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Das göttliche Mädchen - Carter, A: Das göttliche Mädchen

Das göttliche Mädchen - Carter, A: Das göttliche Mädchen

Titel: Das göttliche Mädchen - Carter, A: Das göttliche Mädchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aimée Carter
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überhörte.
    „Kate?“ Es war Calliope.
    „Komm rein“, rief ich, und sie drückte die Tür mit der Schulter auf, in den Händen das Tablett mit zwei Bechern heißer Schokolade, wie sie es uns jeden Abend brachte. Kurz blickte ich zu Henry hinüber und wartete stumm auf seine Zustimmung, und er nickte. Als Calliope das Tablett auf dem Nachttisch abgesetzt hatte, hob er die Hand, um sie aufzuhalten. Obwohl sie den Blick entschlossen auf den Teppich gerichtet hielt, erstarrte sie.
    „Du bist dir sicher, dass die Schokolade ungefährlich ist?“
    Es war das erste Mal, dass er sie vor meinen Augen befragte. Seit dem Vorfall an Weihnachten war nichts mehr passiert, keine Drohungen oder verdächtigen Päckchen, aber Calliope kostete immer noch alles vor, was ich aß.
    „Ich bin mir sicher.“ Calliope sprach so leise, dass ich sie kaum hören konnte, und eine tiefe Röte überzog ihre Wangen. „Darf ich bitte gehen?“
    Wieder nickte er, und sie verließ den Raum so schnell, dass ich mich nicht einmal bei ihr bedanken konnte. Nachdenklich blickte ich auf die Tür, durch die sie verschwunden war, und fragte mich, was mit ihr los war. Doch der Duft von Kakao stieg mir in die Nase und lenkte mich ab. Nachdem ich Henry einen der Becher gereicht hatte, nippte ich an dem zweiten. Henry beobachtete mich sorgfältig, und mein Puls beschleunigte sich – allerdings war ich mir nicht sicher, ob es war, weil ich dachte, etwas könnte passieren, oder wegen der Art, auf die er mich ansah. Vielleicht beides.
    Spielerisch verdrehte ich die Augen. „Ich sterb schon nicht, Henry, versprochen. Verrätst du mir jetzt mal, warum Calliope solche Angst vor dir hat?“
    Er verzog das Gesicht und nahm einen Schluck Kakao, offensichtlich spielte er auf Zeit.
    „Ich fürchte, sie ist schon seit einigen Jahren so. Die Ungezwungenheit, mit der du Zeit mit mir verbringst, ist ziemlich selten. Die meisten Leute fürchten sich vor mir.“
    „Das ist doch lächerlich.“ Doch ein Teil von mir wusste, dasses das ganz und gar nicht war. Ich war mir sicher, dass er sich zurückhielt, wenn er mit mir zusammen war.
    „Wenn man Herrscher über die Toten ist, fällt es einem nicht besonders schwer, zu erkennen, warum einen andere nicht mögen.“ Er machte eine wegwerfende Handbewegung. „Mit dem Groß-teil des Personals ist es genau dasselbe. Diejenigen, die mir in die Augen sehen, wenn ich mit ihnen rede, sind rar gesät.“
    „Ich hab keine Angst vor dir.“ Und zum Beweis beugte ich mich vor und küsste ihn, wie er mich in dem grün-goldenen Wohnzimmer geküsst hatte, wobei ich große Mühe hatte, nichts zu verschütten. Wild pochte mir das Herz in der Brust, während ich darauf wartete, dass er den Kuss erwiderte, verzweifelt hoffend, er würde nicht zurückweichen und erklären, alles, was passiert war, sei ein Fehler gewesen. Zu meiner Erleichterung küsste er mich endlich zurück. Seine Lippen waren warm auf meiner Haut, und er schmeckte nach Schokolade.
    Schließlich unterbrach er den Kuss, nahm mir den Becher aus der Hand und stellte ihn gemeinsam mit seinem zurück auf das Tablett.
    „Ich glaube, Pogo gefällt es nicht, ignoriert zu werden.“
    Pogo lag auf dem Bauch und beobachtete uns ganz genau. Als er sah, dass ich ihn anblickte, wedelte er mit dem Schwanz.
    „Runter, Pogo“, kommandierte ich und warf ein paar seiner Spielsachen vom Bett auf das Kissen, auf dem er normalerweise schlief. Er gehorchte und hüpfte hinunter, sodass Henry und ich allein zurückblieben.
    Ich wandte mich wieder Henry zu und fühlte mich entspannter und zufriedener als den ganzen Tag über.
    „So“, erklärte ich. „Viel besser.“
    Die Art, wie er mich küsste … Ich hätte in ihm ertrinken können und wäre glücklich gestorben. Bei jeder Berührung rechnete ich damit, gleich würden Funken sprühen, und die Hitze, die von seinen Handflächen ausging, war fast mehr, als ich ertragen konnte. Wie hypnotisiert kletterte ich auf seinen Schoß, schlang ihm die Beine um die Hüften und vertiefte den Kuss. Auch wennich die Führung übernommen hatte, schien er ebenso begierig wie ich, und es war, als würden all die unterdrückten Emotionen endlich aus uns beiden hervorbrechen. Eine Ewigkeit später hob ich den Kopf.
    „Henry?“ Zärtlich fuhr ich ihm mit den Händen durchs Haar, während ich versuchte, wieder zu Atem zu kommen. „Kann ich dir was sagen? Aber du musst versprechen, nicht zu lachen.“
    „Ich würde dich niemals auslachen.“ In seinen

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