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Das Gift der Drachen Drachen3

Das Gift der Drachen Drachen3

Titel: Das Gift der Drachen Drachen3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cross
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Haifischs, glatt, schnell und verheerend. »Munano. Saroon . Ich verstehe das alles nicht.«
    »Es gab nur sehr wenige Djimbi in Brut Re. Du hast solche Worte noch nicht gehört.«
    »Nein«, stimmte ich ihm müde zu.
    »In Brut Re dominiert das Blut des Archipels. Es trägt all die vielen Farbschattierungen der zahllosen Inselvölker mit sich, welche der Imperator im Lauf der Jahrhunderte erobert hat. Aosogi sind das Ergebnis von Paarungen zwischen den Ureinwohnern von Mes und seinen Fa-Pim-Eroberern.«
    »Mes …?«, fragte ich benommen.
    »Die zweitkleinste Insel des Archipels, in der Sprache des Imperators bekannt als Lud y Auk.«
    Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Mein Kopf fühlte sich so geschwollen und aufgeladen an wie die Regenwolken, die sich draußen türmten.
    Gen wiegte sich hin und her. »Ich sollte dich jetzt verlassen, Babu. Ich werde Ghepp eine Menge erklären müssen. Das hier ist ein verdammtes, stinkendes Durcheinander, das ist es.«
    Er stand auf, ein Turm aus roter Wildseide. Der rauschende Windzug seiner Gewänder ließ die Kerzenflamme tanzen. Einen Moment hatte ich das Gefühl, ich wäre in eine blutrote Zisterne gestürzt.
    Gen legte seine breite Hand sanft und doch fest auf meinen Kopf. Dann verflog die Illusion.
    »Friede, Babu. Saroon, Munano, das sind nur Worte.«
    Das stimmte jedoch nicht. Es waren Instrumente, Mittel der Kontrolle, der Unterwerfung.
    Man weiß nie, was Freiheit bedeutet, bis man sie verliert.
     
    In dieser Nacht träumte ich.
    Es war ein Traum mit nur wenigen Bildern, die undeutlich und verschwommen waren, so dicht wie Lehm und so kalt wie Schlamm. Raben kreischten in meinen Träumen, und aus einem weißen Himmelsmeer explodierte Donner. Waivia stand vor mir. Der schwarze Saft zerstoßener Shii-Kerne lief ihr über die Haare bis auf die Arme hinab. Sie selbst hatte die Hautfarbe eines Aaswolfs: teerschwarz.
    Neben ihr stand Mutter. Ihre Augenhöhlen waren leer. Ihr Mund stand klaffend offen, und ich wusste, auch ohne dass ich es hörte, dass sie nach Waivia schrie, ohne zu merken, dass meine Schwester neben ihr stand.
    Als ich erwachte, hatte ich mein Gesicht auf Savgas Scheitel gepresst und ihr Haar in meinem Mund.
    Ich würgte, stieß mich von ihr ab und setzte mich auf. In meinem Kopf rauschte das Blut, und ich fühlte mich wie eine zerquetschte Melone. Zitternd strich ich mir über das Gesicht.
    Draußen schien der dunkle Himmel unter dem Gewicht der gereizten Wolken zu ächzen.
    Ich starrte auf die groben Wände, die Unebenheiten, die Maserung und die Splitter, die in der Dämmerung verschmolzen. Mein Herz schlug unregelmäßig. In der Luft hing der Geruch von Schweiß und ungewaschener Kleidung, fauligen Zähnen und gärendem Getreide.
    Ich dachte an meinen Traum und wusste, warum der Geist meiner Mutter mich seit ihrem Tod verfolgt und mich bedrängt hatte, Waivia aufzuspüren.
    Dein Wesen selbst wurde mit dem Zauber verwoben. Dein Geruch, die Flecken, die Fältchen und der Geschmack deiner Haut, all das wurde verborgen, hatte Gen über den Zauber gesagt, der mich verschleierte. Und jetzt wusste ich es: Waivia hatte sich vor unserer Mutter versteckt mittels desselben Pigmentierungszaubers, der meine wahre Identität vor Fremden verbarg. Mutter hatte den Zauber selbst um mich gelegt und mich deshalb aufspüren können, als sie ein Geist geworden war. Waivia hatte den ihren selbst gewirkt, nachdem sie an die Glasspinner verkauft worden war, wovon Mutter nichts gewusst hatte.
    Es donnerte, und die Ziegel auf dem Dach klapperten.
    Ich erinnerte mich sehr lebhaft daran, wie Waivia ausgesehen hatte, als ich sie in meiner Kindheit das letzte Mal gesehen hatte: größer und schlanker, als wäre sie gestreckt worden und könnte sich nur aufrecht halten, indem sie ihre Schultern straffte und sehr vorsichtig und exakt einen Fuß vor den anderen setzte. Ihre Arme waren von blauen Flecken übersät. Ihre Oberlippe war aufgeplatzt und blutig, beide Augen zugeschwollen und dunkelblau verquollen. Sie war mehrmals als Sexsklavin missbraucht worden.
    Das hat mir gerade noch gefehlt, als Bastard einer Djimbi-Hure verschrien zu werden!, hatte sie gebrüllt, bevor sie Mutter und ihre eigenen Djimbi-Wurzeln aus ihrem Leben entfernte, um sich, so gut sie konnte, vor der harten Realität ihrer Zukunft zu schützen. Danach musste Waivia Mutters Djimbi-Künste benutzt haben, um sich zu verbergen. Um sicherzustellen, dass Mutter sie nicht finden konnte und andere in ihr eine

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