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Das Glücksrezept - O'Neal, B: Glücksrezept - The Lost Recipe for Happiness

Das Glücksrezept - O'Neal, B: Glücksrezept - The Lost Recipe for Happiness

Titel: Das Glücksrezept - O'Neal, B: Glücksrezept - The Lost Recipe for Happiness Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara O'Neal
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ihm füttern lassen, nicht in ihrer Küche und nicht vor den Augen ihrer Angestellten. Und Ivan, der mitten in seinem Element war. Und schon gar nicht mit Granatapfelkernen, dem Inbegriff der Sinnlichkeit. Sie nahm ihm die Gabel aus der Hand und probierte vorsichtig.
    Doch bereits der winzige Bissen war die reinste Explosion – scharf und süß zugleich, samtig, doch kross, eine brillante Mischung von Konsistenzen, Aromen und Farben. Für den Bruchteil einer Sekunde schloss sie die Augen.
    »O Gott, Ivan«, sagte sie und nahm noch eine Gabel voll. »Sie sind ein verdammtes Genie !«

    Er gab einen leisen Laut von sich – ob Protest oder ein vergnügtes Glucksen, konnte sie nicht sagen – und reichte ihr einen Teller. Eine ganze Portion. Gierig versenkte sie die Gabel darin, leckte sie ab, schwelgte in den Aromen.
    »Bisher konnte ich mir nichts vorstellen, was als Dessert zu Ihrer Elch-Tamale passen würde«, sagte sie, »aber das hier passt eindeutig.«
    Einen Moment lang sah er beinahe … gerührt aus. Verletzlich. Dann war der Ausdruck verschwunden. »Heißt das, Sie geben sich geschlagen?«, dröhnte er.
    Sie schnaubte. »Nie im Leben, Freundchen. Aber das hier kommt definitiv auf die Karte.« Sie nahm noch einen Bissen. »Mann, schmeckt das gut!«
    Er wandte den Blick ab und lächelte. »Sie sind schon eine Nummer für sich, Boss.« Er schüttelte den Kopf und wischte den Rand eines Tellers sauber. »Eine Nummer für sich.«
     
    Nach dem Dessert gingen Elena und Ivan mit ihren Mitarbeitern in den Speiseraum. »Hallo allerseits! Sie sehen sehr zufrieden aus.«
    Applaus und Pfiffe. Es war ein wild aussehender Haufen – lange Haare, Ohrringe, Tattoos, T-Shirts und Wanderstiefel, Hände, die die Spuren jahrelanger Arbeit in den Küchen dieser Welt trugen. Sie hatten schon einiges getrunken, wie Elena geahnt hatte, und sie würde für die Rechnung aufkommen, selbst wenn es schmerzte.
    »Tja«, sagte sie. »Wie viele von Ihnen wissen, bin ich die neue Küchenchefin im Orange Bear, und Rasputin hier -«, sie gab ein anerkennendes Lachen von sich, »war der Chef im Steak and Ale. Und gerade wurden Sie alle Zeugen eines Kochduells. Juan wird jetzt Stimmzettel verteilen, und Sie entscheiden sich bitte, welches Gericht Ihnen besser geschmeckt
hat. Derjenige mit den meisten Stimmen gewinnt. Fragen oder Anmerkungen?«
    »Die Baklava ist unglaublich«, sagte eine mollige Frau in Jeans, legte sich die Fingerspitzen an die Lippen und küsste sie.
    Elena nickte.
    »Mein Favorit war die Suppe«, erklärte ein erschöpft wirkender Mann in den Vierzigern mit tiefen Falten und Tränensäcken unter den Augen. »Bei einer kalten Suppe die richtige Mischung hinzukriegen, ist ziemlich schwer, und die hier war hervorragend.«
    Es folgte eine Reihe weiterer Kommentare, während die Stimmzettel ausgegeben wurden. »Lassen Sie sich ruhig Zeit.« Elena wandte sich an Ivan. »Besorgen wir uns einen Drink.«
    »Amen, Schwester.«
    Sie nahm die Flasche Edel-Tequila aus dem Regal hinter der Bar und schenkte zwei Gläser ein. »Salz, Zitrone?«
    Er warf ihr nur einen Blick zu. »Auf keinen Fall.«
    Sie hob ihr Glas. »Auf unsere Karte, Rasputin.«
    » Salud .«
    Sie tranken ihre Tequilas, und Elena spürte das angenehm scharfe Brennen des Schnapses an den Magenwänden. »Ich möchte Julian gern etwas von dieser Baklava mitbringen. Heben Sie ihm bitte etwas auf, ja?«
    »Heute Abend noch?«
    Sie kniff die Augen zusammen. »Seine Tochter passt auf Alvin auf.«
    Er lachte. »Ein Hund, der einen Babysitter braucht?«
    »Er ist mein Baby.«
    »Noch irgendwelche Stimmzettel?«, rief Juan und hob die Hand. »Nein? Danke. Ich werde jetzt die Stimmen zusammenzählen und bin gleich wieder da.«

    Sie schenkte noch zwei Gläser ein, spürte, wie die Anspannung einer harten Woche und die eines aufregenden Abends von ihr abfiel. »Noch einen?«
    »Ja, einen noch.« Er tätschelte seinen Bauch. »Sollte Patrick nicht längst zurück sein?«
    »Ja, es überrascht mich, dass er noch nicht da ist. Aber wer weiß, vielleicht hatte Mias Flug Verspätung oder so.«
    Juan kehrte zurück. »Wir haben einen Sieger.«
    Elena kippte ihren Tequila hinunter und sog scharf den Atem ein.
    »Die Baklava hat als Einzelgericht die meisten Stimmen bekommen, auf Platz zwei ist die Suppe. Bei den Hauptgerichten war es sehr knapp, aber die Schweinepastete hat mit sechs Stimmen Vorsprung gewonnen. Wir hatten auch nach dem besten Menü insgesamt gefragt, und Sie haben sich für

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