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Das Gold des Bischofs

Das Gold des Bischofs

Titel: Das Gold des Bischofs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Beaufort
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sich, worüber sie gerade redeten.
    Eleanor nickte. »Simons Schwein. Er ist ganz vernarrt darin. Die meisten Leute hätten dieses tückische Biest längst zum Schlachter geschickt, aber Simon will davon nichts wissen.«
    Â»Geht es um das Schwein, vor dem Roger so auf der Hut ist?«, wollte Geoffrey wissen.
    Â»Das Schwein und Roger haben eine Meinungsverschiedenheit«, erklärte Eleanor mit einem Lächeln. »Roger versuchte einmal, es zum Schlachthaus zu bringen, weil er glaubte, dass er Simon damit Ärger ersparen würde. Aber das Schwein muss das Blut gerochen haben, und es gab einen heftigen Wettstreit auf dem Marktplatz. Roger versuchte, das Schwein weiterzuzerren, und das Schwein zog in die andere Richtung.«
    Â»Ich verstehe«, sagte Geoffrey und versuchte sich vorzustellen, wie Roger von einem Schwein niedergerungen wurde. »Ich nehme an, das Schwein hat gewonnen?«
    Â»Es war eigentlich nie ein ausgeglichener Kampf«, erwiderte Eleanor. »Dieses furchtbare Vieh wird uns noch alle überleben – zumindest wird es so lange leben, wie Simon da ist und es vor dem Kochtopf bewahren kann. Cenred ist übrigens auch seinen Reizen erlegen. Beide lieben es von ganzem Herzen.«
    Â»Wenn Simon fort ist, wird das Schwein für gewöhnlich auf der Burg untergebracht«, erklärte der jüngere Littel und langte über den Tisch, um sich Brot zu nehmen. »Wie Witwe Stanstede meinte: Cenred ist ganz hingerissen von diesem Schwein.«
    Â»Das liegt daran, weil er selbst wie eins aussieht«, stellte sein Bruder fest, und das Zimmer hallte von johlendem Gelächter.
    Â»Und was macht euch beide zu Experten von Cenreds Vorlieben?«, fragte Geoffrey.
    Â»Die Krieger auf der Burg haben uns davon erzählt«, erklärte der ältere Littel. »Cenred ist anscheinend etwas seltsam in Bezug auf Schweine, darüber wird beim Essen oft geredet. Als er erfuhr, dass Simon fort ist, schaute er nach dem Tier. Er wollte drauf aufpassen, bis Simon zurückkehrt.«
    Â»Aber das Schwein ist ebenfalls verschwunden«, schloss sein Bruder. »Und Cenred sorgt sich mehr darum als um Simon. Außerdem ist er wütend, weil er es immer schon kaufen, aber Simon es nie hergeben wollte. Und jetzt fürchtet er um dessen Leben.«
    Â»Ich verstehe«, sagte Geoffrey. »Also hat Simon sein geliebtes Schwein mitgenommen, als er davonlief, um nicht in Flambards Pläne verwickelt zu werden. Er wusste also, dass er eine ganze Weile fort sein würde, und wollte die Gesellschaft des Tieres nicht so lange entbehren.«
    Â»Oder es bedeutet, dass Simon und dem Schwein etwas zugestoßen ist«, befand Eleanor und runzelte besorgt die Stirn. »Ich bezweifle, dass er davonlief, weil er Flambard nicht helfen wollte. Ich glaube, er war bereits darin verwickelt, denn immerhin habt Ihr die Karte in seinem Haus gefunden. Warum sollte er sie verstecken und dann fliehen?«
    Geoffrey rieb sich das Kinn und schaute die Littel-Brüder an. »Später, wenn ihr euch ausgeruht habt, könnt ihr die Metzger aufsuchen und fragen, ob vor kurzem ein großes Schwein geschlachtet wurde. Wenn wir wissen, wo das Tier abgeblieben ist, lässt sich leichter vermuten, was mit Simon passiert ist.«
    Â»Das wäre Zeitverschwendung«, befand Eleanor. »Wenn es getötet worden wäre, hätte ich davon gehört. Es ist in ganz Durham berühmt, und wenn ihm etwas zugestoßen wäre, wüsste es jeder.«
    Â»Nun, ihr könnt trotzdem fragen«, trug Geoffrey seinen Männern auf. »Es kann nicht schaden, sich zu vergewissern.«
    Die Brüder nickten. Geoffrey nahm im Stillen an, dass Simon und das Schwein glücklich in irgendeinem Gasthaus saßen und auf eine Zeit warteten, wo sie sicher nach Durham zurückkehren konnten. Er wandte seine Aufmerksamkeit von diesen schweinischen Angelegenheiten ab, als Eleanor Anstalten machte, die warme Küche zu verlassen.

    Â»Mir fallen nur drei Hexen ein«, erklärte Eleanor, während sie auf Owengate zugingen. Geoffrey allerdings achtete mehr auf ihre Hand, die auf seinem Arm lag, als auf ihre Worte. »Aber die können uns vermutlich noch andere nennen. Was sollen wir ihnen erzählen?«
    Â»Die Wahrheit«, meinte Geoffrey. »Ich halte es stets für ratsam, Hexen gegenüber aufrichtig zu sein. Mehrere Leute wurden mit rot gefärbten Pfeilen getötet, und wir wollen wissen, ob

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