Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Gluecksarmband

Das Gluecksarmband

Titel: Das Gluecksarmband Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holly Greene
Vom Netzwerk:
und warm draußen, als seine Mutter bei ihrem Galeriebesuch dieses Kostüm getragen hatte.
    An jenem Abend hatte er ihr zum letzten Mal einen Anhänger geschenkt, das kleine Hufeisen. Folglich musste sie das Armband an diesem Abend noch getragen haben.
    Greg griff in die Jackentaschen. Vielleicht hatte sie es aus irgendeinem Grund abgelegt und in der Tasche vergessen?
    Bei dem Gedanken an jenen Abend in der Galerie fiel ihm wieder ein, wie er letzte Woche bei Gennaro mit einer Frau zusammengestoßen war. Mit einer Frau, die gehofft hatte, dort etwas über ein Armband zu erfahren, das sie gefunden hatte.
    Gregs Stimmung hellte sich sofort auf. Seine Mutter musste das Armband verloren haben, und diese Frau, wer auch immer sie sein mochte, hatte es gefunden und versuchte nun, es zurückzugeben.
    Während er noch an die Frau mit dem prachtvollen rostroten Haar, dem hübschen Gesicht und den strahlenden grünen Augen dachte, wurde Greg klar, dass er eine heiße Spur hatte. Allerdings … selbst wenn diese Frau tatsächlich im Besitz des Armbandes war, wie um Himmels willen sollte er sie finden?
    Aber halt. Hatte Gennaro nicht erwähnt, dass er sie zum Essen einladen wollte? Das hieß doch, dass er ihre Telefonnummer haben musste. Ausnahmsweise war es einmal für etwas nützlich, dass Gennaro ständig Frauen anbaggerte.
    «Keine Sorge, Mom», sagte er voller Überzeugung. «Ich finde dein Armband!»
    Er hängte die Seidenjacke zurück und verließ das Schlafzimmer. Im Flur schnappte er sich seine Jacke und zog sie eilig an.
    «Na, wo brennt’s denn?», fragte Jeff verdattert.
    «Ich glaube, Mom hat das Armband schon vor einer Weile verloren, und eine Frau hat es gefunden und sucht uns jetzt – genauso, wie wir das Armband suchen. Ich habe diese Frau neulich zufällig getroffen. In Gennaros Galerie.»
    Jeff strahlte. «Problem gelöst, ist ja phantastisch.»
    «Leider ist es nicht ganz so einfach.» Greg schüttelte den Kopf. «Ich weiß ihren Namen nicht, aber ich werde ihn schon rauskriegen.»
    «Das verstehe ich nicht. Wie konnte Cristinas Glücksarmband bei irgendeiner fremden Frau landen? Wie konnte es überhaupt aus dem Haus gelangen? Und wie kommt diese Frau zu Gennaro?», fragte Maria verwirrt.
    «Das weiß ich auch nicht, Maria, noch nicht.»
    «Sie muss rausgekriegt haben, wo der
corno
herkommt und dann irgendwie Gennaro aufgespürt haben, vielleicht über das Geschäft seines Vaters in Florenz», bemerkte Jeff. «Eigentlich ist so was doch höchst unwahrscheinlich, oder? Aber Cristina hat ja immer gesagt: An dem Armband kann man unsere Familiengeschichte ablesen.»
    Greg nickte. «Also, Gennaro wird wissen, wer diese geheimnisvolle Frau ist, und er kann mir bestimmt sagen, wo ich sie finde. Und mit etwas Glück haben wir Moms Armband dann im Handumdrehen wieder.»

33
    M olly nahm den Schmuck vom Weihnachtsbaum ab. Der Baum war einfach viel zu groß, um weiter in der kleinen Wohnung stehen zu bleiben.
    Sie packte die Weihnachtsmänner, Engel und Glocken in Seidenpapier, während Danny etwas unlustig Lametta von den Zweigen wickelte. Doch wenn der Baum vom Straßenrand abgeholt werden sollte, musste er vollkommen leer sein, sonst nahm die städtische Müllabfuhr ihn nicht mit.
    «Mom, mein Arm tut weh», jammerte Danny. Er fand die Arbeit heute nicht annähernd so interessant wie vor Weihnachten, als sie den Tannenbaum gemeinsam geschmückt hatten.
    «Ach, du armes Kind … komisch, dass er kaum wehtut, wenn du Nintendo spielst», zog Molly ihn auf. «Na, dann hau ab.» Sie zauste seine Haare, und er sprang davon.
    Als sie den kahlen Baum aus dem Ständer holte, verfingen sich trockene Nadeln in ihrer Kleidung.
    Mit einiger Anstrengung gelang es Molly schließlich, ihn zu kippen, und dabei fiel etwas aus den Zweigen. Mit einem Aufschrei zuckte sie zurück. Einen Augenblick dachte sie, es sei eine Maus, die sich in dem Baum häuslich niedergelassen hatte.
    Doch dann sah sie, dass es kein Tier war, sondern ein Päckchen.
    Eine klitzekleine Schachtel, in lila Papier verpackt und mit einer kleinen violetten Schleife verziert.
    Molly hob das Geschenk vom Boden auf, betrachtete es von allen Seiten und fand einen kleinen Anhänger aus Papier daran, auf dem ihr Name stand.
    Sie setzte sich im Schneidersitz auf den Boden und überlegte, wie lange es wohl schon im Baum gelegen haben mochte. Offenbar seit dem ersten Weihnachtstag.
    Behutsam zog sie die Schleife auf und lächelte über die wohlbekannte lila Verpackung. Es

Weitere Kostenlose Bücher