Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Götter-Opfer

Das Götter-Opfer

Titel: Das Götter-Opfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
in den Laden hineingeschoben, der recht groß war. Das mußte er auch sein. Im Schaufenster hatten wir die kleineren Gegenstände gesehen. Die großen waren dort ausgestellt worden, wo sich der Laden praktisch in zwei Hälften teilte. Ein Mittelgang blieb frei. An seinem Ende stand ein Tresen. Dort befand sich auch die Kasse.
    Wahrscheinlich waren die Waren tagsüber stärker angestrahlt. Zu dieser Zeit bekamen wir nicht besonders viel zu Gesicht. Es gab einige große Figuren. Wir sahen sogar hochkant gestellte Sarkophage, und die Figur der Katzengöttin Bastet reichte mir sogar bis zur Schulter. Meinen Blick in ihr Gesicht erwiderte sie mit bernsteingelben Augen.
    Dieser Laden war ein Fest für jeden Ägypten-Fan. Vitrinen, Regale, vollgestopft mit Büsten und Schmuck. Gewänder und Tücher, aber auch Bücher, die sich mit dem Land am Nil beschäftigten.
    Suko hatte sich die rechte Seite vorgenommen, ich schaute mich links um. Zwar hielten wir uns noch nicht lange im Laden auf, doch Grund, optimistisch zu sein, gab es nicht. So sehr wir auch schauten, eine Spur, die uns zu Fatima oder Selima geführt hätte, entdeckten wir nicht.
    Der Besitzer hieß Kalim Esser. Ich las den Namen von einer Visitenkarte ab, die auf der Theke neben der Kasse lag. Eine braune Tür führte zu seinen Privaträumen, sicherlich zu einem Büro.
    Schnelle Schritte sorgten dafür, daß ich mich umdrehte. Kalim Esser kam auf mich zu. Es schien ihm nicht zu gefallen, daß ich mich nahe der Kasse aufgehalten hatte. Er fragte: »Kann ich Ihnen irgendwie behilflich sein?« Die Stimme klang nicht mehr so geschäftsmäßig freundlich, sondern recht schroff.
    »Vielleicht.«
    »Bitte, dann sagen Sie es.« Aus dem Hintergrund näherte sich Jane Collins. Suko kam von der anderen Seite. Der Mann mußte sich Vorkommen wie in einer Falle. Wohl fühlte er sich nicht.
    »Wir suchen etwas Bestimmtes«, sagte ich. »Keinen toten Gegenstand, sondern eine Person.«
    Damit wußte der Mann nichts anzufangen. Er schüttelte den Kopf. »Ich bin hier allein, wie Sie sehen.«
    »Stimmt«, sagte Jane. »Trotzdem gehen wir davon aus, daß Sie uns helfen können.«
    »Nein, ich…«
    »Selima!«
    Jane hatte den Namen scharf und überdeutlich ausgesprochen. Kalim Esser wußte Bescheid und war zugleich überrascht worden, denn er schrak zusammen, als hätten wir ihm etwas Schlimmes mitgeteilt. Trotzdem fragte er: »Wer soll die Frau sein?«
    »Das wollen wir von Ihnen erfahren.«
    »Ich kenne sie nicht. Sie gehört auch nicht zu meinen Angestellten. Ich beschäftige zwei, aber das sind Männer.«
    »Die sicherlich auch zu Seths Dienern gehören«, sagte ich wie nebenbei.
    »Seth?« Er zischte das Wort. »Was hat das alles mit Seth zu tun? Wieso kommen Sie auf ihn?«
    »Sie kennen ihn doch«, sagte Suko.
    »ja. Er ist ein Gott.«
    »Und nicht eben ein netter.«
    »Das stimmt!« flüsterte Esser. »Ich weiß nur nicht, was ich mit ihm zu tun haben soll.«
    »Wir haben Hinweise erhalten, daß es auch heute noch Menschen gibt, die ihm dienen. Da Seth so etwas wie der Teufel der alten Ägypter gewesen ist, kümmern wir uns darum«, erklärte Suko.
    Esser trat zurück, bis er gegen die Breitseite des Kassentresens stieß. »Es ist mir egal, worum Sie sich kümmern. Ich habe damit nichts zu tun. Mir ist auch eine Selima unbekannt. Ich weiß nicht, was Sie von mir wollen. Wenn Sie nicht sofort mein Geschäft verlassen, werde ich die Polizei rufen.«
    »Nicht nötig.«
    »Wieso?«
    »Die Polizei sind wir«, sagte Suko. »Glück oder Pech für Sie. Wie man es nimmt.«
    Esser war durcheinander. Er schwitzte. Er wußte auch nicht, was er noch sagen sollte. Jane und Suko standen ziemlich dicht vor ihm. Er mußte sich in die Enge getrieben fühlen, denn nach hinten kam er auch nicht weg.
    Das wiederum war gut für mich. Ich wollte mich in den hinteren Räumen umsehen. Wenn Esser tatsächlich Dreck am Stecken hatte, dann zeigte er den nicht öffentlich. Der Laden war eine perfekte Tarnung. Die wahren Geschäfte wurden woanders durchgeführt.
    Um an die hintere Tür zu gelangen, schob ich mich auf das Ende der Theke zu. Mit mir wanderte mein Schatten über den Boden. Jane und Suko hatten mein Vorhaben längst gesehen und lenkten Esser durch Fragen ab.
    Mit zwei schnellen Schritten hatte ich die Tür erreicht. Ohne mich umzudrehen, legte ich die Hand auf die Klinke und drückte die Tür mit einer schnellen Bewegung nach innen.
    Kalt wurde es. Komisch und irgendwie widerlich kalt.
    Ich

Weitere Kostenlose Bücher