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Das Gold des Bischofs

Das Gold des Bischofs

Titel: Das Gold des Bischofs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Beaufort
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zu machen. Also lebt wohl, ehrwürdigster Prior.«
    Â»Halt!«, befahl Turgot mit einer solchen Autorität, dass Geoffrey sich überrascht wieder umdrehte.
    Â»Ich habe nur …«, setzte Burchard an.
    Â»Ich weiß genau, was du getan hast«, unterbrach Turgot ihn kalt. »Du hast eigenmächtig meine Anweisungen widerrufen.«
    Â»Nein«, widersprach Burchard. »Ich wollte nur …«
    Â»Geoffrey und Roger werden diese Angelegenheit weiterhin untersuchen«, erklärte Turgot eisig. »Und du ebenfalls. Gestern Abend hattest du erwähnt, dass du inzwischen weißt, wo die verlorene Schatzkarte verblieben ist. Warum ist sie noch nicht in meinem Besitz?«
    Â»Ihr habt sie gefunden?«, fragte Geoffrey.
    Â»Ich meinte nicht, dass ich es genau wüsste«, wich der Cellerar aus. Sein Gesicht war rot vor Scham, weil man ihn bei einer unwahren Prahlerei ertappt hatte. »Ich sagte nur, dass ich kurz davor stehe, sie zu finden.«
    Â»Kurz davor ist nicht gut genug«, befand Turgot, und der Blick seiner blauen Augen unter den gewaltigen Augenbrauen ruhte hart und klar auf seinem Untergebenen. »Ich will diese Karte, und ich will sie bald.«
    Â»Das sollte kein allzu großes Problem darstellen«, warf Geoffrey ein. »Roger und ich wissen, wo sie ist.«

    Roger, Burchard und Hemming starrten Geoffrey überrascht an, während sich in Turgots Augen ein Schimmer von Habgier zeigte.
    Â»Nun mal langsam, alter Knabe«, raunte Roger ihm zu. »Wir wollen den Schatz meines Vaters doch nicht jedem Beliebigen in die Hände spielen. Ich würde mir lieber die Kehle aufschlitzen, als Kerlen wie Burchard zu verraten, was wir entdeckt haben. Was auch immer das sein mag«, fügte er unsicher hinzu und machte deutlich, dass er im Dunkeln tappte.
    Â»Ich bin nicht jeder Beliebige«, schnauzte Turgot. »Ich bin der Mann, der die Pläne Eures Vaters in die Tat umsetzen und seine Kathedrale vollenden wird. Wo ist die Schatzkarte?«
    Geoffrey lehnte sich gegen die Mauer und verschränkte die Arme. »Von den drei Karten ist nur eine in die Hände des geplanten Empfängers gelangt, und das ist die, die Roger Euch übergab. Die zweite, die in Simons Haus aufgefunden wurde, halte ich für jene, die Odard an Durnais hätte liefern sollen.«
    Â»Woher wollt Ihr das wissen?«, fragte der Cellerar mit einem Ausdruck höhnischen Unglaubens auf dem Gesicht. »Durnais ist schon seit Tagen verschwunden. Vermutlich liegt er tot in irgendeinem Graben, wenn man bedenkt, wie viele Leute schon ein unangenehmes Ende gefunden haben, sobald sie mit diesem Schatz in Verbindung gerieten.«
    Das war sehr gut möglich, befand Geoffrey. Aber es war ebenso gut möglich, dass der Sheriff auf irgendeinem gottverlassenen Stück Land fröhlich den Spaten schwang und darauf hoffte, Gold zu finden.
    Â»Lass ihn weitersprechen«, sagte Turgot und brachte Burchard mit einer Handbewegung zum Schweigen.
    Geoffrey fuhr fort: »Odard wurde gesehen, als er Durnais vor zehn Tagen mitten in der Nacht besuchte. Durnais verließ Durham früh am folgenden Morgen, obwohl er sich sonst nie aus der Stadt begibt. Nur etwas sehr Wichtiges kann ihn aus seiner Festung gelockt haben: Flambards Schatz. Allerdings bin ich überzeugt, dass Odard ihm nicht die echte Karte ausgehändigt hat und er daher an der falschen Stelle sucht.«
    Â»Wie kommt Ihr zu diesem Schluss?«, fragte Hemming verwirrt.
    Â»Eine Karte allein verrät noch nicht die Lage des Schatzes – Turgot hat zwei und weiß immer noch nicht, wo der Schatz verborgen liegt. Deshalb wäre Durnais niemals einfach losgelaufen, wenn er nur eine dieser Karten besessen hätte. Ergo nehme ich an, dass er von Odard mit falschen Angaben gefüttert wurde, womöglich um zu überprüfen, ob er sich verleiten ließe, Flambard zu hintergehen.«
    Â»Und diese Prüfung hat er tatsächlich nicht bestanden«, sinnierte Hemming. »Flambard wollte, dass Prior, Goldschmied und Sheriff gemeinsam nach dem Schatz suchen, und Durnais hat sich als habgierig und treulos erwiesen.«
    Â»Die Karte aus Simons Haus war also die, die er eigentlich bekommen sollte?«, erkundigte sich Turgot.
    Geoffrey nickte. »Aber ich weiß nicht, wie sie dorthin kam. Simon ist Flambards Sohn, also hat Odard ihm vielleicht vertraut.«
    Â»Wo ist er dann?«, wollte Hemming wissen. »Simon, meine

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