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Das Glück reicht immer für zwei

Das Glück reicht immer für zwei

Titel: Das Glück reicht immer für zwei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheila O'Flanagan
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aufgeregtes Geplapper über Lolis Geburtstagsparty angehört hatte, schaute sie noch mal die Stellenangebote durch. Mit glänzenden Augen hatte Allegra erzählt, dass sogar ein
Zauberer aufgetreten sei, der für jedes Kind ein Spielzeug hervorgezaubert habe. Wäre doch toll, wenn er auch zu ihrer Geburtstagsparty käme, nicht wahr?
    Mia lächelte und sagte, ja, das wäre es; insgeheim hoffte sie, dass Allegra den Zauberer bis zu ihrem Geburtstag in ein paar Monaten wieder vergessen haben würde. Was sie allerdings bezweifelte. Allegra hatte ein Gedächtnis wie ein Elefant. Und auch wenn sie sich freute, dass Allegra Spaß gehabt hatte, wünschte sie, Ana hätte auf ein kostspieliges Unterhaltungsprogramm für den Geburtstag ihrer Tochter verzichtet. Normalerweise ging es auf Kindergeburtstagen in Sierra Bonita einfach, aber lustig zu. Einen Zauberer zu engagieren, bedeutete, die Messlatte zu hoch zu legen, fand Mia.
    Auch nach neuerlicher Durchsicht der Anzeigen fand sie kein geeignetes Angebot. Wieder verspürte sie einen Anflug von Panik. Nie zuvor war sie in der Situation gewesen, keine Aussicht auf einen Job zu haben. Jedes Mal hatte sich irgendwo eine Gelegenheit aufgetan. Doch jetzt hatte sie das Gefühl, über einem Abgrund zu baumeln. Und sie hatte schreckliche Angst, sich nicht mehr lange mit den Fingern festhalten zu können und abzustürzen.
    Das Telefon klingelte und erinnerte sie daran, dass bald eine weitere Rechnung von Telefonica ins Haus stand.
    »Hi«, sagte Britt. »Wie geht es dir?«
    »Gut«, erwiderte Mia, überrascht, von ihrer Schwester zu hören. Seit Mia nach Spanien zurückgekehrt war, hatten sie erst ein Mal telefoniert. Britt hatte ihr jedoch ein paar Urlaubsfotos gemailt und eine Mail von Steve Shaw an sie weitergeleitet, in der er sich nochmals bei Britt für ihre Vortragsreihe bedankt und sich nach Mias E-Mail-Adresse erkundigt hatte. Britt hatte sie ihm allerdings noch nicht gegeben, weil sie zuerst bei Mia nachfragen wollte, ob es ihr auch recht sei. Am Ende ihrer Mail stand ein vielsagendes »Nun???«, worauf Mia geantwortet hatte, Steve Shaw
habe inzwischen bestimmt eine andere Passagierin gefunden, mit der er sich die Zeit vertrieb, sodass ihn ihre E-Mail-Adresse kaum mehr interessieren dürfte.
    »Ich wollte dich ein weiteres Mal um deine Hilfe bitten«, sagte Britt.
    »Jetzt sag bloß nicht, du nimmst wieder an einer Kreuzfahrt teil«, erwiderte Mia lachend. »Nachdem deine Workshops wie eine Bombe eingeschlagen haben, wollen sie dich wohl unbedingt wieder engagieren, oder wie?«
    »Nicht ganz. Hm, nein, diesmal habe ich einen anderen Anschlag auf dich vor.«
    »Worum geht es denn?« Wenn das, was Britt im Sinn hatte, damit verbunden wäre, Allegra erneut allein zu lassen, würde sie ablehnen müssen, auch wenn es sich um ein noch so verlockendes Angebot handelte. Egal, wie viel Geld Britt ihr anbieten würde, und egal, wie sehr sie Mias Hilfe brauchte, sie würde ihre Tochter jedenfalls nicht ein zweites Mal in diesem Jahr verlassen. Sie wollte es ganz einfach nicht.
    »Ich dachte, ob ich vielleicht …« Britt zögerte.
    »Was denn?«
    »Du hast doch gesagt, du hättest ein zusätzliches Zimmer«, sagte Britt schnell. »Würdest du es eine Zeit lang vermieten?«
    »Das geht nicht. Ich habe das Haus selbst gemietet, und in meinem Mietvertrag steht, dass ich nicht untervermieten darf. Und weil ich es so günstig bekommen habe, will ich auf keinen Fall dagegen verstoßen. Der Vermieter könnte im Sommer dreimal so viel Miete verlangen, weißt du.«
    »Ja, aber im Winter stünde das Haus dann wahrscheinlich leer. So gesehen rechnet es sich wieder.«
    »Ich weiß. Trotzdem. Ich bin überaus zufrieden mit diesem Haus und möchte keine Schwierigkeiten bekommen. Wer hätte das Zimmer denn gerne gemietet?«
    »Ich selbst.«

    Mia verschlug es einen Moment lang die Sprache. »Du? Für wie lange?«
    »Ungefähr für einen Monat. Ich bin in einer Art Zwangslage. Die elektrischen Leitungen in meinem Haus müssen erneuert werden, und gleichzeitig brauche ich ein neues Bad, und im Anschluss daran müssen die Wände gestrichen werden, also muss ich so lange woanders wohnen. Da dachte ich, es wäre doch nett, dich zu besuchen.«
    »Du kannst natürlich bei mir wohnen.« Mia fragte sich, ob Britt womöglich als Babysitterin taugte. Denn wenn sich Britt abends um Allegra kümmern würde, könnte sie sich nach einem Job umschauen, der flexible Arbeitszeiten erforderte. »Aber natürlich musst du

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