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Das Gold des Bischofs

Das Gold des Bischofs

Titel: Das Gold des Bischofs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Beaufort
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den Weg zum Gasthaus fort. Er fragte sich, wann die Feindseligkeiten zwischen Sachsen und Normannen nachlassen würden. Für gewöhnlich herrschte Friede: Normannen hatten sächsische Frauen geheiratet, und ihre Kinder vereinten die beiden Völker. Doch mancherorts schwelte ein Groll fort, vor allem unter den alten Leuten, die sich noch an eine Zeit erinnern konnten, als sächsische, nicht normannische Herren sie mit drückenden Steuern belegt und in Knechtschaft gehalten hatten.
    Â»Ich bin froh, dass du Joab zurückgeschickt hast«, sagte Roger. »Heute Morgen am Grab seines Bruders war er außer sich vor Schmerz. Blöde war er ja schon immer, aber da wirkte er fast wahnsinnig.«
    Â»Ich hätte die anderen mitgeschickt, aber sie wollten nicht gehen. Du hast zu viele Geschichten über die Schätze des Heiligen Landes erzählt und ihre Gier angestachelt.«
    Â»Was meint der Sheriff zu Peterkin und dem Mann mit dem Wieselgesicht? Hast du die roten Pfeile erwähnt? Ich wollte ja mitkommen, aber diese Hure Mary kam zurück und behauptete, ich hätte sie nicht bezahlt.«
    Â»Und hast du das?«, fragte Geoffrey. »Es wäre nicht das erste Mal, dass du eine arme Frau ohne ihren Lohn fortschickst. Und außerdem hieß sie Maude, nicht Mary.«
    Â»Ich kann mir nun wirklich nicht jede Belanglosigkeit merken, wie die Namen meiner Huren oder ob ich sie bezahlt habe«, meinte Roger unbekümmert. »Jedenfalls hab ich ihr den doppelten Betrag geboten, wenn sie noch was länger bleibt, und dann ist sie recht zufrieden abgezogen, mitsamt ihrem Silberstück. Aber was hat der Sheriff gesagt?«
    Â»Er kennt niemanden, der scharlachrote Pfeile verwendet, und er hat auch noch nie von einem Brauch gehört, sie auf diese Weise zu färben.«
    Â»Dann ist es wohl nur in der Gegend von Durham üblich«, sagte Roger. »Wir verstehen uns halt besser auf solche Dinge. Darum sind wir auch so hervorragende Kämpfer.«
    Â»Nicht etwa, weil die Gefechte gegen die Schotten euch mehr Übung verschaffen?«, fragte Geoffrey lächelnd. Dann wechselte er das Thema, ehe Roger sich in einer Tirade gegen die verkommenen Gälen und ihre unschuldigen englischen Opfer ergehen konnte. »Aber der Sheriff hegte keine große Hoffnung, Peterkins Mörder zu fassen. Allein in der letzten Nacht gab es noch zwei weitere Morde, und gewaltsame Todesfälle sind hier an der Tagesordnung. Es liegt an den vielen Männern, die hier zusammenkommen – Seefahrer, Krieger, Händler und so fort.«
    Â»Aber für Peterkin warst du verantwortlich, Geoff! Willst du seinen Tod nicht rächen? Wir müssen dieses Wiesel selbst aufspüren.«
    Â»Wie das?«, wollte Geoffrey wissen. »Wir haben keine Zeit, um vor unserem Aufbruch noch Nachforschungen anzustellen, und wir wissen nicht mal, wo wir anfangen sollen. Immerhin hat einer von Peterkins Mördern seine Strafe erhalten: Heute Morgen hat der Sheriff den Leichnam von Wiesels Spießgesellen abgeholt. Er meinte, er hätte den Mann nie zuvor gesehen, und es sei kein Einheimischer. Er wird Erkundigungen einziehen, aber ich fürchte, dabei kommt nicht viel heraus. Die Stadt ist zu groß, bietet zu viele Schlupfwinkel, es herrscht ein Kommen und Gehen, und zu wenig Leute sind bereit zu reden.«
    Roger schaute ihn verblüfft an. »Du willst untätig dabeistehen, während deine Männer abgeschlachtet werden? Das sieht dir gar nicht ähnlich. Vielleicht sollte ich durch die Stadt streifen und das Wiesel zur Strecke bringen.«
    Â»Wenn du ihn findest, übergib ihn lieber dem Sheriff«, erwiderte Geoffrey. »Viele Leute würden Wiesel vom Kampf auf dem Dach wiedererkennen, und die Ähnlichkeit zwischen den scharlachroten Pfeilen, mit denen der Junge, Peterkin und Wiesels Kumpan getötet wurden, ist dem Sheriff schon aufgefallen.«
    Â»So?«, fragte Roger. »Und was heißt das?«
    Geoffrey seufzte. »Wenn du Wiesel umbringst, wird der Sheriff den Leichnam anhand der Beschreibungen erkennen und sich erinnern, dass wir ihn des Mordes beschuldigt haben. Er wird ganz genau wissen, wer den Mann ermordet hat.«
    Â»Aber Wiesel hat Peterkin umgebracht«, hob Roger hervor. »Er verdient den Tod.«
    Â»Gut möglich, aber es steht uns nicht an, das Recht in die eigenen Hände zu nehmen. Der Sheriff kann uns als Mörder aufhängen lassen, genau, wie er es mit

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