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Das Gift von Argus

Das Gift von Argus

Titel: Das Gift von Argus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edmund Cooper
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war. Und nun sah er auch den etwa fünfundzwanzig Zentimeter langen Stiel oder Stengel der Pflanze richtig.
    Darauf zielte er und der Stiel oder Stengel dampfte, rauchte und brach ab.
    Mirlena, immer noch in dem Kokon, fiel schwer auf den Boden und blieb still liegen.
    Kwango rannte zu ihr, und nun ließen die Fäden sich von ihrem gequetschten Körper lösen. Sie hatten ihre Kleidung durchschnitten und schreckliche Striemen hinterlassen.
    Verzweifelt riß Kwango die Stoffetzen zur Seite und horchte an ihrem Herz. Nichts. Außer sich schüttelte er sie. Sie blieb schlaff. Wieder lauschte er. Es war kein Herzschlag zu hören, kein Atmen, nichts. Sie war tot!
    Weitere kostbare Sekunden wiegte er sie in den Armen, bis er zur Besinnung kam. Er fummelte in seinem Overall nach dem Sprechgerät.
    »Mayday! Mayday! Hier spricht Kwango. Schnell, Leutnant Smith! Kommen Sie her und wirken Sie ein Wunder. Mirlena ist tot!«
    Es war Matthew, der antwortete. »Leutnant Smith ist bereits unterwegs, Mr. Kwango. Sie hat den Vorfall auf dem Schirm gesehen. Versuchen Sie Mund-zu-Mund-Beatmung.«
    Daß er nicht selbst daran gedacht hatte! »Over and out!« sagte er hastig. Sofort hielt er mit einer Hand Mirlenas Nase zu und mit der anderen öffnete er ihren Mund. Nun holte er tief Atem, drückte seinen Mund auf ihren und blies mit aller Kraft. Dann preßte er hart auf ihre Brust, um sie zum Ausatmen zu bringen. Beim zehnten Versuch kam Leutnant Smith im Hovercraft an, den Mark fuhr. Noch ehe die Maschine aufgesetzt hatte, sprang sie mit ihrem Arztkoffer heraus und rannte herbei.
    »Wie geht es, Kurt?«
    »Sie reagiert nicht!« Tränen glänzten auf Kwangos Wangen.
    Indira hielt schon eine Spritze in der Hand. Kalt sagte sie: »Reiß dich zusammen! Wir haben zu tun!« Sie injizierte das Adrenalin.
    Kwango starrte sie an. »Indira, du klingst wie er! «
    »Was hast du erwartet? Er hat mir den Befehl übergeben, und ich will verdammt sein, wenn ich ihm bei seiner Rückkehr einen Todesfall melde … Das Adrenalin wirkt nicht. Schnell, hol den Luftkissenwagen näher heran und schließ zwei Leitungen am Generator an. Ich versuche es mit zweihundertfünfzig Volt.«
    Während Kwango den Wagen holte, probierte auch sie es mit Mund-zu-Mund-Beatmung. Aber Mirlena reagierte nicht. Schweiß troff von Indiras Stirn auf Mirlenas Gesicht und rann die glatte schwarze Haut hinunter.
    »Alles bereit, Leutnant.« Kwango streckte ihr die Leitungen entgegen. Indira packte die Enden und berührte Indira damit unmittelbar unter dem Busen. Der Körper bäumte sich auf. Sofort riß Indira die Leitungen weg. Aber da sank der Körper wieder schlaff zusammen. Sie lauschte vergebens nach einem Herzschlag.
    »Ruf Matthew!« befahl sie Kwango. »Er soll alles für eine schnelle Einfrierung fertig machen. Wenn nichts anderes mehr hilft, versuche ich es mit einer Transplantation.«
    Während Kwango die Santa Maria rief, versuchte Indira es nochmal mit dem Elektroschock. Wieder bäumte der Körper sich auf und sackte zusammen, ohne daß das Herz zu schlagen anfing.
    »Wenn ich genug über die Bazillen in der Luft hier wüßte, würde ich aufschneiden und es mit einer Massage versuchen«, murmelte sie zu sich selbst.
    In ihrer hilflosen Wut drückte sie die Leitungen erneut auf die glatte schwarze Haut. Der Körper zuckte, die Muskeln spannten sich und die toten Gliedmaßen zitterten in gespenstischer Lebensähnlichkeit. Diesmal riß Indira die Leitungen nicht weg.
    Plötzlich war ein schwaches, aber unverkennbares Stöhnen zu vernehmen. Jetzt nahm Indira die Leitungen weg und warf sie achtlos von sich. Mit einem krachenden Blitz schlossen sie kurz, und die Sicherung des Generators brannte durch.
    Es war ihr egal. Sie lauschte dem Herzschlag. Sie hörte und spürte ihn, schwach zunächst und unregelmäßig, doch wurde er allmählich gleichmäßiger. Die Brust hob sich, als Mirlena Robinson tief Atem holte und wieder stöhnte. Ihre Augen öffneten sich. »Was ist passiert?« fragte sie schwach.
    Leutnant Smith antwortete nicht. Wieder lauschte sie dem Herzschlag. Schließlich hob sie den Kopf. »Sie sind dem Leben wiedergegeben, Robinson. Ich habe gerade dem Teufel ein Schnippchen geschlagen. Hören Sie mir jetzt gut zu: sagen Sie gar nichts, tun Sie nichts, denken Sie nicht. Halten Sie sich bloß ganz still. Wir bringen Sie ins Schiff zurück, dann kann ich Sie richtig untersuchen.«
    Kwango strahlte über das ganze Gesicht. »Indira! Du bist wundervoll! Ich würde dich

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