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Das Gift der Schmetterlinge (German Edition)

Das Gift der Schmetterlinge (German Edition)

Titel: Das Gift der Schmetterlinge (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F.E. Higgins
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ganz gewöhnt. Er hält sich zwei Katzen, Posset und Percy, in die er geradezu vernarrt ist. Ab und zu spaziert die eine oder die andere über die Cembalotasten, und um die Wahrheit zu sagen, lässt sich kaum erkennen, wer von den dreien die Musik macht.
    Es ist nicht etwa so, dass Lady Mandible in der häufigen Abwesenheit ihres Mannes vor sich hin leidet, denn wenn nicht Gerulphus an ihrer Seite ist, dann Bovrik. Er ist so etwas wie ein menschlicher Parasit, der an jedem ihrer Worte hängt und immer gern auch seinen Senf dazugibt. Nach außen hin hört sie ihm zu, aber was in ihrem Kopf wirklich vorgeht, lässt sich schwer sagen. Ich kenne diesen Gesichtsausdruck von früher – er ist bei den Menschen auf der Nordseite des Flusses gang und gäbe. Die Lady scheint mir eine launische Person zu sein, die dauernd Vergnügungen braucht und schnell gelangweilt ist. Allein in der letzten Woche hat sie angeordnet, sämtliche Vorhänge seien auszutauschen. Mrs Malherbe sagt – mit leisem Spott in der Stimme –, dass sie noch keine sechs Monate hängen. Es ist in der Küche kein Geheimnis, dass Mrs Malherbe Lord Mandible besser leiden kann – er liebt nämlich ihre Pasteten – und dass sie für die Extravaganzen seiner Frau kein Verständnis hat. Was den Baron angeht, so hat sie auch für den nicht viel übrig. Sie hält ihn für einen angeberischen Lackaffen und unzuverlässigen Kerl und ist fest überzeugt, dass er regelmäßig Zwiesprache mit dem Teufel hält. Außerdem, so sagt sie, könne sie einem Mann nicht trauen, der einem nicht offen ins Gesicht schaut – dass er nur ein Auge hat, spielt für sie keine Rolle. Du kannst dir denken, dass ich ihr in diesem Punkt nicht widersprochen habe.
    Wie ich bei meiner Ankunft so bitter erfahren musste, ist Withypitts Hall auf der höchsten Stelle einer Felsnase erbaut. Seit ich hier bin, schneit es fast die ganze Zeit, und nur zu oft sind wir von dichtem grauem Nebel eingehüllt. Wenn sich der Himmel gelegentlich doch einmal klärt, schaue ich aus meinen vier Fenstern. Die Gärten ringsum, ordentlich für den Winter zurechtgemacht, erstrecken sich in alle Richtungen bis zur Grenzmauer, die drei Meter hoch und aus dem Stein der Berge erbaut ist. In der Ferne kann man die höchsten schneebedeckten Gipfel tief im Innern des Moira-Gebirges erkennen. Im Osten liegt der alte Eichenwald, die Heimat des legendären Borstenrückenschweins. Ein Braten davon wurde bei uns oft zum Abendessen serviert, als Vater noch lebte.
    So vergeht die Zeit. Der Tag des Mittwinterfestes nähert sich. Von Westen her bin ich nach Withypitts Hall gekommen, und tagsüber kann ich die Straße sehen, die zurück nach Pagus Parvus und weiter zur Stadt führt. Ich denke an Dich, Polly, und hoffe, Dich eines Tages wiederzusehen.
    Salve,
    Dein Freund Hector
    PS: Wie versprochen:
Das Rätsel von der bösen Königin.
    Es war einmal eine böse Königin, die wohnte in einem herrlichen Palast in den Bergen. Eines Tages beschloss sie, ein zweites Schloss bauen zu lassen. Sie schickte ihre Soldaten in die Dörfer und befahl ihnen, alle jungen Männer zum Arbeiten herbeizuschaffen. Natürlich wollten die jungen Männer ihre Heimatorte nicht verlassen, und einer von ihnen verlangte die Königin zu sprechen, um sich bei ihr zu beschweren, wie ungerecht sie sie alle behandele. Beeindruckt von seinem Temperament, beschloss die Königin, ihm eine Chance zu geben.
    »Komm mit«, sagte sie, und er folgte ihr in die Schlossgärten.
    Sie hielt einen kleinen Beutel hoch. »In diesen Beutel legt mein Diener zwei Steine, einen schwarzen und einen weißen. Du wirst einen Stein aus dem Beutel ziehen. Ist er schwarz, musst du für mich arbeiten, ist er weiß, darfst du nach Hause gehen.«
    Der junge Mann nickte, sah aber dem Diener genau auf die Finger, da er der Königin nicht recht traute. Zu seinem Entsetzen bemerkte er mit scharfem Blick, wie der Diener zwei schwarze Steine in den Beutel legte.
    »Nun zieh«, befahl die Königin.
    Solltest Du die Lösung nicht herausfinden, Polly, verspreche ich, sie Dir bei unserem nächsten Wiedersehen zu verraten!

Kapitel 17

    In besseren Kreisen
    B
aron Bovrik de Vandolin legte die Zeitung von vor ein paar Tagen auf das Schränkchen, in dem er seinen Nachttopf aufbewahrte (ein nötiges Übel in den Turmzimmern, da das neu installierte Wasserklosett von hier aus zu abgelegen war). Er warf einen Blick über sein Frühstückstablett, auf dem ein üppiges Mahl aus pochierten Gänseeiern

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