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Das Gestaendnis des Scheichs

Das Gestaendnis des Scheichs

Titel: Das Gestaendnis des Scheichs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara McMahon
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wird sich davon kaum unterscheiden, wenn man einmal davon absieht, dass andere Gäste als dort erscheinen werden. Du läufst höchstens Gefahr, dich bei dem ganzen Gerede über Öl zu Tode zu langweilen.“
    „Ist das tatsächlich dann das übliche Gesprächsthema?“
    „Leider, da meistens viele Führungskräfte von Bashiri-Öl anwesend sind. Der Finanzminister ist zurzeit nicht sehr gut auf uns zu sprechen, da Rashid entgegen seinen Empfehlungen einen Vertrag mit einem ägyptischen Unternehmen abgeschlossen hat. Trotzdem bin ich mir sicher, der Minister wird wieder auftauen, wenn er erst ein paar Millionen Spendengelder für seine Lieblingsprojekte bekommen hat.“
    Ella wollte nicht über Geld- oder Familienangelegenheiten reden. Sie sprang auf. „Ich gehe jetzt ein Stück am Ufer entlang.“
    Mühelos erhob er sich und ging neben ihr her.
    „Erzähl mir von deiner Arbeit auf den Ölfeldern“, wechselte sie das Thema und hörte ihm dann interessiert zu.
    Den Einkaufsbummel am nächsten Nachmittag genoss Ella in vollen Zügen. Nachdem sie erst einmal verschiedene Geschäfte besucht hatte, vergaß sie, darauf zu achten, ob ihr jemand gefolgt war. Shoppen mit Bethanne erwies sich einfach als das reinste Vergnügen. Es stellte sich heraus, dass der hinreißend aussehenden Texanerin besonders kühle Farbtöne standen, denn sie passten so gut zu ihrem blonden Haar. Zweimal hielt sie Ella ein Abendkleid hin und schlug ihr vor, es anzuprobieren. Doch Ella schüttelte nur den Kopf. Keinesfalls würde sie ein Monatsbudget für etwas ausgeben, das sie nur eine Stunde tragen würde.
    Bethanne entschied sich schließlich für eine Robe in einem wunderschönen Blauton, der ihre Augen intensiv zum Leuchten brachte.
    „Geschafft. Lass uns einen Kaffee trinken gehen und dazu ein paar kandierte Walnüsse essen. Ich bin geradezu süchtig danach“, sagte sie, als sie das Kleid in einer Schachtel verpackt überreicht bekam.
    Nachdem der Chauffeur ihre Einkäufe verstaut hatte, bat Bethanne ihn, sie zu einem Straßencafé zu fahren.
    „Das hat Spaß gemacht“, erklärte Bethanne, nachdem sie einen Platz gefunden hatten. „Es wäre schön, wenn wir Freundinnen würden. Ich werde Rashid in ein paar Monaten heiraten und kenne bisher kaum jemanden in Quishari.“
    „Ja, das würde ich auch schön finden. Erzähl mir von Texas. Ich war noch nie in den Vereinigten Staaten.“
    „Wo hast du denn die vielen Sprachen gelernt?“
    „Ich bin einige Jahre in der Schweiz und danach in England zur Schule gegangen.“
    „Und Arabisch?“
    „Das habe ich gelernt, weil mein verstorbener Mann Alexander vorhatte, in einem arabischsprachigen Land zu arbeiten.“
    „Es tut mir sehr leid, dass du so jung schon einen solchen Verlust erleiden musstest.“
    „Ja, das ist sehr schlimm.“ Doch Ella wollte sich damit nicht beschäftigen. Es machte sie nur traurig und wütend. Die Vergangenheit ließ sich nicht ändern. Sie musste nach vorn schauen. Heute war sie mit einer neuen Freundin bummeln gewesen. Und am Samstag ging sie zu einem Empfang. Bei dem Gedanken empfand sie fast so etwas wie Vorfreude.
    Während der beiden nächsten Tage verbrachte Ella viel Zeit mit der Planung ihres Ausstellungskatalogs.
    Als sie endlich dazu kam, die Kleider anzuprobieren, die sie auf den Empfängen der Universität getragen hatte, stellte sie bestürzt fest, dass sie ziemlich abgenommen hatte. Sie waren alle zu weit. Nach einigem Hin und Her entschied sie sich schließlich für ein bodenlanges dunkelblaues Kleid, das fast schwarz wirkte. Wenn sie ihr Haar offen trug und die Perlenkette, die sie zu ihrem achtzehnten Geburtstag bekommen hatte, dazu anlegte, war ihr Erscheinungsbild ganz passabel. Es ist ja kein Rendezvous, sagte sie sich. Trotzdem wollte sie so gut wie möglich aussehen. Wenn Khalid mit seinen Einsiedler-Gewohnheiten brach, dann sollte er auch eine Frau an seiner Seite haben, mit der er sich blicken lassen konnte.
    Am Samstagabend machte Ella sich sorgfältig zurecht. Sie verspürte eine gewisse Nervosität bei dem Gedanken an die vielen Menschen, denen sie in wenigen Stunden begegnen würde. Sie beruhigte sich aber damit, dass die Gäste alle Einheimische waren, und hoffte, dass sie elegant genug war, um als Begleiterin des Scheichs akzeptiert zu werden. Ihr Herz schlug schneller, wenn sie daran dachte, dass sie den Abend in Gesellschaft seiner Familie und seiner Freunde verbringen würde. Außerdem würden einige der einflussreichsten Leute

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