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Das Götter-Opfer

Das Götter-Opfer

Titel: Das Götter-Opfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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rutschten wie die Kinder in die Tiefe, aber uns würde kein Sandkasten auffangen.
    Was wir noch hörten, war Kalim Essers gellendes Lachen…
    ***
    Auch Jane Collins war vorsichtig. Sie hatte den Ägypter bewußt nicht aus den Augen gelassen, denn sie spürte, daß sich etwas ereignen würde.
    Esser hatte seine Wut im Zaum gehalten und sich sogar verändert. Er kam Jane jetzt unnatürlich ruhig vor, und das war für sie kein gutes Anzeichen. Dieser Mann schien auf etwas zu warten, und er war anscheinend überzeugt, daß ein bestimmtes Ereignis eintreten würde.
    Essers Mund zuckte. Er sah aus wie jemand, der etwas sagen wollte. Er hielt sich zurück. Seinen Triumph konnte er nur mühsam verbergen.
    Ob er eine Waffe trug, wußte Jane nicht. Eine Ausbeulung des Jackenstoffs hatte sie zumindest nicht gesehen, aber das brauchte nichts zu sagen. Dieser Typ war mit allen Wassern gewaschen.
    John und Suko gingen vorsichtig. Sie hielten die Köpfe leicht gesenkt, weil sie den Boden beobachteten. Auch Jane war aufgefallen, daß die Fliesen nicht ganz glatt waren. Sie zeigten ein Muster, und sie ging davon aus, daß es sich dabei um Schriftzeichen handelte.
    Bis es dann passierte.
    So schnell und plötzlich, daß auch Jane Collins überrascht wurde. Sie sah, wie der Boden wegkippte. John und Suko fanden nirgendwo Halt. Sie fielen nach vorn, konnten sich zum Glück fangen und landeten so auf dem Rücken.
    Wie Kinder auf der Rutsche glitten sie in die Tiefe, aus der Schatten und Flammenschein hervorleuchteten und tanzende Gespenster in die Luft malten.
    Für Jane war alles zu schnell gegangen, nicht aber für Kalim Esser. Er hatte damit gerechnet, war darauf eingestellt gewesen. Während Jane noch den Schreck verdauen mußte, rammte er seinen linken Arm nach vorn. Die Hand hielt er zur Faust geballt, und sie erwischte Janes Leib. Der Schlag hatte sie unvorbereitet erwischt. Es war ihr nicht mehr möglich gewesen, die Bauchmuskeln anzuspannen.
    Jane spürte die Schmerzen, die durch ihren Körper jagten. Sie bekam keine Luft mehr. Sie sackte in die Knie, schlug hart auf und preßte beide Hände auf die getroffene Stelle. Mit weit aufgerissenem Mund holte Jane Luft, während Tränen ihren Blick verschleierten.
    Sie nahm Esser noch wahr.
    Er bewegte sich.
    Alles, was er tat, lief in Zeitlupentempo ab. Zumindest empfand Jane es so. Seine rechte Hand beschrieb einen Bogen, und dann tauchte sie in Höhe des Gürtels unter das Jackett. Als sie wieder zum Vorschein kam, sah Jane die Waffe in der Hand.
    Esser kam auf sie zu. In der Zwischenzeit klärte sich Janes Blick. Sie konnte ihn genau sehen, doch sein Gesicht sah noch immer aus wie aus einer Gummimasse gegossen.
    Wahrscheinlich lag es an seinem Grinsen. Mit einer zeitlupenhaft anmutenden Bewegung streckte er den Arm aus, und die dunkle Waffe bewegte sich auf Janes Gesicht zu.
    Eine kalte Mündung berührte wie ein Kreis aus Eis genau die Mitte ihrer Stirn.
    Er wartete noch und sagte kein Wort. Jane würgte. Sie war blaß geworden und kämpfte gegen ein Schwindelgefühl an.
    Dann hörte sie die Stimme. Sie achtete auf die Worte und auch auf den Haß, der darin mitschwang. »Du hast dich für schlau gehalten. Für so schlau, daß du und die beiden Idioten dachten, Seth überwinden zu können. Ein Irrtum, ein tödlicher Irrtum. Seth ist stärker. Er war schon immer stark, von der Urzeit bis jetzt. Er hat sich von keinem Menschen stoppen lassen.«
    Auch wenn Jane alles genau verstanden hatte, es war ihr jetzt völlig egal. Sie hatte mit anderen Problemen zu kämpfen, denn sie fühlte sich noch immer wie durch die Mangel gedreht. Gedreht wurde auch die Waffe an ihrer Stirn. Esser schien ein Loch in ihren Kopf und durch die Haut hinweg bohren zu wollen.
    »Steh auf!«
    Jane hatte den Befehl vernommen, aber sie bewegte sich nicht.
    »Hoch, verdammt, oder willst du kriechen?«
    Genau das wollte Jane Collins nicht. Nein, diesen Triumph wollte sie dem anderen nicht gönnen, und so riß sie ihre letzten Kräfte zusammen und kam auf die Füße.
    Esser war einen Schritt zurückgetreten. Die Mündung zeigte nach wie vor auf Janes Stirn. Sie erkannte auch, daß der Finger am Abzug der Pistole lag. Das Fabrikat der Waffe war ihr unbekannt. Es spielte auch keine Rolle, aus welchem Land die Waffe stammte, die sie tötete.
    Jane stemmte sich auf die Beine. Sie schwankte. Noch immer hatte sie Mühe, Luft zu bekommen.
    Endlich stand sie.
    Der Kerl vor ihr bewegte sich ebenso wie die Umgebung. Janes

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