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Das Gold des Bischofs

Das Gold des Bischofs

Titel: Das Gold des Bischofs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Beaufort
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ernannt. Aber dann seid Ihr eingetroffen.«
    Â»Wir haben den Mord an Gilbert Courcy noch miterlebt«, ließ Roger ihn kühl wissen. »Und Gamelo hat mit seinen rot gefärbten Pfeilen auch noch diesen Schwachsinnigen umgebracht.«
    Â»Damit wollte er dich bewegen, Flambards Bitte abzulehnen«, erklärte Hemming. »Er nahm an, dass du nur ungern nach Norden reisen würdest, wenn rings um dich Männer durch ungewöhnliche Pfeile zu Tode kommen.«
    Aber Gamelo hatte nicht damit gerechnet, wie gern Roger seinem Vater zu Diensten war, dachte Geoffrey bei sich. Die scharlachroten Bolzen hatten ihn gewarnt, auf der Hut zu sein, aber nicht bewirken können, dass Roger es sich anders überlegte.
    Â»Gamelo hatte Angst vor Euch«, fuhr Hemming fort. »Er begleitete mich zu Jarveaux’ Haus, um zu verhindern, dass Burchard mit der frisch gefundenen Karte davonläuft. Aber er kündigte an, das sei der letzte Auftrag, den er für mich erledigt. Leider hat ein anderer seine Worte wahr gemacht.«
    Â»Aber nicht Ihr?«, wollte Geoffrey wissen.
    Hemming schüttelte den Kopf. »Gehorsame Männer sind schwer zu finden. Ich hätte Gamelo nichts getan.«
    Â»Habt Ihr Jarveaux’ Austern vergiftet?«
    Hemming hob die Augenbrauen. »So ist das also gewesen? Nun, gebt mir nicht die Schuld dafür. Ich bin kein Giftmörder.«
    Â»Aber Ihr erwürgt Menschen«, stellte Geoffrey ruhig fest. »Ihr habt Xavier getötet. Und ich weiß auch, wie und warum.«
    Â»Wisst Ihr das wirklich?«, fragte Hemming barsch. »Nun, ich bin an Euren hässlichen Mutmaßungen nicht interessiert. Gebt mir das Pergament. Wenn Ihr das ablehnt, werde ich Euch erschießen und es von Eurer Leiche nehmen. Ihr habt die Wahl.«
    Â»Ihr werdet uns sowieso töten«, sagte Geoffrey und machte keine Anstalten, der Aufforderung nachzukommen. »Warum sollten wir Euch die Aufgabe erleichtern?«
    Â»Wir müssen sie nicht töten«, befand Burchard großzügig. »Wir können sie zurück zur Abtei bringen und Flambard entscheiden lassen, was zu tun ist. Immerhin war es sein Schatz, den sie stehlen wollten.«
    Â»Einen Augenblick mal«, fuhr Roger auf und wandte sich wütend an Burchard. »Wir hatten eine Vereinbarung. Ihr steht auf unserer Seite, nicht auf seiner.«
    Â»Die Umstände haben sich geändert«, erwiderte Burchard verschlagen. »Und ich versuche auch, Eure Haut zu retten. Also solltet Ihr den Mund halten, wenn Ihr noch einen Funken Verstand besitzt.« Er wandte sich wieder an Hemming: »Es gibt keinen Grund für Blutvergießen.«
    Â»Du bittest mich, sie zu verschonen?«, fragte Hemming belustigt. »Du überraschst mich doch immer wieder, Burchard. Ich hielt dich stets für einen kaltherzigen Rohling, und jetzt erfahre ich, dass du zu Mitgefühl fähig bist.«
    Burchard starrte ihn an. »Ich kann nicht dabeistehen und zusehen, wie Männer sinnlos umgebracht werden.«
    Hemming lachte. »Da täuschst du dich, mein Freund! Glaubst du etwa, dass wir sie erschießen und dann mit Flambards Pennys gemeinsam zur Abtei zurückwandern? Das werden wir nicht, weil du mit ihnen stirbst.«
    Â»Ich?«, rief Burchard entsetzt. »Aber wir kennen uns schon seit Jahren.«
    Â»Eben«, stellte Hemming trocken fest.
    Also hatte Roger doch richtig gesehen, dachte Geoffrey, und Hemming war bei Jarveaux’ Haus tatsächlich in mordlüsterner Absicht auf Burchard zugekommen. Hemming hatte dagegen behauptet, er habe Burchard nur das Messer zuwerfen wollen, damit dieser seinen Ärmel befreien konnte. Und im Rückblick erkannte Geoffrey auch, wie töricht er gewesen war, diese Ausrede zu glauben. Es war dunkel gewesen. Wie hätte Hemming Burchards Ärmel sehen können? Hemming hatte sich die Entschuldigung später ausgedacht, als er den Riss in Burchards Kutte bemerkte.
    Â»Aber ich verstehe nicht!«, klagte Burchard. Einer der Schützen hob den Bogen. »Wartet! Vielleicht können wir uns irgendwie einig werden.«
    Â»Du hast nichts, was ich haben wollte«, erklärte Hemming mit einem Ausdruck tiefster Verachtung. »Ihr Normannen glaubt, dass ihr euch alles mit eurem dreckigen Geld erkaufen könnt. Nun, sächsische Ehre lässt sich nicht kaufen.«
    Â»Darum soll es hier also gehen?«, fragte Geoffrey. »Um sächsische Ehre?«
    Â»Worum sonst? Die

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