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Das Gewölbe des Himmels 2: Der Unrechte

Das Gewölbe des Himmels 2: Der Unrechte

Titel: Das Gewölbe des Himmels 2: Der Unrechte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Orullian
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nach richtig ist, da wir ganz im Sinne des Vorsitzenden Rats und Seiner Führerschaft, Aszendent Staned, gehandelt haben. Welch eine großartige Erinnerung daran, dass es euch allen freisteht zu handeln, wie euer Gewissen es euch vorschreibt, und nicht so, wie andere es von euch verlangen.«
    Sutter brummte: »Ich bin bloß ein Rübenbauer und kann doch einen Kuhfladen riechen, wenn ich über einen stolpere.«
    Der Ligat hinter Lethur beendete seine Vorbereitungen und trat zurück. Ein hoher Pfahl erhob sich aus einer erhöhten Plattform. Mehrere Reisigbündel waren an ihrem Fuße aufgeschichtet.
    »Sutter … Sie wollen sie verbrennen.«
    Sutter sah hin und unterdrückte hinter vorgehaltener Hand eine Reihe von Flüchen.
    Von links erschien Gehone, gefolgt von drei Männern. Jeder von ihnen trug den rostroten Mantel der Liga, und die Embleme an ihren Hälsen funkelten in der Morgensonne. Tahn bemerkte, dass jedes Emblem einem etwas anderen Muster folgte, um so die vier unterschiedlichen Abteilungen der Liga zu bezeichnen. Gehone stieg vom Pferd und meldete sich direkt bei Kommandant Lethur, der nickte und Gehone bedeutete, bei den anderen Aufstellung zu nehmen.
    »Ulayla ist ein großartiges Gemeinwesen«, verkündete Lethur und warf sich beim Namen der Stadt in die Brust. »Ein wunderbarer, geschäftiger Ort, bekannt für seine hohe Moral und seine Unterwerfung unter den Willen des Königreichs. Für euch arbeitet die Liga; für euch wagen wir uns mit Fleisch und Stahl dorthin vor, wo sich kein Orden« – er sprach das Wort verzerrt und mit hämischem Grinsen aus – »je blicken lassen würde. Weil eure Belange unsere Belange sind! Keine hochgestochene, bedeutungslose Philosophie, keine optischen Täuschungen!«
    Der Kommandant nickte seinem Stellvertreter zu, der die Frau vom Pferd zerrte und zum Pfahl führte. Drei andere halfen ihm, aber das war unnötig. Die Frau leistete keinen Widerstand, sondern hielt still, als man sie an den Pfosten fesselte. Alle kehrten auf ihre Posten zurück, bis auf einen, der mithilfe eines Feuersteins eine Fackel entzündete und sie Lethur reichte.
    Tahn sah verzweifelt Gehone an, in dessen Gesicht die gleiche fürchterliche Resignation wie in dem der Frau lag. Er würde nicht hinsehen. Er starrte zu Boden, die Hände auf dem Rücken verschränkt.
    Fiebrige Erregung durchlief die Menge, als Lethur die Fackel hob – Flüstern und Spekulationen, hier und da ein Keuchen. Tahn legte eine Hand auf seine Narbe und sagte sich die Worte aus tausend Tagen auf, während sein Verstand nach einer Antwort suchte.
    »Wenn es nur nicht so viele wären«, murmelte Sutter.
    »Meine Freunde«, fuhr Lethur fort, »heute ist ein großer Tag – ein Tag, um die Vergangenheit abzuschütteln und euch auf eure Zukunft einzulassen, das Walten der Gerechtigkeit und die wahrste Bedeutung des reinigenden Feuers zu erkennen. Das sind wir, Freunde. Nicht die Mythen der Ersten oder sogar die brennenden Flammen, sondern jeder Einzelne von uns. Auf diese Weise unterstützen und erzwingen wir das, was an uns das Beste und Aufgeklärteste ist.«
    Lethur schritt zum Scheiterhaufen und stellte sich neben die Frau, der es gelang, sehnsuchtsvoll in den Himmel aufzuschauen. Tahn folgte ihrem Blick und fragte sich, ob es dort wohl Hilfe gab. Nur der große, blaue, leere Himmel antwortete ihm, und das auch noch stumm. Tahn ballte die Fäuste, und die Worte des Mannes aus seinem Traum und Balatins tröstliche Lehren ließen ihn im Stich. Er senkte den Blick wieder zu der Frau, die weiter in den endlosen Himmel emporsah.
    »Diese Frau hat das Gesetz gebrochen und hartnäckig einen Aberglauben verbreitet, der unserer Aufklärung im Wege steht. Und so vollstrecke ich dieses Urteil im Namen der hochanständigen Edukation kraft meines Amtes und mit reinem Gewissen, dass das, was ich tue, für jeden von uns ein Schritt vorwärts ist.«
    Mit quälend langsamer Zielstrebigkeit begann die Fackel herabzusinken. Und Tahn sah der Frau tief in die Augen, wobei sein Körper bei jedem Schlag seines rasenden Herzens erschauerte. Heiße Wellen von Widerspruchsgeist ließen ihn die Fäuste ballen wie zum Kampf, und er stürmte vorwärts. Sutter hielt ihn fest, schlang die Arme um ihn und diente ihm als Anker. Die Menge beobachtete die Plattform und hatte daher Tahns Reaktion gar nicht bemerkt. Er wehrte sich gegen Sutters Griff, aber sein Freund stellte ungewöhnliche Kraft unter Beweis und hielt ihn still. Das Raunen der Menge schwoll an

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