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Das Gift der Drachen Drachen3

Das Gift der Drachen Drachen3

Titel: Das Gift der Drachen Drachen3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cross
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Kind zu Fwipi. Die das Baby Tansan wortlos aus den Händen nahm.
    Die drei Männer des Arbiyesku, die neben Tansan gesessen hatten, standen ebenfalls auf und folgten ihr zu den beiden Besuchern. Keau erhob sich und schloss sich ihnen an.
    Ohne ein Wort zu wechseln, gingen die sieben an mir vorbei.
    In diesem Moment drang mir ein Duft in die Nase, der mir die Luft nahm und mir Schwindel bereitete.
    Meine Augen tränten, mein Magen verkrampfte sich. Phantomfeuer loderte durch meine Nebenhöhlen, als ich mich einen widerlichen Augenblick lang an den bitteren Geschmack unreifer Limonen erinnerte, abgemildert durch die Süße von Süßholz, der weder Honig noch Zucker gleichkamen.
    Drachengift.
    Aber nein, ich hatte es nicht gerochen, das konnte nicht sein, es war unmöglich. Der Entzug hatte zugeschlagen und mir einen weiteren Streich gespielt, wie schon dreimal an diesem Tag. Wie die Geister der Vergangenheit uns doch überrumpelten, wenn wir am verletzlichsten waren!
    Ich sah zu Savga hinab. An ihrem verschlossenen Blick erkannte ich, dass ich sie nicht fragen sollte, wer diese beiden Djimbi-Besucher waren und wohin ihre Mutter gegangen war.
    Trotzdem wollte ich genau auf diese Fragen eine Antwort. Denn was wäre, wenn ich tatsächlich Spuren von Gift an einem dieser Männer wahrgenommen hatte? Etwas hatte diesen Anfall ausgelöst, irgendein Geruch …
    Sei nicht albern! Es war kein Gift! Du bist süchtig, lässt dich täuschen…
    Und wenn es doch Gift gewesen war? Ich durfte nicht länger unter diesen Entzugserscheinungen leiden; die Anfälle wurden von Mal zu Mal schlimmer und kamen immer häufiger. Ich brauchte doch nur ein winziges bisschen Gift, um diese Situation zu beherrschen. Und eine solche Gelegenheit konnte ich mir nicht entgehen lassen …
    Ich erhob mich mühsam und ging auf wackligen Beinen zu den Latrinen. Doch sobald ich hinter einer der Lehmhütten außer Sicht war, schlug ich einen großen Bogen um den Hof des Arbiyesku, dankbar für die schmale Mondsichel, die das Dunkel kaum erhellte. Mir klapperten die Zähne, als ich mir vorstellte, was wohl passieren würde, wenn jemand bemerkte, wie ich über die dunklen, grasigen Pfade schlich, die das Gelände des Clans umringten. Würde man mich anrufen, mir folgen oder mich aufhalten?
    Ich hatte keine Zeit, lange darüber nachzudenken. Wenn ich zauderte, würde ich Tansan und ihre Gefährten nicht mehr finden.
    So schlich ich halb geduckt durch die Finsternis, ignorierte die Schmerzen in meinen heilenden Knochen und folgte dem Weg, den Tansan genommen hatte. Einen Moment fürchtete ich schon, ich hätte sie verloren, doch nein: Die Gruppe ging ein Stück vor mir. Ihre schwarzen Silhouetten zeichneten sich in dem nächtlichen Dunkel ab.
    Ich folgte ihnen gebückt, obwohl das trockene, kniehohe Gras nur wenig Deckung bot.
    Wir gingen nach Westen. Die geisterhafte Kuppel von Xxamer Zus Tempel schwebte in der Ferne rechts von uns. Nach einer Weile mischten sich unerfreuliche Gerüche in den Wind, die den modrigen Geruch des verschlammten Flusses der Brutstätte überlagerten. Diese Gerüche waren mir schwach vertraut, und ich konnte sie nach einer Weile identifizieren: Wir näherten uns den Nerifruku, dem Clan der Ledergerber. Die Nerifruku von Brut Re hatten nicht weit von dem Töpferclan gelebt, in dem ich meine Jugend verbracht hatte, und der Gestank der ungegerbten gesalzenen Häute, der Dungbeize und der faulige Geruch von mit Kalk behandelten Kadavern, die sich in den Gerbergruben in Leder verwandelten, hatte gelegentlich auch die Luft auf dem Gelände des Töpferclans verdorben.
    Ich fiel noch weiter zurück, als die dunklen Umrisse der Hütten des Gerberclans in Sicht kamen. Ich wartete in dem trockenen Gras, während mein Herz heftig hämmerte, bis Tansan und ihre Gefährten zwischen den Hütten verschwunden waren.
    Sollte ich es wagen, weiterzugehen? Warum eigentlich nicht? Immerhin tat ich nichts Verbotenes.
    Noch während ich so dachte, wusste ich, dass dies eine Lüge war. Mein verstohlenes Verhalten, das durch den vermeintlichen Giftgeruch ausgelöst und von der zurückhaltenden Art, mit der die Angehörigen des Arbiyesku die beiden Besucher gegrüßt hatten, noch angestachelt worden war, zeigten deutlich, dass ich irgendwo eindrang, wo ich nicht erwünscht war.
    Dieser Gedanke konnte mich jedoch nicht davon abhalten, im Dunkeln vorsichtig den Weg zwischen unzähligen zerbrochenen Wassereimern und Urnen zum Eingang des Gerbergeländes zu

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