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Das Glück reicht immer für zwei

Das Glück reicht immer für zwei

Titel: Das Glück reicht immer für zwei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheila O'Flanagan
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hatte und wie lebendig und begehrenswert sie sich plötzlich wieder fühlte. Und auch wenn sie ihm kein Wort davon glaubte, dass er viel für sie empfinde und wünsche, er hätte es ihr früher gesagt, tat es ihr gut zu wissen, dass es Männer gab, die sie attraktiv fanden und sie küssen wollten und – vor allem – nicht Alejo waren. Die Erinnerung an Steve hatte sie bisher davon abgehalten, an Alejo zu denken.
    Vielleicht hatte Alejo sie tatsächlich geliebt. Wer weiß? Aber sie waren sich am falschen Ort und zur falschen Zeit begegnet, und nun führte Belén das Leben, das sich Mia für sich erhofft hatte. Nun, nicht exakt das gleiche Leben. Mia wusste, dass Belén und Alejo bestimmt ein anderes Leben führten, als sie es sich an seiner Seite vorgestellt hatte. Aber wie dieses Leben genau aussah, entzog sich ihrer Kenntnis. Noch so etwas, was er vor ihr verborgen hatte, dachte sie bitter. Es zählte zu den Dingen, die das Mädchen, mit dem er eine Affäre gehabt hatte, nicht zu wissen brauchte.
    Ursprünglich war sie nach Spanien und Sierra Bonita gekommen, um ihm nahe zu sein. Wie sie darauf kam, dass es gut für sie wäre, in seiner Nähe zu sein, war ihr schleierhaft, da sie doch fest entschlossen war, ihn nie wiederzusehen. Und doch hatte es ihr ein wenig Trost gegeben, im selben Land wie der Vater ihres Kindes zu leben. Doch ihm jetzt, nach vier Jahren, von Allegra zu erzählen, machte keinen Sinn mehr, mochte Britt denken, was sie
wollte. Britt betrachtete die Dinge stets vom juristischen Standpunkt aus. Sie wusste nicht, wie es war, jemanden wie Alejo geliebt zu haben und erleben zu müssen, wie ihr von einer Sekunde auf die andere alle Hoffnung zerstört wurde. Bei diesem Gedanken runzelte Mia die Stirn; natürlich hatte auch Britt erleben müssen, wie die Liebe ihres Lebens in die Brüche ging. Vielleicht liegt es an uns, dachte sie. Vielleicht sind wir McDonagh-Schwestern nicht dafür geschaffen, unser Leben mit einem Mann zu teilen. Sie schnaubte abfällig. Nun, wenn sie den Richtigen fänden, wären sie sehr wohl dazu in der Lage. Aber Ralph und Alejo waren eben nicht die richtigen Männer gewesen.
    Wie auch immer, dachte Mia. Wenn sie ihm jetzt von Allegra erzählte, würde er sie dann bereitwillig unterstützen oder es ihr übelnehmen, dass sie Kontakt zu ihm aufgenommen hatte? Würde er ihr Hintergedanken unterstellen? Und hätte er womöglich recht damit?
    Mia wischte ein Blatt von ihrem Haar und seufzte. Das war natürlich das Problem. Der Hintergedanke. Warum tauchte die Frau, mit der er vor einer halben Ewigkeit eine flüchtige Affäre gehabt hatte, mit einem Mal bei ihm auf und stellte sein Leben auf den Kopf? Er würde sich fragen, was genau sie von ihm wollte. Was sie im Schilde führte. Er würde denken, sie würde Allegra als Mittel benutzen, um an sein Geld zu kommen. Wenn er so dächte, würde sie es ihm nicht einmal verübeln können. An seiner Stelle würde sie wahrscheinlich ähnlich denken. Und doch, überlegte sie, während sie eine Bougainvilleablüte mit der Hand auffing, stand es ihr nicht zu, Allegra ihren Vater und die mit ihm verbundenen Privilegien vorzuenthalten, nur aus falscher Rücksicht auf seine verdammte Ehe! Hatte Britt nicht vielleicht recht, wenn sie meinte, es sei egoistisch von ihr, Alejo nichts von Allegra zu sagen? Sie hatte gedacht, das Richtige zu tun. Doch selbst wenn es richtig gewesen war, hatte sie vielleicht aus einem völlig falschen Grund so gehandelt?

    Damals in Guatemala hatte sie zunächst nicht gewusst, dass die geologische Firma, für die Alejo tätig war, ein Tochterunternehmen einer großen spanischen Gesellschaft war. TierraMundo, das Mutterunternehmen, war auf Umwelttechnologie spezialisiert, und der Firmengründer, Ernesto Ariza, war einer der wohlhabendsten Männer Spaniens. Sein Name wurde nicht nur regelmäßig im Wirtschaftsteil, sondern mitunter auch in den Klatschspalten der Tageszeitungen genannt. Jeder in Spanien wusste, wer Ernesto Ariza war.
    Ernesto Ariza war auch Alejos Vater.
    Nie im Leben hätte sie vermutet, dass Alejo mit den langen Haaren, weiten Hemden und ausgewaschenen Jeans, dem genügsamen Lebensstil und seiner großen Leidenschaft für seine Arbeit der Sohn eines Mannes war, der einen Spitzenplatz auf der Liste der Reichen Spaniens belegte. Sie hatte es von Christian erfahren, ein paar Tage, nachdem Alejo und Belén nach Los Angeles abgereist waren.
    »Alejo ist ein großartiger Geologe und liebt seine Arbeit«,

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