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Das Götter-Opfer

Das Götter-Opfer

Titel: Das Götter-Opfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Grund?«
    »Ja und nein. Nicht jeder wurde ihm geweiht. Man mußte schon etwas Besonderes sein.«
    »Das bist du gewesen?« fragte Jane.
    »Ich bewegte mich im Kreis der Hohenpriester, zu denen auch mein Vater gehörte. Er hat dem Pharao Chefren gedient, und er war an seinem Hof hoch angesehen. Aber es gab auch welche unter ihnen, die Osiris abschworen und sich dem Totengott zukehrten. Sie wollten auch in der Unterwelt mitherrschen und haben auch meinen Vater gefragt. Er stellte sich dagegen. Sie bedrängten ihn, doch er blieb dem Pharao treu. Da haben sie mich entführt, um meinem Vater zu beweisen, wie mächtig sie waren. Was mit ihm später geschah, weiß ich nicht. Ich habe den Tod nur so schrecklich qualvoll erlitten. Seth ist so grausam gewesen, daß man es nicht beschreiben kann.«
    »Nach deinem Tod hast du nichts mehr erlebt. Auch nicht in seinem Reich – oder?«
    »Nein. Aber ich weiß jetzt, daß es noch immer Bestand hat. Heute wie damals gibt es Menschen, die ihm dienen. Ich bin gejagt worden. Sie wollten mich wieder opfern oder anders töten, denn sie haben eine tiefe Angst vor mir gehabt.«
    »Müssen wir das auch haben?« fragte Jane flüsternd.
    »Nein, nein, das braucht ihr nicht, glaube ich. Obwohl ich nicht weiß, was noch alles passiert.«
    »Hatte man damals auch Angst vor dir?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Jetzt bist du an der Reihe, John.«
    Ich übernahm von Jane gern das Wort und stellte Selima nur eine Frage. »Sagt dir der Name Fatima etwas?« Nicht nur Selima reagierte, auch Jane und Sarah schauten mich verwundert an.
    »Fatima?« wiederholte Selima flüsternd.
    »Ja.«
    Sie senkte den Blick. »Es gibt viele Frauen mit diesem Namen. Es kann sein, daß ich einige von ihnen schon kennengelernt habe. Du müßtest da schon etwas genauer sein.«
    »Ich meine eine bestimmte Person, die uralt ist, jedoch nicht so aussieht und sich wunderbar anpassen kann. Sie ist eine Wanderin durch die Zeiten, und es kann sein, daß ihr euch schon begegnet seid.«
    »Dann gibt es sie jetzt noch?«
    »Auch.«
    Ich merkte, daß Selima Interesse an der Unterhaltung bekommen hatte. Darauf deutete auch ihre nächste Frage hin. »Du gehst also davon aus, daß es sie heute noch gibt?«
    »Auch.«
    Sie schloß sofort von sich auf andere. »Dann ist sie auch wiedergeboren worden.«
    »Nein«, sagte ich, »das ist eben der Unterschied zwischen euch. Aber, so meine ich, es gibt auch Gemeinsamkeiten. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob es richtig gewesen ist, diese Person mit ins Spiel zu bringen, doch ich glaube einfach daran, daß sie es gewesen ist, die mich angerufen hat, ohne sich namentlich zu erkennen zu geben. Sie hat dich mir gegenüber zum erstenmal erwähnt, eben wegen dieser Gemeinsamkeiten, die auf einer bestimmten Ebene liegen.«
    »Komm doch endlich auf den Punkt«, sagte Jane. »Du sprichst für mich in Rätseln und für Lady Sarah vielleicht auch.«
    »Keine Sorge, ich bin gleich soweit. Und du solltest genau zuhören, Jane.« Ich räusperte mich. »Als wir in der U-Bahn-Station standen, Selima, hast du den beiden Männern blitzartig das Leben genommen. Du hast sie durch die Macht deiner goldenen Augen regelrecht zerstäubt. Und so ähnlich hat auch Fatima gehandelt. Nur lief es bei ihr anders ab. Sie war ein Succubus. Diese Person hat sich von den Seelen anderer ernährt, um überhaupt existieren und die langen Zeiten überdauern zu können. Wenn ich uralt gesagt habe, dann meine ich das so. Sie ist älter als die Zeitrechnung, die auch für dein Volk gilt. Sie fing ja vor rund siebentausend Jahren an, als das Land besiedelt wurde. Aber vorher war auch schon etwas da. Es hat ebenfalls Menschen gegeben und Götter, wobei die Menschen in Vergessenheit geraten sind. Sie waren sehr stark, sie haben sich sogar als Einzelne auf dem Erdball verteilen können, um ihre Spuren zu hinterlassen, die dann von den nachfolgenden Generationen gefunden und aufgenommen wurden, um sie letztendlich in Legenden und Mythen einzuweben. Und eine derartige Person ist auch Fatima gewesen, die auf Grund ihrer langen Lebensdauer ein immenses Wissen besaß. Man kann auch sagen, daß sie eine Überlebende einer bestimmten Zivilisation gewesen ist, die mit einem großen Wissen ausgestattet wurde. Auf der Erde ist etwas geschehen. Es gab mächtige Verschiebungen. So entstanden andere, neue Kontinente und auch Meere. Auch klimatisch tat sich etwas. Der von einer gewaltigen Eismasse bedeckte Südpol war es damals nicht. Nur durch die

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