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Das Glück trägt Cowboystiefel: Eine wahre Liebesgeschichte (German Edition)

Das Glück trägt Cowboystiefel: Eine wahre Liebesgeschichte (German Edition)

Titel: Das Glück trägt Cowboystiefel: Eine wahre Liebesgeschichte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ree Drummond
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Klassenclown ernannt zu werden. Aber Marlboro Man hatte sich eingemischt und dafür gesorgt, dass es nicht so weit kam. Mein Herz lief über vor Gefühl.
    Als sich später die ersten Gäste verabschiedet hatten und ich mit Betsy zur Toilette ging, um mich frisch zu machen, lobte sie das galante Benehmen meines Zukünftigen und seufzte, wie nett er gewesen war.
    Dann trat sie näher an mich heran, runzelte die Stirn und fixierte eine Stelle an meinem Kinn.
    »Was ist das denn?«, fragte sie und schlug die Hand vor den Mund. »Was ist mit deinem Gesicht passiert?«
    Das Herz rutschte mir in die Hose. Ich entdeckte eine Feuchtigkeitscreme über dem Waschtisch und rieb mich damit ein, entschlossen, die abblätternde Haut zur Kapitulation zu zwingen.

    Die meisten Gäste waren nach dem Probeessen im Country Club gegangen; die Übrigen – wichtige Menschen aus unser beider Leben – waren weitergezogen zu dem Hotel im Zentrum, wo alle auswärtigen Gäste übernachteten. Marlboro Man und ich wollten uns noch nicht voneinander verabschieden und hatten sie daher in die kleine Hotelbar begleitet, die zum Glück nur schwach beleuchtet war (angesichts des immer schlimmer werdenden Zustands meiner Haut). Wir versammelten uns um mehrere kleine zusammengeschobene Tische, unterhielten uns und lachten bis in die Nacht, prosteten uns zu und gaben verschiedene spätabendliche Versionen von »Es ist so schön, dich zu kennen!« zum Besten. Nach all der Organisation und Hektik mit Onkeln, Collegefreunden und Geschwistern in einer Kellerbar abzuhängen war beruhigend und entspannend. Am liebsten hätte ich das Gefühl in eine Flasche gefüllt und für immer aufbewahrt.
    Doch es war schon spät; Marlboro Man schaute auf die Uhr in der Bar.
    »Ich glaube, ich fahre zurück zur Ranch«, flüsterte er, während sein Bruder der Gruppe den nächsten Witz erzählte. Mein Cowboy hatte noch eine lange Fahrt vor sich, ganz zu schweigen von einem langen Leben mit mir. Ich konnte ihm nicht verübeln, dass er sich noch einmal richtig ausschlafen wollte.
    »Ich bin auch müde«, sagte ich und holte meine Handtasche unter dem Tisch hervor. Und das war ich wirklich; der lange Tag machte sich langsam bemerkbar.
    Wir beide standen auf und verabschiedeten uns von all den Menschen, die uns so sehr liebten. Die Männer erhoben sich, einige wankend, gaben Marlboro Man die Hand. Frauen schickten uns Luftküsse und artikulierten lautlos »Wir lieben euch«, während wir winkend den Raum verließen. Die anderen blieben. So gern hatten sie uns nun auch wieder nicht.
    Gemeinsam gingen wir zu unseren Autos – symbolisch Seite an Seite unter eine Gruppe von Bäumen auf dem Hotelparkplatz abgestellt. Müdigkeit machte sich breit; ich lehnte den Kopf im Gehen an seine Schulter. Beruhigend legte er mir den Arm um die Taille. Und kaum hatten wir meinen silbernen Camry erreicht, wurde es heißer.
    »Ich kann den morgigen Tag kaum erwarten«, sagte er und drückte mich mit dem Rücken gegen die Autotür. Seine Lippen tasteten nach meinem Hals. Jeder Nerv in meinem Körper stand unter Hochspannung, als seine starken Hände nach meinem Hintern griffen. Ich zog ihn noch näher an mich.
    Wir schmusten auf dem Hotelparkplatz, konnten einfach nicht genug voneinander bekommen, kamen dem nächsten Schritt gefährlich nah. Überall in meinem Körper brachen unkontrollierbare Präriefeuer aus, selbst meine Knie wurden heiß. Ich konnte nicht fassen, dass dieser Mann, dieser Adonis, der mich so leidenschaftlich in den Armen hielt, tatsächlich mir gehörte. Dass ich ihn in weniger als vierundzwanzig Stunden ganz für mich haben würde. Das ist zu schön, um wahr zu sein , dachte ich, wickelte das rechte Bein um sein linkes und grub die Finger in seinen wohlgeformten Oberarm. Es war, als hätte man mich in einem Pralinenladen eingesperrt, in dem es außerdem leckeren Chardonnay und Pommes frites gab … und wo den ganzen Tag Vom Winde verweht und Filme mit Joan Crawford gezeigt wurden. Für den Rest meines Lebens würde dieser Mann mein kleiner Privatspielplatz sein. Fast hatte ich Schuldgefühle, weil ich ihn der Welt da draußen vorenthielt.
    Es war so dunkel, dass ich vergaß, wo ich war. Ich hatte kein Gefühl mehr für Richtung, Ort oder Zeit, auch dann nicht, als er mein Gesicht in die Hände nahm, seine Stirn gegen meine lehnte und die Augen schloss, als wolle er diesen wunderbaren Moment auskosten.
    »Ich liebe dich«, flüsterte er, und ich verging an Ort und Stelle.

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