Das Götter-Opfer

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Autoren: Jason Dark

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Reichs. Von ungefähr 2628 bis 2134 vor Christo.
    Plötzlich wußte ich, auf was sie hinauswollte. In diese Zeitspanne fiel die Regierung der mächtigen und heute noch so bekannten Pharaonen wie Snofru, Cheops, Chefren, Djoser oder Mykerinos. In dieser Zeit war auch der Kult des Sonnengotts aufgekommen, und ich dachte plötzlich an einen Fall, der schon etwas länger zurücklag, mich aber gedanklich sehr lange beschäftigt hatte und mich auch noch immer beschäftigte, weil er nie ganz gelöst worden war.
    Mit den Gedanken kam die Erinnerung. Ich ging einige Schritte zur Seite und dachte an einen Professor Hogland und eine sehr rätselhafte Frau, die Fatima geheißen hatte. Sie war ein Succubus gewesen. Eine, die den Menschen Kraft aussaugte und sie sehr schnell altern ließ. Da konnten auch Jünglinge plötzlich Greise werden. Suko und ich hatten es bei dem Professor erlebt. Er war, als er schließlich starb, fast eine Mumie gewesen.
    »Fatima«, flüsterte ich.
    »Wie bitte?« fragte Jane.
    »Ja, Fatima.«
    »Ich verstehe noch immer nicht.«
    Ich schaute sie scharf an. Tatsächlich glitt mein Blick durch sie hindurch, denn die Tore der Erinnerung öffneten sich weit. Ich sah sie wieder vor mir. Eine wunderschöne Frau mit hellen blonden Haaren. Aber auch ein uraltes Wesen, das überlebt hatte und sich von der inneren Kraft der Menschen ernährte. Sie war so etwas wie die Urahnin aller Vampire, nur daß sie eben kein Blut trank, sondern bei den Menschen einfach das Leben aussaugte. [1]
    »Jetzt weiß ich«, sagte ich leise, »wer mich gewarnt hat.«
    »Fatima?« fragte Lady Sarah.
    »Genau die. Ich weiß noch, wie sie mir erklärte, daß wir uns irgendwann Wiedersehen würden. Bisher habe ich sie nicht gesehen, aber ich habe von ihr eine Warnung bekommen. Sie ist es gewesen, die mich angerufen hat. Für mich gibt es keine andere Möglichkeit.« Ich schloß für einen Moment die Augen. »Himmel, darauf hätte ich auch viel früher kommen können. Jetzt sehe ich wenigstens etwas klarer.« Ich atmete tief durch. »Das ist sagenhaft.«
    »Und du kannst mit ihr nicht in Kontakt treten?« erkundigte sich Jane.
    »Nein, das ist nicht möglich. Sie hat es übernommen. Ich weiß auch nicht, wie ich sie euch beschreiben soll, aber sie muß auch über Selima Bescheid wissen.«
    »Hilft uns das weiter?« fragte die Horror-Oma.
    »Im Prinzip nicht. Nur tappe ich nicht mehr im dunkeln durch die Gegend.« Ich lächelte vor mich hin, bevor ich weitersprach. »Es ist nur so. Ich habe damals Dinge erfahren, die in keinem Geschichtsbuch zu lesen sind, weil all die Daten ja nicht so weit zurückreichen. Sie kam aus einer Zeit, über die nichts geschrieben steht. Nichts, das wissenschaftlich untermauert werden könnte. Es gibt nur Mythen, und ich habe erlebt, daß sie nicht gelogen waren.«
    »Wäre Selima dann auch ein Mythos?« wollte Jane wissen.
    »Irgendwie schon.«
    »Aber sie ist aus Fleisch und Blut, John. Du kannst sie anfassen.«
    »Das war Fatima auch. Trotzdem hat sie überlebt. In ihr steckten immense Kräfte.«
    »Aber es sind nicht die gleichen, mit denen auch diese Fatima gesegnet ist«, sagte Jane etwas sarkastisch.
    »Da hast du recht.«
    »Sie ist eben ein Opfer«, sagte Lady Sarah. »Ein Götter-Opfer. Sie soll oder sie ist den Göttern geopfert worden. So sehe ich es. Dann wurde sie wiedergeboren und wird heute das gleiche erleben wie schon einmal in ihrem Leben. Vor mehr als viertausend Jahren. Eigentlich ist es ganz einfach.«
    Ich hob die Schultern. »Nein, so einfach ist es nicht. Selima ist trotzdem eine andere Person geworden. Man kann sie nicht mehr mit der ersten vergleichen. Sie hat sich den unseren und auch modernen Zeiten angepaßt. Früher war es Schicksal, Kismet. Sie hat sich nicht dagegen wehren können, heute aber begehrt sie auf, doch man will sie wieder zurückholen. Ihr könnt sagen, das ist Spekulation. Da gebe ich euch sogar recht, aber bringt mir eine bessere Lösung.«
    »Ich kenne keine«, erklärte Lady Sarah, und Jane stimmte ihr mit einem Nicken zu. »Trotzdem sollten wir nachschauen und versuchen, mehr über diese Person herauszufinden.«
    »Aber nicht in dem Buch.«
    »Nein, John. Es gibt noch andere. Dieses hier enthält einen Überblick der ägyptischen Geschichte und Entwicklung. Nur im Groben. Die Feinheiten stehen woanders.«
    »Sag es mir.«
    Die Horror-Oma ging vor und beschwerte sich murmelnd darüber, daß man den jungen Leuten immer helfen mußte. Tatsächlich freute sie sich