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Das Gift von Argus

Das Gift von Argus

Titel: Das Gift von Argus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edmund Cooper
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am liebsten küssen.«
    Da meldete sich Matthew vom Navdeck. »Commander Conrad rief vom Hubschrauber an. Er wollte mit Leutnant Smith sprechen oder mit Mr. Kwango. Ich erklärte ihm, was geschehen ist. Er kommt umgehend zurück.«
    »Großer Gott!« entfuhr es Kwango erschrocken.
     

 
12.
     
    »Argus ist also ein Paradies! Und Sie wollten einen hübschen Platz zum Sonnenbaden aussuchen!« Conrads Stimme klang grimmig und sarkastisch zugleich. »Warum, zum Teufel, haben Sie sie nicht zurückgehalten? Inzwischen sollten Sie wirklich wissen, daß die Dinge selten das sind, wonach sie aussehen, und gewöhnlich schlimmer sind als erwartet!«
    »Boß, ich wollte ja einen Roboter rufen, damit er das verdammte Ding heraushebt«, antwortete Kwango verlegen. »Aber Mirlena konnte es nicht erwarten. Sie rannte darauf zu, ehe ich sie zurückhalten konnte.«
    Conrads Stimme wurde sanft, und das war noch schlimmer. »Kwango, Sie sind ein Veteran. Robinson ist ein Amateur. Wenn Sie es für richtig gehalten haben, einen Roboter zu rufen, hätten Sie es auch tun sollen und ihm, sowohl als auch Robinson, die nötigen Befehle erteilen müssen. Ihrer Unfähigkeit wegen, haben wir fast unsere Biologin verloren! Und das am ersten Tag!«
    »Ja, Boß.«
    »Und nennen Sie mich nicht immer Boß!« donnerte Conrad. »Ich verlange Disziplin!« Drohend hob er seinen Prothesenarm. »Und wenn Sie sich nicht daran halten, könnte mir leicht die Hand ausrutschen.«
    »Es tut mir leid, Commander.«
    »Das will ich auch hoffen! Und wegen Pflichtvergessenheit kürze ich Ihre Alkoholzuteilung um eine Ration!«
    Kwango schlug die Hacken zusammen. »Jawohl, Sir. Danke, Sir!« Er drehte sich zum Gehen um.
    Conrad kratzte gereizt seine Silberbinde, als ihm bewußt wurde, daß ihm wieder einmal der Gaul durchgegangen war. »Kurt, vergiß, was ich gesagt habe. Es war ein schwerer Tag für uns alle, und jetzt wissen wir, daß auch Argus seine Heimtücken hat. Okay?«
    Kwango lächelte. »Okay, Boß. Ich hab’ mich falsch verhalten und du hattest ein Recht, mich zur Schnecke zu machen.«
    Die beiden waren in Conrads Kabine. »Kurt, du weißt, wo der Kognak ist. Schenk uns was ein.«
    In diesem Moment kam Indira in die Kabine.
    »Füll noch ein drittes Glas, Kurt.« Conrad wandte sich der Ärztin zu. »Wie geht es der Patientin.«
    »Sie hat unzählige Striemen und Blutergüsse, zwei gebrochene Rippen und liegt im Schock. Aber sie lebt.«
    »Setz dich zu uns«, forderte Conrad sie auf. »Ich wollte euch ohnehin erzählen, was ich auf meinem Erkundungsflug gesehen habe. Wie ich kurz über Funk meldete, stieß ich auf eine Herde Vierbeiner. Es handelte sich bei ihnen um etwa zwei Tonnen schwere Tiere, die unseren Elektrozaun überrennen könnten, ohne es überhaupt zu bemerken. Ich habe sie nordwärts getrieben, aber sie oder eine andere Herde könnte dem Schiff gefährlich werden. Also ist unsere vordringlichste Aufgabe, unsere Basis hier zu sichern. Irgendwelche Vorschläge?«
    »Ein Palisadenzaun, wie wir ihn auf Zelos hatten«, meinte Indira.
    »Wie weit ist es bis zum nächsten Wald, Kurt?«
    »Etwa dreißig Kilometer. Das ist ein weiter Weg für ein paar Zahnstocher.«
    »Ganz meine Meinung. Wie wär’s mit einem Wassergraben?«
    »Gute Idee.« Kwango nickte. »Wenn wir ihn tief und breit genug machen, hält er alles Schwerere auf.«
    »Ja, und die ausgehobene Erde kann für einen Schutzwall verwendet werden. Du, Maleter und Norstedt werdet gleich im Morgengrauen in die Exos steigen und mit der Arbeit anfangen. Der innere Grabenrand soll drei Meter vom Elektrozaun entfernt sein. Ihr macht den Graben drei Meter breit und zwei tief, und den Schutzwall aus dem Aushub zwei Meter hoch. Das Tor laßt ihr natürlich frei. Und während ihr dabei seid, wird O’Brien vom Luftkissenwagen aus alle diese blauen Pilze in einem Umkreis von zehn Kilometer lasern; und zwei Roboter werden nach Wasser bohren, damit wir den Graben auffüllen können. Skål!« Conrad hob sein Glas.
    »Boß«, sagte Kwango kläglich. »Mein Glas ist leer.«
    »Du hättest deinen Kognak eben nicht so schnell austrinken dürfen«, tadelte Conrad. »Weißt du überhaupt, wieviel es den Steuerzahler kostet, den Kognak nach Argus zu schaffen?«
    Leutnant Smith empfand Mitleid mit dem schwarzen Freund. »Ärztliche Verordnung für Kurt: ein Glas Kognak, in kleinen Schlucken einzunehmen.«
    Conrad seufzte. »Na schön, da bin ich wohl machtlos. Trinken wir auf die Sicherung von Argus. Es wird

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