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Das Gold von Sparta

Das Gold von Sparta

Titel: Das Gold von Sparta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dieter Buehrig
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sind.«
    »Bist du sicher?«
    »Ziemlich sicher. Könnten sie es präpariert haben?«
    »Technisch ist das durchaus möglich, aber wann sollten sie das geschafft haben? Du hast es doch niemals aus den Augen gelassen, oder?«
    »Einmal schon. Es ist in der Pension geblieben, als wir loszogen, um den Molch zu heben.«
    »Verdammt. Die anderen Male – Rum Cay, Chateau d’If und Elba –, hast du es da nur eingeschaltet, oder bist du auch ins Internet gegangen?« Das iPhone konnte auf zwei Arten eine Verbindung mit dem Internet herstellen, entweder durch sein integriertes Edge-Netz oder durch örtliche drahtlose Netzwerke.
    »Beides.«
    »Cholkow könnte einen Transponder eingesetzt haben. Jedes Mal, wenn du das Gerät eingeschaltet oder dich ins Internet eingewählt hast, hat der Transponder das GPS des iPhones benutzt und Cholkow eine Positionsmeldung geschickt.«
    Remi atmete zischend aus und presste die Lippen aufeinander. »Glaubst du, sie …« Sie wollte sich umdrehen, aber Sam hinderte sie daran.
    »Wir vergewissern uns, wenn wir von Bord gehen. Wann hast du das iPhone das letzte Mal eingeschaltet? Im Hotel?«
    »Genau.«
    »Ich habe heute Morgen niemanden bemerkt, der uns gefolgt ist.«
    »Ich auch nicht, aber bei all diesen vielen Touristen kann man sich nie ganz sicher sein.«
    »Unglücklicherweise ist Schönau nicht sehr groß. Ein halbes Dutzend Männer hätte ausgereicht, um uns aus der Ferne zu entdecken und zu sehen, wie wir das Schiff besteigen.«
    »Was sollen wir also tun?«
    »Eins nach dem anderen. Wir verschieben die Rätsel und unsere Ergebnisse in den Burn-Ordner«, erwiderte er und gab bereits die entsprechenden Befehle in sein iPhone ein. »Wir dürfen nicht das Risiko eingehen, dass Cholkow das Material zu Gesicht bekommt.« Wie die meisten ihrer persönlichen Hilfsmittel und Einrichtungen hatte Sam ihre iPhones modifiziert und eine Reihe Applikationen, darunter auch einen Quick-Erase-Ordner, installiert. Den Ordner ohne Eingabe eines Passwortes zu öffnen, hatte das sofortige Löschen seines Inhalts zur Folge. Sobald auch Remi ihre Daten dorthin verschoben hatte, sagte Sam: »Jetzt können wir nur noch auf ein Wunder hoffen.«
    »Und welches?«
    »Dass du dich geirrt hast. Das Problem ist nur, dass dies nicht sehr oft geschieht. Zeig mir mal dein Telefon.« Sie reichte es ihm. Er holte sein Schweizer Armeemesser aus der Tasche und machte sich an die Arbeit.

    Sam, den Kopf über das zerlegte iPhone in seinem Schoß gebeugt, murmelte schließlich: »Da bist du ja.«
    Remi lehnte sich vor. »Ist da etwas?«
    Mit Hilfe der Pinzette des Messers angelte er einen winzigen elektronischen Chip aus dem Innenleben des iPhones. Zwei hauchdünne Drähte stellten eine Verbindung mit dem Akku des Telefons her. »Das ist der Übeltäter«, sagte er. Die gute Neuigkeit war, dass die Wanze so eingestellt war, dass sie nur sendete, wenn das Telefon eingeschaltet war. Kein Signal würde Cholkow zum Beispiel verraten, dass sie seinen elektronischen Spion gefunden hatten. Sam entfernte die Zuleitungen, ließ den Chip in seiner Hemdtasche verschwinden und begann, das iPhone wieder zusammenzusetzen.
    Zwanzig Minuten später, während sich der Nebel unter einem sonnigen blauen Himmel auflöste, umrundeten sie die Halbinsel Hirschau. Sankt Bartholomä kam in Sicht und bot mit seinen roten Kuppeldächern, die im Sonnenschein leuchteten, und dem mit Schneebändern verzierten Granit der Berge im Hintergrund einen besonders malerischen Anblick. Die Wiese, auf der Sankt Bartholomä stand, war im Grunde ein fünfzehn Hektar großes Stück Land, das bis zum Rand des Bergwalds reichte. Es gab zwei Anlegestellen, eine für ankommende und abfahrende Touristenschiffe, und die andere, näher bei der Kapelle auf ihrer grünen Raseninsel gelegen, war ein überdachtes Bootshaus. Hinter der Kapelle auf der grünen Wiese und durch zahlreiche Wege miteinander verbunden, standen etwa ein Dutzend Außengebäude – von Scheunengröße bis zu der kleiner Hütten –, alle in rustikaler Bauweise.
    Der Kapitän drehte eine Runde vor der Anlegestelle und wartete darauf, dass ein anderes Elektroboot seine Passagiere an Land entließ, dann lenkte er sein Schiff an den Pier. Ein Matrose sprang an Land und band die Bug- und die Heckleine fest, dann wurde die mit einem Geländer versehene Gangway heruntergeklappt.
    Während sie die Gesichter ihrer Mitreisenden verstohlen inspizierten, gingen Sam und Remi an Land und vergaßen dabei nicht ihr

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