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Das Gold der Maori - Das Gold der Maori

Titel: Das Gold der Maori - Das Gold der Maori Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Lark
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Glaube ich aber nicht, deine Papiere sind doch in Cascades. Das dauert bestimmt zwei Monate, also mach dich nicht verrückt. Und zweitens … ich sehe ein, dass du wegwillst. Und die Idee ist genial … wenn mir das mal eingefallen wäre! Aber wozu um Himmels willen brauchst du Michael Drury?«
    Lizzie schlug die Augen nieder.
    Velvet stöhnte und schob eine Strähne ihres prachtvollen schwarzen Haares aus ihrer alabasterweißen Stirn. »Ja, ich weiß, du liebst ihn. War schon auf dem Schiff nicht zu übersehen. Aber Lizzie, der Mann macht dich unglücklich! Das ist ein Windhund, der …«
    »Du kennst ihn ja gar nicht!«, verteidigte Lizzie ihren Schwarm.
    Velvet verdrehte die Augen. »Ich hab genug gehört von seinen Abenteuern«, sagte sie dann. »Wobei Windhund vielleicht das falsche Wort ist, es mag durchaus sein, dass Drury ein guter Kerl ist. Schließlich hängt er ja immer noch mit ganzem Herzen an diesem Mädchen, das er da in Irland geschwängert hat …«
    »Er hat sie … er hat Mary Kathleen …?«
    Lizzie hatte ihren Tee bisher nicht angerührt, aber jetzt brauchte sie eine Stärkung. Velvet holte eine Flasche Gin hinter dem Sofa hervor und gab einen Schuss davon in ihre Tasse.
    »Hier, den riecht man nicht. Und ja, dein Michael hat sein Mädchen geschwängert. Und dann erst darüber nachgedacht, wie er das Kind ernähren soll. Genau wie er erst in einen Wald voller Giftschlangen flüchtet und sich dann überlegt, wie er da wieder herauskommen soll. Er hat anfangs nicht mal gewusst, dass dies hier eine Insel ist. Der Mann wird sich immer wieder in Schwierigkeiten bringen, Lizzie! Zu gefühlvoll, zu impulsiv. Du hast ihn schon mal gerettet, als er im Fieber lag. Und jetzt willst du ihn wieder retten … Er liebt dich nicht mal!« Velvet füllte auch Gin in ihre eigene Tasse.
    »Das wird er aber noch!«, behauptete Lizzie. »Wenn ich nur …«
    Über Velvets Nase bildete sich eine winzige Falte – das passierte immer, wenn sie sich einen Anflug von Erregung erlaubte. »Wenn du was für ihn machst? Lügen, stehlen, huren? Hab ich auch mal gedacht. Ich hätte alles getan für meinen Murphy … und dann musste ich mir anhören, wie er die ganze Schuld auf mich abwälzt. Er wäre nur ein Landei gewesen und hätte gar nicht so genau gewusst, dass Uhrenklauen verboten ist, sagte er. Aber ich hätte ihm das Ding ja plötzlich zugesteckt … Dabei hatte ich schon zwei Jahre für ihngeklaut. Zuerst hab ich gedacht, ich sterb. Aber man stirbt nicht so leicht …« Velvet senkte den Blick.
    »Aber Michael …« Lizzie versuchte es noch einmal.
    »Vergiss Michael!«, sagte Velvet streng. »Bring dich allein in Sicherheit. Du wirst schon noch einen anderen finden in deinem Neuseeland, diese Kolonien sind voller Kerle. Siehst du doch hier! Und da auf den Inseln sind sie alle frei!«
    Lizzie kaute auf ihrer Unterlippe. »Allein schaffe ich es nicht«, flüsterte sie. »Ich brauche ihn.«
    Velvet schüttelte den Kopf. »Du brauchst ihn nicht. Er braucht dich!«
    »Das ist doch das Gleiche!«, behauptete Lizzie. »Also, hilfst du mir jetzt? Bitte, Velvet, bitte! Du sagst selbst, er ist ein guter Kerl!«
    Velvet fasste sich an die Stirn.
    »Also schön, Lizzie«, sagte sie dann. »Aber versprich mir, nichts zu überstürzen. Denk noch mal in Ruhe darüber nach!«
    Lizzie nickte halbherzig, aber jetzt überlegte erst einmal Velvet – und kam sofort zu einem Ergebnis: »Hör zu, Lizzie, dein Michael kommt doch vom Land. Glaubst du, dass er sich mit Pferden auskennt?«
    Lizzie hatte keine Ahnung, nickte aber eifrig. »Bestimmt!«, erklärte sie.
    »Gut. Hier herrscht nämlich ein ständiger Mangel an Fahrern. Für die Baustoffe und bei den Rodungen haben sie schwere Gespanne, aber die meisten Sträflinge kommen aus der Großstadt. Die können nicht kutschieren, und vor den Riesengäulen haben sie obendrein Angst. Wenn mein Mann deinen Michael von den Ketten befreit und der sich ein paar Wochen annehmbar führt, kann er einen Wagen kriegen. Deine und seine Fahrkarte nach Hobart. Aber das braucht ein bisschen Zeit. Schaffst du das?«
    Lizzie nickte tapfer. »Ich versuch’s!«, erklärte sie. »Wenn Michael nur nicht in dem Moment abhaut, in dem sie ihm die Ketten abnehmen …«
    Velvet verdrehte die Augen. »Dann nimmst du’s als Zeichen!«,erklärte sie. »Im Grunde wär’s das Beste, was dir passieren könnte. Und jetzt geh zum Metzger, sonst bekommst du noch Ärger.«
    Sie begleitete Lizzie zur Tür, und plötzlich

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