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Das Glück von Brins Fünf

Das Glück von Brins Fünf

Titel: Das Glück von Brins Fünf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Wilder
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aber galant, „denn ich flog Utofarl, und heute tut es mir leid, daß ich Euch und Eurer Eskorte gegenüber einmal unhöflich war.“
    Wieder erklang der Ruf: „Frage“, und ein alter Ratsmann fragte: „Habt Ihr ein Nest von Menschen auf den Feuerinseln?“
    „Drei meiner Leute arbeiten dort. Sie sind Gelehrte. Ich kam nur aus Versehen in einem kleinen Luftschiff zum Hingstull.“
    „Wo ist Euer Schiff jetzt?“ warf Tiath ein.
    „Ich weiß es nicht“, sagte Taucher. „Das letzte, was ich sah, war, daß es von den Vasallen der Pentroys den Berg hinuntergebracht wurde, Hoheit.“
    „Wißt Ihr, daß dieses Schiff samt seiner ganzen Feuer-Metall-Magie sich in Händen des verbannten Wahrsagers Nantgeeb befindet?“
    „So mag es sein.“
    Der Name des Schöpfers der Maschinen wurde durch den Pavillon geraunt.
    „Benutzt Ihr Maschinen mit Feuer-Metall-Magie für viele Zwecke“, fuhr Tiath fort, „zum Fliegen, zur Herstellung von Seidengeweben, für eine Waffe, die Lebende niederstreckt?“
    „Ich besitze kleine Maschinen, die zu all dem fähig sind, aber Feuer-Metall-Magie liegt mir nicht im Sinn.“
    „Glaubt Ihr, daß diese Maschinen keinen Schaden anrichten können?“
    „Die Maschinen an sich nicht“, sagte Taucher vorsichtig.
    Daraufhin brach eine Fragerei aus allen Ecken des Raums aus, teilweise ernsthaft, andererseits spöttisch und töricht, nach Tauchers Mächten, nach seiner Herkunft, sogar nach seiner Körperbeschaffenheit, dann blies das Muschelhorn Stille.
    „Ich werde eine Geheimhaltungsbewilligung beantragen“, verkündete Tiath Gargan, „so daß wir den Menschen zur Beantwortung all dieser Dinge in Haft halten können. Laßt den formellen Tusch für diesen Antrag erklingen, gemäß unseren Statuten, und bitte die Stille des Rats ungebrochen und die Würde dieses Vorgangs ungestört sein.“
    Die Hundert und die Zuschauer wahrten schnell Stille, und ich saß mit Gordo, die Arme an das Geländer gelehnt, müde und niedergeschlagen da. Ich sah, daß der Vasall Taucher seine Kleidung zurückgab; die Schau war so gut wie gelaufen, und Tiath Gargan, der Marionettenzieher, würde seinen Willen durchsetzen.
    Der Oberherold war unter dem Portal außer Sicht, und das Muschelhorn blies hoch und leise eine Folge von sechs oder sieben Tönen. Ich sah, wie der Große Älteste den Kopf in den Nacken warf; er brach selbst zornig die Stille.
    „Herold, was soll dieser Unsinn?“
    „Ein Vorrecht“, rief Guno Deg.
    Die Stille im Pavillon hatte sich vertieft und gespannt; der Herold trat in die Mitte des Pflasters und verkündete: „Die Ordnung ist festgelegt worden!“
    „Was kann der Grund sein, der dieser Bewilligung voransteht?“ fragte Tiath. „Guno Deg, ist das deine Machenschaft?“ Und ein Chor von Stimmen murmelte: „Ein Vorrecht!“
    „Der Grund hat ohne Zweifel Vorrang“, sagte der Herold. „Es ist ein doppelter Anspruch auf das Leben und Bündnis gegen den Großen Ältesten und dem Rat der Fünf.“ Dann gab der Herold ein Zeichen, und nochmals erschallten aus dem Muschelhorn sieben Töne.
    Durch den Bogen des Portals betraten vier Personen das glitzernde Pflaster; sie besaßen Eigenwilliges, aber hier standen sie einfach für das da, was sie waren: als Weber von Torin, als Angehörige einer Bergfünf. Die große Anführerin stützte die Alte mit dem Arm; ein männliches Mitglied hatte eine Harfe geschultert und das andere trug ein Jagdmesser.
    „Nennt Eure Namen und blickt die von Eurem Anspruch Angeklagten an“, forderte der Herold.
    „Brin Brinroyan.“
    „Gwin Uto-Tarroyan.“
    „Roy Turugan.“
    „Mamor.“
    Die Stimmen klangen klar, und die Stille in dem Corr-Pavillon kehrte ohne jegliches Geflüster zurück.
    „Ich bin Brin Brinroyan, und das ist unsere Anklage gegen das Leben und Bündnis der hier Genannten und Versammelten. Das älteste Kind unserer Familie, Dorn Brinroyan, wird hier festgehalten und muß uns zurückgegeben werden …“
    „Dieses Kind wurde, zusammen mit einem Lehrling aus Cullin, hier als Zeuge festgehalten“, sagte Tiath ungeduldig. „Da stehen sie beide unversehrt, und sie dürfen zurückgegeben werden. Brinroyan-Familie, Ihr lebt auf dem Land der Pentroys und Ihr könnt dorthin zurückkehren, wann Ihr wollt.“
    „Hoheit“, sagte Brin mit lauter Stimme, „die Anklage ist noch nicht beendet. Das Kind Dorn nehmen wir rechtlich und vertragsmäßig zurück und bringen gern den Lehrling nach Hause. Aber wir suchen einen weiteren, Escott Garl

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