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Das Glück reicht immer für zwei

Das Glück reicht immer für zwei

Titel: Das Glück reicht immer für zwei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheila O'Flanagan
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kennenlernt und sich in ihn verliebt.«
    »Also legst du Wert auf Treue?«

    »Absolut.«
    »Das ist gut«, sagte Leo nachdenklich. »Sehr gut.«
    Pippin zeigte ihr breites Lächeln. »Treue wird heutzutage unterschätzt. Aber wenn ich dem Richtigen begegne, werde ich wissen, dass ich mein ganzes Leben mit ihm verbringen will.«
    Wieder berührte sie ihn sanft an der Wange.
     
    »Die beiden scheinen echt verknallt zu sein«, bemerkte Mia.
    Britt sah, wie Pippin den Kopf an Leos Schulter lehnte. Wieder spürte sie dieses merkwürdige Gefühl im Bauch, und sie fragte sich, ob es daran lag, dass sie zu viel gegessen hatte. Gewiss gab es keinen Grund für ihren Magen, beim Anblick von Leo Tyler verrückt zu spielen. Der noch dazu mit der schönsten Frau an Bord zusammen war.
    Wahrscheinlich hatte eine zerbrochene Beziehung ihn zu dieser Reise veranlasst, überlegte sie. Und vielleicht hatte er trotz seiner seltsamen Ansichten über Frauen und Liebe beschlossen, diese Kreuzfahrt zu unternehmen, weil er hoffte, hier eine andere Frau kennenzulernen. Denn die Wahrheit war, dass Männer nicht gut allein zurechtkamen. Viele zogen es vor, eine schwierige Ehe einzugehen oder aufrechtzuerhalten, statt gar nicht zu heiraten. Laut Statistik wurden die meisten Scheidungen von Frauen eingereicht. Bei Clavin & Grey waren siebenundsiebzig Prozent der Mandanten Frauen, die sich von ihren Männern scheiden lassen wollten. Sie wusste, dass ein Jahr nach der Scheidung viele dieser Frauen immer noch allein waren, während die meisten der geschiedenen Männer bereits eine neue Partnerin gefunden hatten.
    Männer brauchen die Frauen mehr als Frauen die Männer, dachte sie. Und doch sind wir diejenigen, die sich viel mehr den Kopf über unsere Beziehung zerbrechen. Warum ist das wohl so?
    Ralph hatte ebenfalls eine andere Frau kennengelernt. Die Schauspielerin, mit der Britt ihn gesehen hatte, war nur ein kurzes Zwischenspiel gewesen. Von den wenigen gemeinsamen Freunden,
die sie hin und wieder traf, wusste Britt, dass sie nur die erste in einer Reihe weiterer Kandidatinnen gewesen war. Aber seit zwei Jahren war er mit ein und derselben Frau liiert. Britt hatte gehört, dass sie verlobt waren, aber das konnte auch nur ein Gerücht sein. Sie fragte sich, ob er für seine neue Partnerin in diverse Liebhaberrollen schlüpfte. Und ob ihr diese Rollenspiele gefielen.
     
    »Hättest du Lust auf einen Spaziergang auf dem Promenadendeck?« , fragte Pippin und leerte ihr Sodawasser. (Sie erlaubte sich nur alle zwei Tage ein alkoholisches Getränk. Aber auf der Kreuzfahrt war es gar nicht so einfach, ihre strikte Diät einzuhalten, wie sie festgestellt hatte.)
    »Ja, warum nicht?« Leo stand auf, und die beiden verließen gemeinsam die Bar.
    Es hatte etwas Beruhigendes, an der Reling zu stehen und aufs Meer hinauszublicken, dachte er. Und umso schöner war es, wenn man diesen Augenblick mit jemandem teilen konnte.
    Er spürte die Wärme von Pippins nacktem Arm neben seinem und nahm ihr Parfum wahr. Ihr Duft war zwar leichter als Vanessas, aber diesem nicht unähnlich.
    Sie ist ein nettes Mädchen, dachte Leo. Ehrgeizig, doch nicht ganz so zielstrebig wie Vanessa. Und sie ist warmherziger. Sie fragt mich oft, wie ich mich fühle. Vanessa hat das nicht getan. Sie hat immer nur davon geredet, wie sie sich fühlt. Aber vielleicht hat sie mich ja gefragt, und ich habe ihr nie richtig zugehört. Wenn ich nochmals die Chance bekommen sollte, werde ich zuhören, nahm er sich vor.
    Pippin rückte näher zu ihm, und er legte den Arm um sie.
    Ihr Gesicht berührte jetzt seines. Ihr blumiger Duft war betörend. Er drehte das Gesicht zu ihr. Er wollte sie küssen. Er wollte wieder die Lippen einer Frau auf seinen spüren.
    Mit Pippin zu schlafen wäre mehr als purer, hirnloser Sex, wie Mike sich ausgedrückt hatte. Dafür mochte er sie zu sehr. Und
sie mochte ihn offensichtlich auch. Jedenfalls machte sie ihn unverhohlen an. Bei Vanessa war es umgekehrt gewesen: Er war ihr nachgelaufen – von dem Moment an, da er sie bei einer PR-Veranstaltung der Bank kennengelernt hatte. Tief in seinem Herzen hatte er immer gespürt, dass er sie mehr liebte als sie ihn. Nun, er hatte recht behalten, nicht wahr? Aber bei Pippin … Sie sah ihn lächelnd an. Pippin musste er nicht nachlaufen. Er liebte sie nicht mehr als sie ihn. Er war sich nicht einmal sicher, ob er in sie verliebt war. Aber vielleicht käme das ja noch. Denn sie war genau der Typ Frau, in den man sich

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