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Das Glück von Brins Fünf

Das Glück von Brins Fünf

Titel: Das Glück von Brins Fünf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Wilder
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dahinter. Wir warteten nicht, um zu beobachten, was der Suchtrupp nach Tauchers Angriff unternahm; tatsächlich war er ihnen verborgen geblieben. Sie würden die zwei niedergestreckten Wächter finden, sonst nichts. Die Familie wartete, und fast wortlos stiegen wir in halsbrecherischem Tempo den Hingstull hinab. Die Alte Gwin ritt auf Roys Rücken; Narneen lag wie ein Ballen oben auf dem Schlitten. Wir rannten hinunter, angetrieben von einem aufkommenden Wind, wobei wir durch kaltes Gestrüpp und den schneegefüllten Lücken zwischen den Steinen gedrückt wurden, bis Brin schließlich sagte: „Jetzt müssen wir rasten.“
    „Noch ein paar Schritte“, sagte Mamor, dessen Pfad es war. „Das ist der Steinbach. Ich habe dort eine Höhle.“
    So gelangten wir, durchrüttelt und erschöpft, zur Höhle und drängten uns hinein. Wir legten uns auf die Zeltbahnen und benutzten Lichtstäbe, um es uns häuslich zu machen. Jeder war todmüde; Taucher sah wieder krank aus und lehnte sich an die Höhlenwand. Ich wagte, ja versuchte nicht einmal, ihn zu fragen, woran er dachte. Waren die Vasallen tot? Ich fragte Mamor, und er meinte nein … die Vasallen seien nur betäubt worden. Mich erschütterte immer noch der Gedanke an eine so gewaltige Waffe.
    Brin saß, wie üblich, in unserer Mitte, ihren Rücken ausruhend und tief atmend.
    „Alles in Ordnung?“ fragte Roy. Er war besorgt um das versteckte Kind; zuviel Gerenne könnte es aus dem Gleichgewicht bringen.
    „Ja“, sagte Brin. „Dieses da wird, glaube ich, früh seinen ersten Auftritt haben.“ Gleichsam als Antwort wimmerte das Kind. Wir alle faßten das als günstiges Vorzeichen auf. Gwin zupfte Brins geschlitztes Kleid auf, um das Kind Luft schöpfen zu lassen. Taucher wirkte im Licht völlig verstört. Wir machten ihm Zeichen … Kind … wiegten es in unseren Armen, aber er schien es noch immer nicht zu begreifen. Er gestikulierte oder sagte: „Wo?“, und wir zeigten auf Brin und sagten: „Natürlich da“, aber er schüttelte den Kopf.
    Das Kind wimmerte nochmals, und Brin mußte hinabgreifen, wie es Mütter oft vor dem Auftritt taten, um es an die Brust zu nehmen. Tauchers Neugier übermannte ihn, und er kroch näher.
    „Also du bist unser Glück“, sagte Brin lächelnd, „deshalb werde ich es dir zeigen.“
    „Was wurmt denn den Taucher so?“ fragte Mamor. „Weiß er denn nicht, wie Kinder gestillt werden?“
    „Vielleicht ist sein Volk anders“, meinte Roy.
    „Wie könnte es anders sein?“ sagte Gwin. „Zeig es Taucher schnell, damit das Kind sich nicht erkältet.“
    Daher ließ Brin, im Zauberlicht, Taucher in ihren Beutel blicken und das versteckte Kind anschauen, das wieder milchgesättigt schlief. Sie hatte Narneen schon einen Blick gegönnt, und ich erinnerte mich an Narneen vor ihrem Auftritt. So wurde es uns beigebracht.
    Taucher hatte seine Lektion gelernt und zog sich zurück, wobei er den Kopf schüttelte, als hätte er ein Wunder gesehen. Er redete in seiner eigenen Sprache und lachte und schüttelte den Kopf und strich sich, aus irgendeinem Grund, die Brust. Er machte jedem von uns nacheinander Zeichen und erriet korrekt, was wir alle waren … weiblich oder männlich. Inzwischen war ich sicher, daß Taucher auf eine Art, die wir uns nicht vorstellen konnten, ganz anders war als wir … auf eine Art, die sowohl das Leben als auch den Tod betraf.
    Unsere Verbindung zu ihm war zwar noch zerbrechlich, aber es herrschte bereits Vertrauen zwischen uns. Wir wandten uns wieder Taucher zu und er sich uns nach jeder Enthüllung. Er brauchte uns, gewiß, was konnte er, bei allen seinen Zaubertricks, allein an einem fremden Ort auf einem Berg anfangen, während Jäger ihn verfolgten? Auch wir brauchten ihn … obwohl es Städtern schwerer fiel, das zu begreifen … denn er war unser Glück, trotz seiner seltsamen Magie, nicht deswegen. Das Band, das geknüpft worden war, war ein schlichtes Familienband, das alle Fünf zusammengebracht hatte. Jetzt war Taucher, was immer er sein mochte, Teil davon.
    Bald legten wir uns in unsere Höhle zum Schlafen nieder, während der Schnee fiel. Anderentags war das Wetter so schlecht, daß sowohl die Jäger als auch die von ihnen verfolgte Beute in ihrem Unterschlupf bleiben mußten. Es waren irgendwie Ferien, denn wir konnten nicht weben. Wir hockten in der Höhle beim Steinbach und aßen Schokolade, wobei wir Taucher immer mehr neue Wörter beibrachten, während er uns Bilder zeichnete.

 
3
     
     
    Es

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