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Das Gold des Bischofs

Das Gold des Bischofs

Titel: Das Gold des Bischofs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Beaufort
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du sicher, dass nicht noch etwas darunterliegt?«, erkundigte sich Geoffrey. Er war ebenso verwirrt wie die anderen. Im Gegensatz zu ihnen fand er allerdings ein gewisses Vergnügen bei dem Gedanken, dass Flambards sagenhafter Schatz gar nicht existierte. Im Laufe der Zeit würde vielleicht auch Roger die Ironie dieser Wendung erkennen, aber Burchard wohl eher nicht.
    Sie schoben die Hände zwischen die Münzen und wühlten darin herum. Burchard nahm sogar Rogers Dolch und stocherte am Deckel, um zu sehen, ob es dort ein Geheimfach gäbe. Aber Flambards Truhe war genau das, was sie zu sein schien: ein robuster Kasten, gefüllt mit gekippten Münzen und ungültigen Prägestempeln. Flambard hatte erwähnt, dass er einen gewissen Prozentsatz der von ihm eingetriebenen Steuern für sich abgezwackt hatte. Und das hatte er anscheinend wörtlich gemeint: Ein Großteil des Volkes war arm, und seine Abgaben waren minimal. Flambard hatte hier und dort etwas fortgenommen, und das war sein Schatz.
    Â»Nichts!«, spie Burchard hervor und versetzte der Truhe einen kräftigen Tritt. Das tat ihm mehr weh als der Truhe, und er humpelte im Kreis und fluchte über den Schmerz in seinen angestoßenen Zehen.
    Â»Das liegt daran, dass Sir Geoffrey den wirklichen Schatz in seine Schwertscheide geschoben hat«, ließ sich eine Stimme hinter ihnen vernehmen.

    Aufgeschreckt fuhren sie herum, und die Ritter griffen nach den Waffen.
    Â»Halt!«, befahl Hemming scharf. »Lasst die Schwerter schön stecken. Wenn Ihr auch nur eine feindselige Bewegung macht, werdet Ihr erschossen.«
    Drei stämmige Bogenschützen standen an Hemmings Seite, und im Gegensatz zu Bruder Gamelo führten sie ihre Waffen mit einem Selbstvertrauen, als wüssten sie damit umzugehen. Geoffrey löste die Hände vom Schwert und hob sie in die Luft. Roger tat es ihm gleich.
    Â»Was machst du hier?«, fragte Burchard und starrte den Subprior dümmlich an.
    Â»Du hattest freundlicherweise erwähnt, wo du hinwolltest. Also beschloss ich, mich dir anzuschließen«, ließ Hemming ihn wissen. »Wenn es um einen Schatz geht, sollte man sich nie darauf verlassen, dass ein Normanne das Richtige tut.«
    Â»Nun, dann hast du deine Zeit vergeudet«, sagte Burchard. »Flambards Beute enthält nichts als zerstückelte Pennys. Sieh selbst.«
    Â»Ich muss mir das nicht ansehen«, erwiderte Hemming und lehnte sich mit verschränkten Armen gegen einen Baum. »Ich beobachte euch nun schon seit einiger Zeit. Ich weiß genau, was in der Truhe ist.«
    Â»Was wollt Ihr dann?«, fragte Roger, der wütend war, weil er mit Bögen in Schach gehalten wurde. »Ihr habt keinen Grund, uns zu bedrohen. Wir haben nichts getan, was eine solche Behandlung verdienen würde.«
    Â»Wirklich nicht?«, fragte Hemming leise. »Ihr kommt mit Flambards Schatzkarte nach Durham, tut so, als wolltet Ihr sie dem Prior übergeben, und stellt dann während der nächsten Tage eigene Nachforschungen an, um den Schatz für Euch selbst zu beanspruchen – und Ihr denkt, dass Ihr nichts Unrechtes getan habt?«
    Â»So war es nicht«, widersprach Roger. »Turgot hat uns dazu gezwungen. Wir wollen den Schatz nicht.«
    Â»Tatsächlich?«, entgegnete Hemming kalt. »Warum seid Ihr dann hier?«
    Â»Damit wir das, was wir finden, zu Turgot bringen können«, erklärte Roger. Er war umso entrüsteter, als seine Motive diesmal tatsächlich ehrbar waren. »Wir wollen diese Pennys nicht.«
    Â»Wie schon gesagt«, erwiderte Hemming, »der wirkliche Schatz ist meiner Einschätzung nach das Pergament, das Geoffrey in seiner Scheide versteckt hat.«
    Â»Welches Pergament?«, erkundigte sich Burchard. Er schaute zurück zum Baum. »Sprichst du von diesem Beutel? Ich habe mich gleich gefragt, was Geoffrey da so still und heimlich treibt, während Roger und ich uns hier mit der Kiste abmühen. Er hat ihn unauffällig an sich gebracht, nicht wahr?«
    Â»Wie kommt Ihr darauf, dass es ein Schatz ist?«, wollte Geoffrey wissen. Er fragte sich, was Hemming wohl glaubte, was er gefunden hatte.
    Â»Ich bin nicht dumm«, erwiderte Hemming ungeduldig. »Ich weiß genau, warum Ihr nach Stanstedes Prozess gefragt habt und nach Bertha Keplers Tod. Dieses Pergament enthält Angaben über sie – und andere Dinge.«
    Â»Was meinst du damit?«, wollte

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