Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Gift der Drachen Drachen3

Das Gift der Drachen Drachen3

Titel: Das Gift der Drachen Drachen3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cross
Vom Netzwerk:
akzeptabel.« Der Adlige starrte Langbein und die Matriarchin böse an. »Wir können nicht zulassen, dass diese Djimbi-Wilden Drachen züchten, wo immer es ihnen gefällt.«
    Der gesamte Arbiyesku erstarrte.
    »Djimbi-Wilde?«, fragte ich in die Stille.
    »Eines würde ich gern wissen«, fiel Malaban Bri rasch ein. »Wieso sind sie sich so sicher, dass wir einen jungen Bullen haben, den wir ihnen geben könnten?«
    Der Messerträger sah mich vorwurfsvoll an.
    »Ich habe diese Brutstätte niemals verlassen, um es ihnen zu verraten«, stieß ich hitzig hervor. »Ich war jede Nacht hier, jeden Tag. Dafür habe ich Zeugen. Hunderte.«
    Der Messerträger gab Malabans Frage an Langbein weiter. Doch es antwortete die Matriarchin. Es war eine kurze Antwort.
    »Sie verfügt über Drachensicht«, übersetzte der Messerträger.
    »Drachensicht.« Malaban Bris Stimme grollte; einen Moment schienen die Flammen eines jeden Feuers zu erstarren, und das Schweigen der endlosen Steppe hüllte uns ein und reduzierte uns auf die unbedeutenden Kreaturen aus Haut und Knochen, die wir waren.
    Die Matriarchin brach die unheimliche Stille.
    Sie nahm die Schultern zurück, wirbelte herum und schrie ihrem Stamm etwas zu. Ihre Stimme klang so durchdringend wie der Schrei eines Falken. Dann breitete sie die Arme aus und … der Stamm drehte durch.
    Kinder rannten kreischend zum Lagerhaus, gefolgt von Männern und Frauen. Alle rannten durcheinander wie verrückt gewordene Ameisen. Die Wachen vor dem Lagerhaus versuchten, die Meute mit Schreien und erhobenen Schwertern aufzuhalten, wurden jedoch einfach überrannt. Die Lautlosen Schlächter schwärmten aus, kletterten an der Seite des Lagerhauses zum Dach hinauf, Speere auf den Rücken geschnallt. Langbein reckte ihren Speer in die Luft und stimmte einen hohen, schrillen Gesang an, der die Nerven in meinem Körper zu zerreißen schien.
    »Was machen sie da?«, schrie Malaban dem Messerträger zu.
    »Sie schreien: ›Aufs Dach, aufs Dach!‹« Er zuckte mit den Schultern und schüttelte den Kopf. »Ich weiß nicht, warum.«
    Tansan hob einen Arm und deutete in den dunklen Himmel. »Da kommt etwas.«
    Wir sahen hin, und schließlich erblickten wir ihn. Einen schimmernden, blauen Stern, der durch den pechschwarzen Himmel glitt. Er wurde rasch größer, als er sich näherte, schwoll zum Umfang eines Vollmondes an. Eine düstere Vorahnung überkam mich. Dieses schimmernde Blau kannte ich …
    »Nein«, flüsterte ich. »Nein.«
    Bei dem Lärm des Stammes, der immer noch am Lagerhaus emporkletterte, schien es unmöglich, dass jemand mich gehört hatte. Aber ich hatte mich geirrt. Tansans Finger gruben sich in meinen Arm. »Was ist das, Zarq?«
    »Ein Himmelswächter«, antwortete ich heiser.
    Der schimmernde Mond war jetzt nicht mehr rund, sondern elliptisch, und aus seinen Flanken schienen zwei Segel herauszuragen. Flügel.
    »Ist es deiner?« Malaban wusste, wer ich angeblich war: die Tochter des Himmelswächters, die Dirwalan Babu.
    Ich schüttelte verneinend den Kopf.
    »Kratts also«, folgerte er grimmig. Ich bewunderte den Stoizismus des Mannes, seine Fähigkeit, das Übernatürliche zu akzeptieren, selbst wenn es sich ihm mit unwahrscheinlicher Geschwindigkeit näherte.
    Der Himmelswächter war jetzt eindeutig als die gewaltige, außerweltliche Kreatur zu erkennen, die er auch war. Mein Clan suchte hastig Schutz, kreischend. Tansan schrie ihrer Mutter zu, Savga und Agawan ins Frauenhaus zu schaffen, aber Fwipi war schon unterwegs, Agawan in der Schlinge vor der Brust, Savga an der Hand. Die Schüler des Drachenmeisters und meine Myazedo - Rebellen rannten ebenfalls davon, um sich in Sicherheit zu bringen, und ich wäre ihnen nur zu gern gefolgt, wirklich. Stattdessen blieb ich stehen und sah zu, weil Tansan unbeweglich neben mir stand. Ich würde nicht fliehen, solange sie aushielt, oh nein!
    Die Stammesangehörigen der Lautlosen Schlächter, die das Dach erreicht hatten, standen dort und schüttelten trotzig ihre Waffen gegen die Kreatur, die im Begriff war, sich auf uns zu stürzen. Ihre Kinder hockten oder standen tollkühn, ja leichtsinnig auf den Schultern der Erwachsenen, die ihre Speere in den Himmel streckten. Auch Frauen stiegen auf die Schultern von Männern, die sie mit gespreizten Beinen und zitternden Waden hochhoben. Der Himmelswächter kam näher, ich konnte das Weiß seiner Brust erkennen, wo sich die blauen Federn durch die starke Luftströmung teilten, als er im Sturzflug

Weitere Kostenlose Bücher