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Das Gold des Bischofs

Das Gold des Bischofs

Titel: Das Gold des Bischofs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Beaufort
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Getue aus unterschiedlichen Winkeln, um zu zeigen, dass er wusste, was er tat. Dann wies er zum gegenüberliegenden Ufer.
    Â»Finchale«, verkündete er. »Dort drüben.«
    Geoffrey blickte unsicher auf das schnell fließende Wasser. »Ich hoffe sehr, dass es hier eine Furt gibt.«
    Â»Das ist die Furt«, ließ Roger ihn wissen. Er bedachte seinen Freund mit einem verschwörerischen Zwinkern. »Mach dir keine Sogen um ein paar nasse Füße. Wenn wir erst mal den Schatz ausgraben, wird dir noch warm genug werden. Graben ist harte Arbeit.«
    Geoffrey kauerte sich nieder und wies auf eine Stelle, wo der Schnee aufgewühlt und das Gestrüpp am Ufer niedergetrampelt und abgerissen war. »Ich frage mich, ob hier die Kaufleute den Sheriff gefunden haben.«
    Roger nickte. »Ich denke, ja. Es passt zu dem, was ich gestern gehört habe, als ich mir die Leiche anschaute. Er muss in den Fluss gefallen sein, als er ihn gerade überqueren wollte. Sollen wir nach dem Diener suchen, der angeblich bei ihm war?«
    Das war für Geoffrey und Roger ein willkommener Vorwand, um das Durchwaten des eisigen Wassers noch ein wenig aufzuschieben. Sie trennten sich und stocherten mit den Schwertern im Unterholz. Geoffrey rechnete nicht ernsthaft mit einem Fund: Wenn Durnais in den Fluss gefallen und ertrunken war, dann hätte sein Diener versucht, Hilfe zu holen, und wäre nicht in der Nähe geblieben. Deshalb war er überrascht, als er Roger rufen hörte.
    Â»Er ist hier!«, verkündete Roger und stocherte an einem Toten herum, der halb unter einer Schneewehe verborgen lag. »Sein Ellbogen ragte heraus, und als ich den Schnee wegschaufelte, hab ich ihn gefunden. Armer Teufel.«
    Â»Wie ist er gestorben?«, fragte Geoffrey. »Er ist nicht ertrunken; dazu liegt er viel zu weit vom Fluss entfernt.«
    Â»Ja. Aber es ist auf jeden Fall Durnais’ Mann. Jakob Pike. Ich kenne ihn schon seit seiner Kindheit. Was für ein Jammer! Seine Mutter ist Witwe, und er war ihr einziger Sohn.«
    Geoffrey schob noch mehr von dem Schnee beiseite, bis ein junger Mann mit einer hellen gelben Weste zum Vorschein kam.
    Â»Da ist nichts Außergewöhnliches zu sehen«, erklärte Roger, während Geoffrey eine schnelle Untersuchung durchführte. »Kein Zeichen, dass er erschossen wurde, keine Wunde am Kopf. Vielleicht ist er erfroren.«
    Â»Oder er wurde vergiftet«, sagte Geoffrey ruhig und wies auf eine kleine Wunde an Pikes Hand. Sie war geschwärzt und angeschwollen, und dunkle Linien liefen von dort den Arm hinauf.
    Â»Vergiftet?«, fragte Roger. »Wie konnte er hier draußen vergiftet werden?«
    Â»Schlangen?«, schlug Geoffrey vor und wusste selbst nicht, was er davon halten sollte. »Meintest du nicht, die Schlangen von Finchale seien anders als anderswo?«
    Roger sprang auf einen umgestürzten Baumstamm und musterte argwöhnisch den Boden. »Sei auf der Hut, Geoff. Wir wollen nicht, dass uns dasselbe passiert.«
    Geoffrey blickte weiterhin auf den Leichnam und konnte sich nicht erklären, was da geschehen war. »Das ist sehr merkwürdig. Der Sheriff und sein Diener werden tot auf einem einsamem Pfad aufgefunden: Durnais ertrunken, aber sein Diener vergiftet. Und Xavier und sein Knappe kommen auf einer anderen einsamen Straße ums Leben: Xavier wurde erwürgt, aber sein Diener erschossen. Warum starben sie alle auf so unterschiedliche Weise?«
    Â»Du stellst zu viele Fragen«, befand Roger, nachdem er einige Augenblicke nachgedacht hatte, ohne eine Antwort zu finden. »Was spielt das für eine Rolle?«
    Geoffrey rieb sich den Nasenrücken. »Ich weiß nicht. Es wirkt einfach nur so, als müsste es eine Bedeutung haben.«
    Â»Gerade fällt mir etwas ein.« Roger blickte sich weiterhin um, als könnte jeden Augenblick eine riesige Schlange auf ihn zukriechen. »Gestern bei Durnais hab ich auch auf der Hand einen angeschwollenen Kratzer bemerkt. Das habe ich nicht für so wichtig gehalten, aber anscheinend war es das doch.«
    Â»Also zeigen beide Männer Anzeichen einer Vergiftung«, stellte Geoffrey nachdenklich fest. »Vielleicht taumelte Durnais in den Fluss und ertrank, noch bevor das Gift ihn umbrachte.«
    Â»Diese Schlangen sind gefährliche Ungeheuer«, meinte Roger und hob das Schwert, als wolle er jede Schlange, die sich leichtsinnig in seine Nähe wagte, in der Mitte

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