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Das Gold der Maori - Das Gold der Maori

Titel: Das Gold der Maori - Das Gold der Maori Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Lark
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wandte sich dann aber schnell dem Reverend zu.
    »Noch mal«, sagte er dann. »Lassen Sie uns das noch mal durchgehen. Was hat Chris Timlock gesagt, wo diese Lizzie ist? Er hat’s doch gewusst, nur den Kerlen hat er es nicht verraten.«
    »Ein Dreieck …«, meinte Peter. »… von seinem Haus aus zu einem Bach und Maoridorf …«
    Der Arzt schüttelte den Kopf. »Das hilft uns nicht weiter. Aber westwärts, sagte er, von seinem Haus aus westwärts.«
    Peter nickte.»Und dann bachaufwärts. Genau …Wo ist Michael? Wo verdammt noch mal ist Michael Drury? Kümmern Sie sich um das hier, Doktor! Ich muss Michael finden, und Lizzie …«
    Peter rannte hinaus auf die Straße. Seine Gedanken rasten. Coltrane war gefährlich – und das wusste er nicht erst seit dem Mord an Chris Timlock. Schon Kathleens Reaktion auf das Wiedersehen mit ihrem Mann hatte ihm genug gesagt. Kathleen war vor Angst vor Coltrane fast gestorben. Immer noch, nach so vielen Jahren! Und jetzt war dieser Kerl hinter Lizzie her – die offensichtlich einen spektakulären Goldfund geheim halten wollte. Vielleicht war sie die Einzige, die den Fundort je gesehen hatte! Wenn Coltrane sich ihrer entledigte … Es gab keine Beweise gegen ihn. Die Aussage Winslows konnte als Faselei eines Betrunkenen durchgehen – und vielleicht plante Coltrane ja sowieso, nie zurück nach Tuapeka zu kommen. Colin war allerdings am Morgen in der Schule erschienen. Der zumindest ritt nicht auf Lizzies Spuren in die Berge.
    Peter sah Michaels Schimmel vor der Krankenstation. Ein prachtvolles, zweifellos sehr schnelles Pferd, er hatte es oft bewundert. Aber ohne seinen Reiter nutzte es nichts. Es sei denn …
    Peter stürzte in die Krankenstation. »Mrs. Jordan«, rief er die Krämersfrau an, die nach wie vor Dienst tat. »Ist Michael Drury aufgetaucht?«
    Er ließ die Frau nicht zu Wort kommen, sondern deutete schon ihr Kopfschütteln richtig. »Mrs. Jordan, wenn er kommt: Sagen Sie ihm, ich habe seinen Schimmel genommen. Ich muss Lizzie Portland finden, es geht um Leben und Tod. Er soll sich mein Pferd satteln und mir nachkommen. Haben Sie verstanden?«
    Die rundliche kleine Frau machte große Augen, nickte jedoch. Sie war nicht dumm, sie würde es schon richtig ausrichten. Und wenn nicht, gab es auch noch Dr. Wilmers. Peter beschloss, sich darüber weiter keine Gedanken zu machen. Er band den Schimmel los und trabte an.

K APITEL 10
    Ian Coltrane konnte sein Glück kaum fassen, als Michael am Morgen nach dem Überfall ins Dorf hinunterging, während Lizzie allein nach Westen in die Berge zog. Es war auch kinderleicht, ihr zu folgen – es wurde auf die Dauer regelrecht langweilig. Lizzie hatte es nicht eilig, sie kam nur quälend langsam voran. Die junge Frau lief neben ihrem Pferd her, sprach mit dem Tier und ließ es immer mal wieder grasen. In der Mittagszeit begann sie, hinter sich zu spähen und auf Hufschläge zu horchen, was Ian zunächst nervös machte. Aber dann merkte er, dass es offensichtlich nicht ihm galt. Lizzie schien eher darauf zu warten, dass Michael Drury sie einholte. Bei einiger Überlegung war das naheliegend und natürlich möglich. Zwar würde die Sache mit Chris Timlocks Tod ihn sicher aufhalten, aber dann konnte er sich durchaus entschließen, seiner Partnerin noch in die Berge zu folgen. Erst recht, wenn er eins und eins zusammenzählte und argwöhnte, dass Chris vor seinem Tod geredet hatte. Ian hoffte, dass wenigstens Winslow, der Säufer, dichtgehalten hatte, aber im Grunde vertraute er auf dessen Selbsterhaltungstrieb. Und auf seine Sucht. Im Gefängnis gab es keinen Whiskey. Winslow würde das Risiko nicht eingehen, eingebuchtet zu werden.
    Ian verhielt sich noch vorsichtiger, seit er argwöhnte, dass Michael Lizzie folgen könnte. Aber mit den Stunden wurde er ruhiger. Wenn sein Widersacher wirklich noch hinaufgeritten wäre, hätte er Lizzie inzwischen eingeholt, sein Schimmel war schnell. Aber wahrscheinlich war es ihm gar nicht möglich, an diesem Tag noch zurück in die Berge zu reiten. Zweifellos würde die Polizei aus Dunedin zum Fall Chris Timlock zugezogen werden, und bei einem Mord unter Goldgräbern war der Partner des Opfers stets der erste Verdächtige. Der Officer würde Michael verhören und mit etwas Glück eine Nacht lang einsperren. Womöglich wurde er ja sogar gesucht.
    Coltrane machte sich keine großen Sorgen mehr, als Lizzie kurz vor dem Dunkelwerden einen Bach erreichte und dort ihr Lager aufschlug. Er dachte einen

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