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Das Gewölbe des Himmels 1: Der Vergessene (German Edition)

Das Gewölbe des Himmels 1: Der Vergessene (German Edition)

Titel: Das Gewölbe des Himmels 1: Der Vergessene (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Orullian
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lebendig. Endlich wusste er, woran dieser elende Land strich ihn erinnerte. Wie grässliche Augenblicke in seiner Kind heit, so fühlte sich jeder Augenblick im Mal an. Schwer lasteten Enttäuschung, Kummer und die unwiederbringliche Zerstörung von etwas Kostbarem auf ihm. Genau dies hatte Braethen an jenem Abend im Studierzimmer seines Vaters empfunden .
    Er hatte etwas zerstört, das er nicht wiedergutmachen konnte. Er hätte danach besser mit sich leben können, wenn sein Vater ihn geschlagen oder zumindest scharf getadelt hätte. Stattdessen hatte Braethen mit diesem furchtbaren Ausdruck von Enttäuschung und Traurigkeit auf dem Gesicht seines Vaters gelebt. Jetzt fragte er sich, ob dies nicht mit ein Grund sein könnte, weshalb er seinem Vater nicht auf dem Pfad des Autors gefolgt war: die Angst, ihn zu enttäuschen.
    Sein Vater war nicht lange danach zu ihm gekommen, und sie hatten sich versöhnt. A’Posian hatte nur ein wenig allein sein müssen, nachdem er den zerbrochenen Kelch gesehen hatte. Aber diese paar Stunden waren Braethen wie eine Ewigkeit vorgekommen. Nichts, dachte er, konnte sich schlimmer anfühlen, als jemanden, den man liebt, zutiefst zu enttäuschen.
    Aber so fühlte sich das Mal an, immer …
    Und bei der Vorstellung, dass hier jemand lebte – dieser Grant –, wurde Braethen kalt ums Herz. Was für ein Mensch konnte einen solchen Ort Tag für Tag ertragen? Welche unvorstellbare Sühne konnte einen Mann so tief im Mal festhalten? Der Sodale wollte unbedingt weiterreisen und diesen Grant kennen lernen, doch ebenso drängte es ihn danach, das Mal zu verlassen und niemals zurückzukehren.
    Braethen erschauerte in der Hitze.

42
    KUMRAM
    T ahn hörte Sutters Schritte hinter sich, und dann tauchte sein Freund neben ihm auf, das Schwert drohend in Richtung der zerstörten Felsenklippe erhoben. Tahn legte seinen Pfeil wieder an die Sehne und richtete ihn ziellos ebenfalls darauf.
    »Und welchen Schaden wollt ihr damit anrichten, der nicht schon geschehen wäre?«, fragte die Stimme voll traurigem Sarkasmus. »Ich für meinen Teil bin erleichtert, eure Furcht so deutlich in euren zitternden Waffen zu erkennen.«
    Tahn ortete den Ursprung der Stimme oben auf der geschmolzenen Felswand und entdeckte einen Mann mit eingesunkener Brust, der neben einem Felsbrocken saß. Der Kerl hatte etwa fünfzig Nordsonn-Feste erlebt, hatte einen ungepflegten grauen Bart und trug eine Brille auf der vorstehenden Nase. Hinter seinem Ohr steckte eine Schreibfeder, und mehrere weitere ragten aus Täschchen in seiner Weste hervor, deren Knöpfe weit rechts auf der Brust saßen. Neben ihm lag ein langer Stab. Nicht weit hinter ihm stiegen unablässig Rauchwolken auf, die einen steten Strom von Asche in die Luft bliesen. Instinktiv hob Tahn den Bogen und visierte den Mann an.
    Sie warteten darauf, dass er weiter zu ihnen sprach. Stattdessen blieb der seltsame Kerl sitzen, wo er war, und sagte kein Wort mehr. Er hob nur alle paar Augenblicke ein kleines Buch an, das mit einer Schnur um seine Taille gesichert war, seufzte schwer und ließ es wieder sinken.
    Sutter raunte: »Verschwinden wir lieber. Vielleicht ist er gefährlicher, als er aussieht.«
    Tahn nickte, trat aber einen Schritt vor. »Sagt uns, was hier passiert ist.«
    Der Kerl neigte den Kopf zur Seite und ließ dann den Blick über die Szenerie schweifen. »Das dürfte recht offensichtlich sein, meine ich. Und hör auf, mit diesem Ding auf mich zu zielen. Siehst du denn nicht, was für einen grauenhaften Tag ich hinter mir habe?«
    Tahn ließ den Bogen sinken, sah sich um und bemerkte jetzt erst mehrere halb geschmolzene Steinsäulen, die in gleichmäßigen Abständen zu beiden Seiten der Lichtung aufragten. Vermutlich, so dachte er, waren das Statuen gewesen, ehe das Feuer die Klippe und die Bäume zerstört hatte.
    Tahn kannte die Antwort, fragte den Fremden aber dennoch: »Wer ist für all das verantwortlich?«
    Der Mann hob einen kleinen Stein auf und warf ihn matt in ihre Richtung. »Geht weg. Zwei vor Angst schlotternde Jungen brauchen das nicht zu wissen. Die Antwort würde euch nur weinend heim zu Mutters Rockzipfel laufen lassen.«
    Sutter musste trotz allem lachen. »Der gefällt mir«, flüster te er.
    Tahn achtete nicht auf seinen Freund. »Vielleicht schlottern wir weniger als Ihr«, sagte er, denn ihm war ein Gedanke gekommen. »Wie kann es sein, dass alles verbrannt ist, selbst der Fels, Ihr aber unversehrt da oben sitzt?«
    Die Bemerkung schien

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