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Das Gift der Drachen Drachen3

Das Gift der Drachen Drachen3

Titel: Das Gift der Drachen Drachen3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cross
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hackten Holz und warfen es in die Feuer. Einige Rishi halfen ihnen; ich konnte sie mit einem kurzen Blick zählen. Es war auffallend, dass von den vielen Rishi, die normalerweise im Arbiyesku herumliefen, nichts zu sehen war.
    Der Stamm der Lautlosen Schlächter dagegen machte keinen Hehl aus seiner Anwesenheit.
    Sie hockten da, mit Bäuchen, die sie, wenn man dem Messerträger glauben durfte, mit dem Fleisch ihrer Toten gefüllt hatten. Verbittert dachte ich daran, dass sie dem Arbiyesku wirklich hätten helfen können, seine Hütten neu aufzubauen. Aber so sehr mir ihre absichtliche Abgrenzung auch missfiel – ein kleiner Teil von mir musste widerwillig zugeben, dass ich sie dafür bewunderte, wie konzentriert sie ihr Ziel im Auge behielten. Sie waren gekommen, um eine Schuld einzutreiben, und nichts würde sie davon ablenken oder abbringen.
    Die Kinder und alten Frauen des Arbiyesku flochten Jute und Schilf zu Matten, um damit die zerstörten Wände des Frauenhauses zu reparieren. Als ich mich ihnen näherte, hörten sie auf zu arbeiten. Savga hatte bei ihnen gesessen und stand jetzt auf. Ihr Blick verriet ihre schreckliche Trauer über den Verlust ihrer Großmutter Fwipi.
    Mir schnürte sich die Kehle zusammen, als ich zu ihr ging, eine Hand auf ihren Kopf legte und mich neben Agawan setzte, der auf dem Boden schlief. Meine Eskorte bezog einige Schritte von mir entfernt Position. Die alten Frauen und Kinder sahen von den Soldaten zu mir. Ihre Augen verrieten ihr Unbehagen; sie hatten Angst, sich zu rühren.
    »Ignoriert sie«, sagte ich müde. »Sie tun niemandem etwas zuleide. Sie sind nur hier, um … auf mich aufzupassen. Mehr nicht.«
    Nach einer unbehaglichen Pause setzte sich Savga in Bewegung. »Ich hole dir Wasser«, flüsterte sie.
    Sie kam mit einem Trinkkürbis voll Wasser, einer kalten Kadoob-Knolle, so welk wie ein Affenhoden, und Tansan zurück. Tansan war die Trauer über den Tod ihrer Mutter deutlich anzusehen. Sie würdigte die Soldaten keines Blickes. Offenbar hatte Savga sie vorgewarnt.
    Vor mir blieb Tansan stehen, schön wie eine Statue und ebenso starr. »Wir haben ihre Leiche auf die Felder gebracht und unsere Gebete gesprochen. Die Geier und Hyänen werden jetzt neues Leben aus ihrem Körper und ihren Knochen erschaffen.«
    »Herzen zerreißen, wenn eine Mutter stirbt«, erwiderte ich leise. Aber meine Worte kamen mir selbst ungenügend vor. Ich wusste nicht, wie ich meine Gefühle angesichts Fwipis Tod ausdrücken sollte; ich hatte diese Gefühle unterdrückt, sie unter harten Schichten von Wut auf den Geist meiner Mutter und auf Kratt, ja, selbst auf Waivia begraben.
    Nach einer Pause trank ich einen Schluck aus dem Kürbis, den Savga mir hinhielt, und biss von der Kadoob ab. Ihr rauchiger Geschmack war mir zu bitter. Heute würde ich lieber hungern.
    Tansan hockte sich neben mich. Die Muskeln in ihren glatten Schenkeln traten hervor. »Was hat der Rat über sie gesagt?« Sie sprach zu leise, als dass die Soldaten sie hätten hören können, und sah zu den Kewmbibi Shafwai hinüber.
    »Ich hätte das Geheimnis, wie man Bullen züchtet, nicht aus dem Dschungel mitgebracht und wir würden den Kwembibi Shafwai nichts schulden, weil sie nur Wilde sind.«
    »Das ist falsch«, murmelte Tansan. Sie klang fast wie Fwipi.
    »Was sollen wir tun?« Ich fragte sie ebenso wie mich selbst, aber sie antwortete trotzdem. Leise. Ich konnte sie kaum verstehen.
    »Einige Myazedo von Xxamer Zu werden heute Nacht einen alten, eierlegenden Brutdrachen aus den Brüterstallungen stehlen und ihn in das Lager in den Hügeln schaffen. Dort werden sie Holz schlagen und sich auf den Moment vorbereiten, wenn er sein Todeswachs ausscheidet.«
    Ein Schauer überlief mich. Ich bekam aus zwei Gründen eine Gänsehaut. Der erste war der ungeheuerliche Diebstahl, den Tansan plante und der der Entscheidung des Rates des Großen Aufstands zuwiderlief. Der zweite Grund war, dass sie mir diese Information anvertraute. Es war der Höhepunkt einer angespannten, unsicheren Beziehung, die angefangen hatte, als wir uns das erste Mal begegneten und sie mein Leben verflucht schimpfte. Ihr Vertrauen jetzt rührte mich.
    »Du willst deinen eigenen Bullen züchten«, murmelte ich.
    »Wir haben es jedenfalls vor.«
    »Sind die Brüterstallungen unbewacht?«
    »Einige von uns haben seit der Befreiung Bayen-Schmuck und Gold … gesammelt. Einige aus dem Clan, der die Brutdrachen bewacht, werden heute Nacht tief und fest schlafen, dank

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