Das Gespinst des Bösen
dass es gefährlich sein könnte, mit einem Mord und einem Selbstmord in Zusammenhang gebracht zu werden?»
«Mehr oder weniger.»
«Für die Kirche oder für das Herzogtum?»
«Ich denke, er meinte für uns, aber das wäre dann unser Problem, nicht?»
«Meinte er, es würde sich vermutlich nicht gut machen, wenn bekannt würde, dass ich Fuchsia in einer nicht mehr genutzten Kirche gesegnet habe, kurz bevor sie ihren Partner umgebracht hat? Hat er das gesagt?»
«So was in der Art.»
«Und wenn bekannt würde, dass ich auf Bitten des Herzogtums Cornwall einbezogen wurde …»
«Ja, so was hat er wohl auch gesagt.»
Merrily hatte erwartet, dass er ihre Fragen nur widerwillig beantworten würde, aber so war es nicht.
«Hat der Bischof Ihnen gesagt, dass ich zu dem Schluss gekommen war, Fuchsia hätte die ganze Sache erfunden?»
«Nach meinen Informationen wird bei der polizeilichen Untersuchung gesagt werden, dass das Mädchen Felix umgebracht und sich dann selbst im Zustand geistiger Verwirrung das Leben genommen hat. Ich glaube, so ist der offizielle Wortlaut.»
«Und, mh … haben Sie dem Bischof denn gesagt, dass wir nicht weitermachen sollen?»
«Nein, das habe ich nicht gesagt.»
«Oh.»
«Ich mochte Felix. Ich wünschte, ich könnte die Uhr bis zu dem Zeitpunkt zurückdrehen, als uns das Grundstück von den Grays zum ersten Mal angeboten wurde. Wenn ich dieses Geschäft rückgängig machen könnte, wäre ich ein glücklicherer Mann.»
Sie erinnerte sich, wie er in der Scheune am Fenster gestanden hatte.
Wir machen nicht oft Fehler.
«Adam, als Sie es gekauft haben, wussten Sie da von der Fehde mit den Gwilyms? Ich meine, wussten Sie, dass die Grays Ihnen das Haus anboten, damit es nicht den Gwilyms in die Hände fällt? Dass sie es jemandem verkaufen wollten, der reicher, weit weg und … unangreifbar ist. Jemand, den man nicht unter Druck setzen kann, damit er es wieder verkauft. Wussten Sie davon irgendwas?»
«Damals nicht, nein. Einiges davon habe ich später erfahren, und ich habe inzwischen ein langes Gespräch mit Paul Gray geführt. Gestern erst. Mr. Gray hat mittlerweile seine eigenen Probleme, wie Sie vielleicht wissen.»
«Ja.»
«Er sagte, er wolle nicht, dass sie in eine alte Fehde hineingezogen werden. Damit – falls ihm was passiert – seine Frau nicht allein dasteht.»
«Mit der Fehde.»
«Oder dem Haus. Er wollte sich dafür entschuldigen, dieses Unglückshaus an uns abgeschoben zu haben. Er hat uns für – wie Sie gerade sagten – reich und weit weg gehalten. Ihm war nicht bewusst, dass Einheimische in die Sache hineingezogen werden würden.»
«Ein Unglückshaus.»
«Nun, viel Glück hat er ja nicht gerade gehabt, oder? In so einer Situation kann man schon ein bisschen irrational werden. Ich habe ihm gesagt, wir würden etwas unternehmen. Der Mann tat mir leid. Es tut mir für uns alle leid.»
«Und das war,
bevor
der Bischof …?»
«Offenkundig. Die Haltung des Bischofs war … enttäuschend.» Eastgate sprach langsam, als schleiche er um den heißen Brei herum. «Das hatte ich nicht erwartet. Wir sind jetzt in einem ganz schönen Dilemma.»
«Ist das so?»
«Wie Sie wissen, war ich von Anfang an nicht sicher, ob wir die Kirche einbeziehen sollen, aber ich habe denen gesagt, Sie hätten mir gefallen und schaden könnte es nicht.»
«Wem haben Sie das gesagt?»
«Sie werden ja mitbekommen haben, dass es Menschen gibt, die ich informieren muss. Und als der Bischof einen Rückzieher gemacht hat, habe ich das meinem direkten Vorgesetzten im Herzogtum berichtet.»
«Verstehe.»
«Und er hat wiederum nach oben berichtet.»
«Wie
weit
nach oben?»
«Ich denke, Sie wissen, wovon ich spreche.»
Du meine Güte.
«Wann war das?»
«Heute früh. Sie sollten mit einem Anruf rechnen, Merrily.»
«Von …?»
«Ich bin gebeten worden, alle Informationen weiterzugeben, die ich über Sie habe. Ich sage Ihnen das für den Fall, dass es jemand erwähnt. Ich möchte nicht, dass Sie denken, wir handeln hinter Ihrem Rücken.»
«Danke.»
«Jemand war auf Ihrer Webseite und hat einiges über spirituelle Grenzfragen gefunden, aber wenig über Sie persönlich.»
«Zurückhaltung, Adam. Gehört dazu.»
«Ihre Tochter ist ein ziemlich angriffslustiges Mädchen, wenn ich das sagen darf.»
«Das steht aber nicht auf der Webseite.»
«Nein, das stimmt.»
«Wenn Sie von den Steinen auf Coleman’s Meadow sprechen», sagte Merrily, «da stehe ich vollkommen hinter
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