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Das Gift der Drachen Drachen3

Das Gift der Drachen Drachen3

Titel: Das Gift der Drachen Drachen3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cross
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Fa-Pim sahen, damit sie ihr den Respekt entgegenbrachten, den eine Kiyu normalerweise nicht erhielt.
    Das war durchaus machbar. Waivia war ein außerordentlich kluges Kind gewesen, hatte schnell gelernt und bei allem, was sie anpackte, einzigartige Geschicklichkeit an den Tag gelegt. Angesichts ihrer Isoliertheit im Danku und der Feindseligkeit, mit der man ihr, diesem viel zu klugen fleckbäuchigen Bastard von Xxamer Zu, begegnet war, zweifelte ich nicht im Geringsten daran, dass Mutter Waivia in ihrer Kindheit alles beigebracht hatte, was sie über DjimbiMagie wusste. Das hatte ein enges Band zwischen ihnen geknüpft und Waivia eine Waffe in die Hand gegeben, die sie für ihr Überleben einsetzen konnte. Eine Waffe, die sie am Ende gegen Mutter gerichtet hatte, in ihrem Verlangen, ihre Djimbi-Herkunft abzuschütteln.
    Ich war aufgestanden, aufgeregt von dieser Offenbarung.
    Mutter hatte mich in der Arena meinem Schicksal überlassen, wohingegen sie zuvor immer zu meiner Rettung herbeigeeilt war, in Gestalt eines Himmelswächters, damit ich einen weiteren Tag lebte, um Waivia zu suchen. In der Arena hatte ich Waivia selbst gesehen, und mir war klar geworden, dass Mutter mir nicht länger zu Hilfe kommen würde, denn sie hatte meine so lange verschollene Halbschwester gefunden und brauchte mich jetzt nicht mehr.
    Wai-Ebani Bayen , hatte Waivia zu mir gesagt, als ich neun Jahre alt gewesen war. Die berühmteste Lustspenderin eines Ersten Bürgers. Das werde ich sein.
    Sie hatte immer geglaubt, dass sie eines Tages Kratts Lustspenderin sein würde. Mit ihrer bezaubernden Schönheit und ihrer magiegewirkten Fa-pim-Haut hatte sie ihr ehrgeiziges Ziel erreicht. Und gab es eine bessere Möglichkeit für eine Wai-Ebani, ihre prominente Stellung zu behalten, als einen Sohn zu gebären?
    Waivia trug Kratts Kind unter dem Herzen.
    Ich hörte Gens Stimme: Dein Mondblut fließt nicht, stimmt’s? So mächtig ist dieser Zauber. Du wirst niemals Kinder gebären, solange er über dir liegt.
    Waivia hatte den Bann, den sie um sich gelegt hatte, selbst aufgehoben, um empfangen zu können; so hatte Mutter sie endlich finden können. Was kümmerte Waivia ihre Djimbi-Herkunft noch, jetzt, wo sie Kratts Sohn im Bauch hatte und einen Geist in Gestalt eines Himmelswächters, der auf ihren Befehl hörte? Was kümmerte Kratt Waivias wahre Hautfarbe, angesichts dieser beiden Dinge?
    Der Donner rollte erneut, trocken, wütend, grollend in seiner Ohnmacht. Ich zitterte am ganzen Körper und presste eine Faust gegen meine Brust. Der schwache Donner meines eigenen Herzens wirkte dagegen fast wahnsinnig tollkühn.
    Ich öffnete den Riegel des Fensterladens. Sofort packte eine Windbö den Laden, riss ihn auf und knallte ihn gegen die Außenwand. Ich beugte mich vor, um den Laden zu ergreifen und schrammte dabei mit meinen Rippen über den Fenstersims. Der Wind peitschte mein Haar gegen meine Wangen und in meine Augen. Er war so warm wie sonnenüberströmtes Gras in der Dämmerung. Ein Wind, der über Tausende von Meilen hinweggefegt war.
    Ob Waivia vielleicht wegen des Gewichts des Kindes in ihrem Leib nicht schlafen konnte und dem Rauschen dieses Windes lauschte, seinen salzigen Ärger spürte? Ich fragte mich, ob das Baby in ihr bei jedem Donnerschlag erschrak.
    Und ich überlegte, ob dieses Kind als zweiter Sohn des Lupini einer Brutstätte wohl eine Chance hatte, einen Drachensitz zu erben, ungeachtet seiner Hautfarbe.
    Ich Dummkopf.
    Waivia würde ihre DjimbiMagie an diesem Kind wirken. Das Baby würde fa-pim sein, würde eine Haut haben, die so makellos und elfenbeinfarben sein würde wie die des Imperators, weil Waivia natürlich wollte, dass ihr Sohn der Vorsteher eines Eier produzierenden Drachensitzes würde. Allerdings bezweifelte ich, dass sie sich mit einer Brutstätte zufriedengeben würde. Waivia war sehr ehrgeizig.
    Sie war jemand, das wurde mir in diesem Moment klar, den ich fast ebenso fürchtete wie Kratt.
     
    Savga stöhnte oft erbärmlich in den letzten Stunden dieser Nacht. Es waren lange Seufzer, die sie im Schlaf ausstieß. Ich streichelte ihre dünnen Ärmchen, hielt ihre schlanken Handgelenke und drückte meine Lippen auf ihre verschwitzte Stirn, während der Donner draußen den endlosen Himmel erschütterte.
    Schließlich dämmerte der Morgen, und mit ihm kamen die Geräusche von nackten Füßen, die die Stufen hinuntertrampelten. Unten herrschte geschäftiges Treiben. Türangeln knarrten. Dann war wieder alles still.

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