Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Gold des Gladiators

Das Gold des Gladiators

Titel: Das Gold des Gladiators Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Schacht
Vom Netzwerk:
Spielen hat gehen lassen.«
    »Du könntest dich entschuldigen, Ingwar. Dein Vater ist nicht nachtragend«, war Caecilias Vorschlag.
    »Er ist ein Weichling. Salbenrührer ohne Mumm in den Knochen. Er hat Globulus einfach im Stich gelassen. Ist weggelaufen, als dieser Fuscus ihn beleidigt hat.«
    »Ingwar, so spricht man aber nicht über seinen Vater!« Caecilias sanfte Stimme klang geradezu empört.
    »Ach, du verstehst das nicht. Beim Donnerer, er hat vergessen, was er einst war!«
    »Und was war er?«
    »Ein Krieger, Titus. Ein Germane, kein parfümierter Römer. Unser Stamm ist für seine heldenhafte Kühnheit bekannt, nicht für seine Salben.«
    »Weshalb Caesar Domitian euch ja auch besiegt hat«, stichelte Khep. Er wusste erstaunlich gut um die wunden Punkte seiner Freunde und entging nur um Haaresbreite einer derben Kopfnuss.
    »Ingwar, Khep, hört auf damit. Ich dachte, wir wollten das Rätsel lösen, das uns Globulus hinterlassen hat.« Die vernünftige Didia schubste Khep zur Seite und funkelte Ingwar wütend an.
    »Richtig. Und ein Vertreter deines Stammes war auch Globulus, Ingwar. Auch unter Germanen gibt es unterschiedliche Menschen.« Titus’ nüchterne Stimme besänftigte die Streithähne mehr als Didias Eingreifen. »Er wurde ebenfalls in jenem Krieg gefangen genommen, richtig?«
    »Mein Vater und er stammten aus demselben Dorf«, bestätigte Ingwar. »Aber sie wurden getrennt verkauft, und ich glaube, sie trafen sich erst hier in Rom ein paar Jahre später wieder.«
    »Ist Globulus gleich Gladiator geworden? Oder hat er zuvor einen anderen Herrn gehabt?«
    »Ich weiß es nicht, Titus. Komisch, wir haben ihn nie gefragt, nicht wahr?«
    »Nein, und deshalb müssen wir jetzt mehr über ihn herausfinden. Wenn du deinen Vater nicht fragen willst, dann müssen wir eben seine Freunde aufsuchen. Diesen Pelzhändler zum Beispiel«, schlug Caecilia vor.
    »Oder die Freunde, die er unter den Gladiatoren hatte. Dieser Flavius, der vorhin neben mir gestanden hat, der schien ihn gut gekannt zu haben.« Didia strich Barbanigra über den Rücken, die sich der Runde leise maunzend angeschlossen hatte.
    »Wir müssen sowieso in die Gladiatorenschule!«, rief Ingwar plötzlich aus. »Mist, das hätte ich fast vergessen. Wir müssen Globulus’ Amulett zurückholen. Dieser verdammte Fuscus hat es ihm doch abgenommen, und Globulus wollte es zurückhaben.«
    »Nun, dann steht ja unser nächster Schritt fest«, schloss Titus die Diskussion. »Morgen suchen wir den Ludus auf.«

5. Plautus ärgert sich
    Wütend stapfte der Leiter der Gladiatorenschule in seinen Räumen auf und ab. Man hatte ihn hintergangen, und er wusste nicht genau, wie. Nur dass Globulus’ irgendetwas mit seinen Preisgeldern unternommen hatte. In seinem Zimmer waren die Beutel voller Aurei 17 nämlich nicht, das hatte er gründlich durchsucht. Wo hatte dieser hinterlistige Germane sein Vermögen versteckt? Dass es ein Vermögen war, wusste der lanista natürlich, denn er war derjenige, der die Gladiatoren zu den Kämpfen einteilte. Wer siegte und wie viel für den Sieg ausgesetzt war, darüber führte er sorgfältig Buch. Seine Auflistungen hingegen hielt er streng unter Verschluss, denn wann immer ein Gladiator eine besonders große Summe zusammengetragen hatte, machte er ein kleines Zeichen dahinter. Es bedeutete, dass es sich in absehbarer Zeit weit mehr für ihn lohnen würde, wenn der entsprechende Gladiator zu Tode kam. Denn dann fiel ebendieses Vermögen an ihn, den Besitzer dieser großmäuligen Kämpfer, bevor sie es sinnlos verspielen oder verschwenden konnten. Oder gar sich mit der Absicht trugen, sich womöglich damit freizukaufen! Darum war Globulus einer seiner nächsten Kandidaten gewesen. Ein, zwei Kämpfe noch, und die Bestien wären fällig gewesen. Kaum einer überlebte den Angriff der hungrigen Löwen.
    Und nun war dieses Missgeschick eingetreten. Der Dummkopf hatte sich von Fuscus umbringen lassen. Ein großes Unglück war es zwar nicht, rechnete Plautus aus. Auf die zwei, drei zusätzlichen Prämien konnte er auch verzichten. Aber nun stellte sich heraus, dass das Geld unauffindbar war.
    Wütend hieb Plautus mit der Faust gegen den Fensterrahmen, und die Scheiben klirrten.
    Wo hatte er es versteckt? Oder besser – bei wem?
    Unseligerweise hatte er dem verdienten Gladiator Vergünstigungen einräumen müssen. Der Caesar selbst hatte nach einem besonders aufsehenerregenden Kampf darauf bestanden. Globulus hatte sich frei in der

Weitere Kostenlose Bücher