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Das Gold des Bischofs

Das Gold des Bischofs

Titel: Das Gold des Bischofs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Beaufort
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Die Stadt ist groß, und wir haben hier keine Befugnisse. Wir können nur dem Sheriff davon berichten und hoffen, dass er mit rot gefärbten Armbrustbolzen etwas anfangen kann.«
    Â»Meinetwegen«, räumte Roger widerwillig ein. »Aber ist es nicht eigenartig, wo diese farbigen Pfeile überall auftauchen? Wir haben nun schon drei Mal erlebt, wie jemand damit getötet wurde. Ob sie wohl wegen dem starben, was mir der junge Kerl vom Dach aus zugerufen hat, bevor ihn der Schuss in den Rücken traf?«
    Â»Du meinst das mit dem Stab?«, fragte Geoffrey. »Das kann ich mir nicht vorstellen. Du hast nicht einmal verstanden, was er damit meinte.«
    Roger beugte sich vor und tippte sich an die Schläfe. »Du gebrauchst deinen flinken Verstand nicht, auf den du immer so stolz bist.«
    Â»Ist das so?«, wollte Geoffrey wissen und fragte sich, was er übersehen haben sollte.
    Roger sah sehr selbstzufrieden aus. »Nur weil du weißt, dass du es nicht weißt, heißt das noch lange nicht, dass Wiesel nicht weiß, dass du es nicht weißt. Weißt du, was ich meine?«
    Â»Nein«, erwiderte Geoffrey.
    Roger seufzte und erklärte in demselben herablassenden Tonfall, den er sonst für die Ausbildung begriffsstutziger Kriegsknechte aufsparte: » Wir wissen nicht, was die Worte des jungen Mannes bedeuten sollten. Aber das kann Wiesel nicht wissen, oder?«
    Â»Allmählich denkst du so wie dein Vater. Du siehst Lügen und Arglist, wo gar keine sind. Wir haben eine Schlägerei miterlebt, bei der zwei Männer sich gegen einen Jüngeren zusammengetan und ihn getötet haben. So etwas geschieht in einer Stadt wie Southampton vermutlich jeden Tag.«
    Â»Und was war dann mit Peterkin?«
    Â»Peterkin wurde von denselben Männern getötet, weil er dumm genug war, sich allein in den Ställen herumzutreiben. Er war eine leichte Beute, und sie haben ihn umgebracht, um an seinen Geldbeutel zu kommen.«
    Â»Aber er hatte nichts in seinem Geldbeutel außer einem Holzkreuz und ein paar Glasperlen.«
    Â»Das spielt keine Rolle. Kein Dieb prüft erst mal den Inhalt einer Börse, bevor er sich zum Raub entschließt. Sie haben Peterkin erst getötet, und dann stellten sie fest, dass es bei ihm nichts zu holen gab.«
    Â»Aber dich haben sie fast ertränkt«, sagte Roger und weigerte sich, den Gedanken an eine abscheuliche Verschwörung aufzugeben.
    Â»Haben sie nicht. Das waren zwei sächsische Strohköpfe, die damit gar nichts zu tun haben. Und jetzt suchen wir nach einem Schiff, sonst sitzen wir im Frühling immer noch an diesem gottverlassenen Ort fest.«
    Geoffrey wartete nicht auf eine Antwort, sondern öffnete die Tür und lief zügig die Treppe hinab. Er war nicht allzu erfreut, als er Ulfrith unten in der Stube sitzen sah.
    Der Sachse hatte einige Mühe auf sein Äußeres verwendet. Er trug eine vergleichsweise saubere Weste, die vermutlich seine beste war, und dazu eine dicke Lederhose, die so aussah, als hätte man sie direkt von den Beinen einer Kuh genommen. Sein goldblondes Haar war sauber gestutzt und so lange gebürstet worden, bis es schimmerte. Geoffrey beäugte ihn argwöhnisch. Ulfrith trat vor und lächelte.
    Â»Es tut mir leid, dass ich Euch gestern Abend fast ertränkt habe«, verkündete er und wirkte gar nicht so, als ob es ihm leid täte. »Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass ich dieses Missverständnis nur auf eine Weise wieder gutmachen kann: Ich muss Euch meine Dienste anbieten. Ihr könnt mich mit in das Heilige Land nehmen.«

    Â»Es ist hoffnungslos«, murmelte Roger enttäuscht, als er an diesem Nachmittag hinter Geoffrey hertrottete. »Jedes Schiff hier ist entweder schon voll belegt oder segelt irgendwohin, wo wir nicht hinwollen.«
    Â»Nach dem schlechten Wetter im letzten Monat warten mehr Leute auf eine Passage, als es Plätze auf den Schiffen gibt«, stellte Geoffrey fest. Er hielt schon nach dem nächsten Kahn Ausschau, auf dem sie es versuchen konnten. »Möglicherweise müssen wir weiter die Küste entlangziehen und uns in Pevensey einschiffen.«
    Roger seufzte heftig. »Ich will aber heute in die Normandie abreisen. Ich hab genug von Schnee und Kälte. Dort wird es wärmer sein.« Er blickte sich zu Ulfrith um, der in respektvollem Abstand hinter ihnen herschlich. »Dein Sachse folgt uns immer noch. Warum kann er kein

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