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Das Gift der Drachen Drachen3

Das Gift der Drachen Drachen3

Titel: Das Gift der Drachen Drachen3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cross
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sah sofort, dass der Ausschnitt so groß war, dass er gerade eben die Spitzen meiner Brüste bedecken würde, und der hauchdünne Stoff würde meine Taille und meine Hüften umfassen wie die Hände eines lüsternen Geliebten. Vorausgesetzt, ich war kühn genug, das Gewand wirklich anzulegen.
    Falls es überhaupt für mich gedacht war. Vielleicht irrte ich mich ja auch und fand darunter etwas, was einer Person von meinem Rang angemessener war.
    Jemand klopfte an die Tür, und nach einem Augenblick traten zwei Mägde ein. Sie trugen eine große Zinkwanne.
    »Euer Bad, Herrin«, murmelte eine, als sie die Wanne auf den Fliesen vor dem Kamin absetzten.
    Ihnen folgten fünf weitere Frauen zwischen dreizehn und dreißig Jahren, die an einem Stock über den Schultern jeweils zwei Eimer mit dampfendem Wasser trugen. Während ich verlegen dastand, gossen sie das heiße Wasser in die Wanne und verschwanden.
    Die beiden jungen Mägde blieben da.
    Eine Weile standen wir schweigend da, weil ich nicht wusste, was ich tun sollte, während sie geduldig warteten – worauf auch immer. Keine von beiden blickte hoch.
    Sie waren Djimbi. Senemeis , dachte ich, als ich mich an Savgas honigfarbene Haut erinnerte, deren schwache Flecken die Farbe von sonnengebleichtem Gras hatten. Sie … tragen eine weit erfreulichere Farbe als die stark gefleckten Exemplare, die aus den unreinen Paarungen unter Fleckbäuchigen erwachsen.
    Ich überlegte, ob unsere Revolution – Nashe hatte der Drachenmeister sie genannt – Malaban und Jotan Bri auf eine Art beeinflussen würde, wie ich sie nicht vorhergesehen hatte. Ob ihnen überhaupt das Rassenvorurteil bewusst war, das sich in der Wahl ihrer Dienstboten zeigte? Und würde Jotan mich anders behandeln, wenn sie erfuhr, dass ich eine Djimbi war?
    »Wollt Ihr nicht in die Wanne steigen, solange das Wasser noch heiß ist?«, fragte eine der Mägde schließlich.
    »Könnt ihr lesen oder schreiben?«, erkundigte ich mich.
    Überrascht sahen sie mich an, bevor sie erneut demütig die Fliesen vor ihren Füßen betrachteten.
    »Nein, Herrin«, antwortete eine.
    »Seid ihr verpflichtet, den Bedürfnissen männlicher Gäste zu dienen?«
    Erneut erntete ich Blicke, diesmal erschreckte. »Bayen Hacros Bri stellt seinen Gästen seine Ebanis zur Verfügung, Herrin. Wollt Ihr … wollt Ihr, dass wir eine zu Euch schicken?«
    »Ganz sicher nicht!« Ich schämte mich, weil mir allein bei dieser Vorstellung heiß zwischen den Beinen wurde. »Seid ihr versklavte Leibeigene?«
    Sie runzelten die Stirn. »Wir verdienen hier unseren Lebensunterhalt, heho!«
    »Euch ist also erlaubt, auch woanders nach Arbeit zu suchen?«
    »Bayen Hacros Bri führt ein gutes Haus.« Die Magd, die meine Fragen beantwortet hatte, sah mich an und deutete fast flehentlich auf die Wanne. »Wollt Ihr jetzt nicht Euer Bad nehmen, Herrin?«
    »Ich wasche mich selbst«, erklärte ich. »Ihr könnt gehen.« Ich wartete, bis sie die Tür hinter sich geschlossen hatten, zog mich dann aus und stieg in das dampfende Wasser. Wie mein Bauch und meine Brüste wohl mit den grünen Flecken darauf aussahen?
    Als die Mägde mit einem silbernen Krug und silbernen Tellern mit Speisen zurückkehrten, war ich sauber, trocken und hatte mich verlegen in das wundervolle gelbe Gewand gehüllt. Mein Haar hatte ich mit einem nach Muskatnuss duftenden Handtuch getrocknet. Leicht wie Daunen fiel es auf meine Schultern, und ja, wie ich vermutet hatte, der Ausschnitt des Kleides endete so gerade eben oberhalb meiner Brustwarzen. Die Mägde stellten den Weinkrug und die Teller mit den Speisen auf einen kleinen Tisch neben dem Kamin. Ich staunte. Eine Magd hob den silbernen Deckel eines jeden Serviertellers und nannte mir die Speisen.
    »Kandierte Blüten des Brotbaumes. Bananen mit Gharialfleisch. Würzig gebratene Papageien in Eiersoße. Fliegende Fische und geröstete Coranüsse in Blätterteig.«
    Die Fremdartigkeit und Reichhaltigkeit der Speisen flößte mir Ehrfurcht ein. Die Mädchen traten zurück, und nach einem Moment des Zögerns kostete ich vorsichtig ein Stück von dem gebratenen Papagei in Eiersoße. Die Schärfe der Gewürze trieb mir die Tränen in die Augen, aber die Speise war köstlich. Mit Heißhunger machte ich mich über die Mahlzeit her.
    Als ich fertig war und meine Glieder von dem Wein und dem Essen, das ich verzehrt hatte, schwer waren und glühten, bürstete eine der Mägde mein Haar, während eine andere meine Hände eincremte und meine Fingernägel

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