Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Glücksrezept - O'Neal, B: Glücksrezept - The Lost Recipe for Happiness

Das Glücksrezept - O'Neal, B: Glücksrezept - The Lost Recipe for Happiness

Titel: Das Glücksrezept - O'Neal, B: Glücksrezept - The Lost Recipe for Happiness Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara O'Neal
Vom Netzwerk:
Moment bogen sie in die Auffahrt ein. Im Turm brannte Licht, in dessen Kegel die Schneeflocken wirbelten. »Wie im Märchen«, sagte sie zu sich selbst.
    »So kommt es mir manchmal auch vor.«
    »Wirklich?«
    »Ja.« Er bremste vor der Garage und zeigte auf das Haus, das vor ihnen aufragte. »Ich meine, gütiger Himmel, sehen Sie sich das nur mal an. Ich habe mich inzwischen halbwegs daran gewöhnt, aber wenn ich es mir genau überlege, ist es unglaublich.«
    Elena gefiel es, dass er keinen Hehl aus seinen Gefühlen
machte. Er lenkte den Rover in die Garage, deren Tor hinter ihnen zuglitt. Die Garage war blitzsauber, alles von unsichtbaren Hausgeistern in Schuss gehalten. Nirgendwo standen Schachteln von Stereoanlagen oder ausgemusterten Spielzeugen, alte Sportgeräte oder sonstiger Unrat herum. Der Boden war gefegt, der Beton makellos unter ihren Schuhen. Sie nahm die Schachtel mit der Baklava und folgte ihm ins Haus.
    Sie betraten ein Familienzimmer mit Billardtisch und einer Bar in der Ecke. Durch die raumhohen Türen war eine Veranda mit eingelassenem Whirlpool zu erkennen. Elena hatte Mühe, sich zu orientieren. »Sind wir im Erdgeschoss?«
    Er nickte. »Hier ist Portias Zimmer. Holen wir Ihren Hund.«
    Sie holte tief Luft, bemühte sich, möglichst nüchtern zu wirken, und folgte Julian den stillen Korridor entlang bis zu einer geöffneten Tür. Im Licht des Flurs war ein breites Bett zu erkennen. Portias langes Haar fiel über die Bettkante, und ihr dünner weißer Arm war um das rotgoldene Fell von Alvin gelegt, der den Kopf auf das Kissen gelegt hatte und zufrieden vor sich hin schnarchte.
    Elena presste sich die Hand auf den Mund, um nicht laut aufzulachen. »Nicht mal bei mir darf er den Kopf aufs Kissen legen«, flüsterte sie.
    Der Hund hörte sie und hob den Kopf. »Komm, Schatz«, sagte sie und rief ihn mit Kusslauten zu sich.
    Seine Rute schlug auf die Bettdecke, und er schleckte sich das Maul, machte aber keine Anstalten aufzustehen.
    »Verräter!«, sagte sie leise und stemmte eine Hand in die Hüfte.
    Wieder wedelte er mit dem Schwanz, doch er war viel zu müde, um den Kopf auch nur eine Sekunde länger hochzuhalten.
Er ließ sich in die Kissen fallen und schnarchte Sekunden später wieder friedlich.
    Elena verdrehte die Augen, lachte aber. Sie winkte ab und trat neben Julian auf den Korridor. »Offenbar hat er mich nicht vermisst.«
    »Oh, ich bin sicher, das hat er. Portia hat einfach nur ein besonderes Händchen für Hunde. Sie lieben sie alle abgöttisch.«
    Elena legte sich eine Hand auf die Brust, als sich mit einem Mal ein Gefühl der Leere in ihr ausbreitete. »Tja«, sagte sie. »In diesem Fall können Sie mich wohl nach Hause fahren. Ich komme ihn morgen früh abholen.«
    »Sie brauchen nicht zu gehen, Elena. Das Haus ist riesig. Sieben Schlafzimmer. Ich bin sicher, wir finden eines, in dem Sie sich wohlfühlen.«
    Es klang einleuchtend. Es bot sich geradezu an. »Ich wollte eigentlich unter die Dampfdusche«, sagte sie überflüssigerweise.
    »Probieren Sie doch den Whirlpool aus.«
    Sie standen da, zwei normale Menschen, im Schein der Deckenbeleuchtung eines erlesen möblierten, aber dennoch völlig normalen Familienzimmers. Julian trug eine blaue Strickmütze, einen blauen Schal und eine lederne Bomberjacke, die wirklich sexy aussah. Lange Zeit sah sie ihn an und dachte, was für ein wunderschönes Gesicht er hatte. So fein geschnitten, ein wenig zu markant und mit ersten sichtbaren Zeichen des Alters, aber immer noch eine Augenweide.
    Er betrachtete ihren Mund.
    Bilder schoben sich vor ihr geistiges Auge – ihr Kuss früher an diesem Abend, das Moschusaroma des Augenblicks, das schwer in ihren Brüsten, Schenkeln und Unterleib wog. Ivan, der ihre Narbe küsste; Edwins Worte aus Ivans Mund. »Wahrscheinlich bin ich verrückt«, sagte sie.

    »Vielleicht ein wenig beschwipst?«
    »Ist es so offensichtlich?«
    »Nein«, antwortete er.
    »Ihre Augen sagen aber ja.«
    Er lachte leise und entblößte seine leicht schiefen Zähne, was ihn nur umso liebenswerter machte. »Inwiefern verrückt?«
    »Oh«, seufzte sie, »in vielerlei Hinsicht. Aber jetzt machen Sie mir am besten einen Kaffee und probieren die Baklava, und dann, ja, werde ich Ihr Angebot annehmen und in einem Ihrer Schlafzimmer übernachten. Aber nicht in Ihrem.«
    Die Lachfältchen um seine Augen blieben. »Okay«, sagte er und nahm ihre Hand. »Kommen Sie mit. Ich zeige es Ihnen.«
    Sie gingen die Treppe hinauf in den ersten

Weitere Kostenlose Bücher