Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Götter-Opfer

Das Götter-Opfer

Titel: Das Götter-Opfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
geöffnet, und wir konnten nur hoffen, daß auch der Ägypten Shop seine Pforten nicht geschlossen hatte.
    Einen Parkplatz hatten wir auch ohne großartige Suche gefunden. Allerdings nicht vor dem Ziel, sondern ein Stück entfernt in einer Seitenstraße.
    Jane Collins hatte es sich nicht nehmen lassen, mit uns zu fahren. Im Gegensatz zu Lady Sarah. Sie war zu Hause geblieben, zwar schmollend, aber letztendlich hatte sie eingesehen, daß es nichts brachte, wenn sie uns begleitete.
    Das Wetter war nicht besser geworden. Eher schlechter. Der Wind fuhr in Böen durch die Straßen.
    Seine Kraft sorgte dafür, daß es hier und da rappelte. Immer wieder schepperten Gegenstände, die nicht ganz befestigt worden waren.
    Unser Problem hieß nach wie vor Selima. Jane Collins, die Zeugin dieser ungewöhnlichen Verwandlung geworden war, hatte uns noch einmal davon berichtet. Es war für sie schwer genug, darüber hinwegzukommen. Aus zwei Personen war eine geworden. Unerklärlich für uns, aber wir mußten es akzeptieren.
    Der Ägypten Shop lag in einer Seitenstraße.
    Beleuchtete Schaufenster, in denen die Waren ausgestellt waren. Auch jetzt waren noch Käufer unterwegs, die ihr Geld loswerden wollten. Andere wiederum zeigten mehr Interesse an den Lokalen, die es ebenfalls gab. Essen und satt werden konnte hier jeder. Von der chinesischen Imbißbude bis hin zum berühmten Italiener an der Ecke war alles vorhanden.
    Lampen in unterschiedlichen Farben bildeten einen bunten Mischmasch aus Licht und auch Schatten. Das Pflaster glänzte regenfeucht. Auf Pfützen schimmerten Öllachen. Autos krochen an uns vorbei. Einige Gammler lungerten mit hochgezogenen Schultern an den Hauswänden oder Ecken herum und glotzten die vorbeigehenden Passanten an.
    Wir bogen in die Seitenstraße ein. Sie war nicht lang, aber doch recht breit. Und auch die Größe der Geschäfte fiel uns auf. Hier hatten sich tatsächlich diejenigen etabliert, die ein großes Sortiment boten.
    So war es auch beim Ägypten Shop. Es gab nicht nur die Eingangstür, sondern auch zwei Schaufenster, in denen die Waren ausgestellt worden waren. Beide waren von innen erleuchtet, und man hatte die Beleuchtung den Waren angepaßt. Nicht sehr hell, eher schummerig, so daß auch noch Schatten blieben.
    Der Kunde konnte hier wohl so ziemlich alles kaufen, was ihn an das afrikanische Land erinnerte. Das fing bei einem nachgemachten Papyros an, ging weiter über Kochbücher, imitierte Mumien, Bilder der Nofretete, die neben Gemälden irgendwelcher Pharaonen hingen. Auch Statuen von Göttern und Götzen in unterschiedlicher Größe waren zu kaufen.
    »Sieht ja beeindruckend aus«, meinte Jane. »Da kann man sich schon eindecken.«
    »Und wir können rein«, sagte Suko. Er hatte einen Verkäufer gesehen, der am rechten der beiden Schaufenster von innen vorbeiging und uns wohl gesehen hatte, denn er zögerte für einen Augenblick und warf uns einen scharfen Blick zu.
    »Dann mal los«, sagte Jane, die den Anfang machte, die Klinke drückte und die Tür aufschob. Es bimmelte keine Glocke, dafür hörten wir einen leisen Gong, der anschlug.
    Der Verkäufer hatte sich abgewandt. Als er das Geräusch hörte, drehte er sich um und bekam große Augen. Ihm paßte wohl nicht, daß wir uns zu dritt in seinen Laden drängten.
    Mir fiel zuerst der Geruch auf. Ich wollte nicht sagen, daß es wie in einem alten ägyptischen Grab roch, aber muffig und verbraucht stank es hier schon.
    So sah der Verkäufer nicht aus. Er trug einen braunen Cordanzug und ein gelbes Hemd. Dem Aussehen nach zu schließen, war er Orientale. Um sein Kinn herum wucherte ein dunkler Bart. Er war ebenso dunkel wie die Augen und sein lockiges Haar.
    Er wußte nicht, ob er sich freuen oder uns zum Teufel wünschen sollte. Als er sich zu einer Aussage entschlossen hatte, war die Tür bereits hinter Suko zugefallen.
    »Eigentlich wollte ich schließen«, sagte er.
    »Sind Sie der Besitzer?« fragte Jane forsch.
    »Ja.«
    »Da brauchen Sie sich doch an keine Arbeitszeiten zu halten, Mister.«
    »Ich habe ein Privatleben.«
    »Wir auch. Allerdings konzentriert sich unseres mehr auf den Abend. Ihr Pech oder Ihr Glück. Mal sehen, was wir finden.«
    Dem Knaben gefiel es nicht, drei Kunden auf einmal bedienen zu müssen. Er wirkte nervös und schaute sich immer wieder um, ohne sich allerdings von der Stelle zu bewegen. Jane Collins nahm seine Aufmerksamkeit voll und ganz in Anspruch. Suko und ich hatten nichts gesagt und uns nur tiefer

Weitere Kostenlose Bücher