit zwei Patronen zu laden. Zunächst legte ich die Waffe auf den Beifahrersitz. Die Mündung des Laufes nahm ich in den Mund. Sie fühlte sich kalt und hart an. Doch weil der Lauf so lang war, kam ich mit dem Finger nicht mehr an den Abzug. Aus diesem Grund stellte ich den Kolben der Waffe auf den Boden vor dem Beifahrersitz. Abermals nahm ich den Lauf in den Mund. Dann wollte ich mit dem rechten großen Zeh den Abzug betätigen. Wegen des Getriebetunnels kam ich wiederum nicht an den Abzug, weshalb ich den Karabiner wieder in das Badetuch wickelte und auf den Rücksitz legte. Anschließend fuhr ich weiter.
    Ich hatte nun fest vor, mich die Ruhrtalbrücke hinunterzustürzen. Inzwischen hatte ich alle drei Flaschen Bier und auch viel Schnaps getrunken. Noch auf dem Weg zur Autobahn kam es dann zu dem Unfall. Wie das passierte, kann ich nicht sagen. Ich war bewusstlos und bin erst wieder im Krankenhaus zu mir gekommen. Die Polizei in Essen sagte mir, ich sei frontal gegen einen Lichtmasten geprallt. Sie fragten mich wegen des Karabiners, und ich gab vor, nichts von der Waffe zu wissen. Wenn das Gewehr im Auto gelegen habe, würde es wohl meinem Freund Konrad Scherer gehören. Er sei auch der Fahrzeugbesitzer. Das Auto hätte ich kurzzeitig von ihm geliehen bekommen.
    Die Beamten gaben sich damit zufrieden und beschlagnahmten meinen Führerschein. Wie ich später mitbekam, versuchten sie, Konrad ausfindig zu machen, was ihnen natürlich nicht gelang. Dazu muss ich sagen, dass er nicht bei mir gemeldet war und eine Nachschau in seiner eigenen Wohnung natürlich keinen Erfolg haben konnte.
    Nach den Formalitäten im Krankenhaus und bei der Polizei fuhr ich mit dem Zug nach Hause. Die Wohnung war in

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