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Das goldene Ufer

Das goldene Ufer

Titel: Das goldene Ufer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iny Lorentz
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schärfsten der Welt, habe ich sagen hören. Das wollen wir ausprobieren!«, rief einer seiner Kumpane grinsend.
    »Das habe ich auch vor!« Diebold war erleichtert, eine Gruppe gefunden zu haben, der er sich anschließen konnte.
    Die Straßen waren so belebt, dass sie sich durch ein Gewühl von Passanten und an den dicht an dicht fahrenden oder stehenden Wagen vorbeidrängen mussten. Dabei fiel Diebold bald auf, dass selbst einfache Soldaten mehr oder weniger hübsche Frauen im Arm hielten. Drei Mädchen, denen man das Alter unter der vielen Schminke nicht ansehen konnte, kamen auf die Gruppe um Diebold zu und lächelten verführerisch.
    Eine sprach die Leutnants auf Englisch an. »Die Herren Offiziere haben doch gewiss Durst und Hunger. Wir können Ihnen guten Wein und ein vorzügliches Mahl bieten, und darüber hinaus noch einiges mehr.«
    Der älteste Leutnant verzog sein längliches Gesicht zu einem zufriedenen Grinsen. »Da haben wir nichts dagegen, was, Gentlemen?«
    »Natürlich nicht!«, stimmte ein anderer ihm zu.
    Die Frauen hakten sich bei je zwei Offizieren unter, allein Diebold blieb ohne Begleitung. Verärgert wollte er sich von den Engländern trennen.
    Es war, als hätte eine der Frauen seine Gedanken gelesen, denn sie drehte sich zu ihm um. »Zu Hause wartet meine Schwester auf uns, und meine Freundinnen haben ebenfalls Schwestern, die den Herren Offizieren gerne Gesellschaft leisten werden.«
    Zufrieden folgte Diebold ihnen daraufhin durch ein Gewirr enger Gassen zu einem Haus, das einmal einer adeligen Familie gehört haben musste, nun aber heruntergekommen wirkte. Drinnen aber strahlte es noch immer einen Rest feudalen Glanzes aus, und der Empfangsraum war mit Statuen griechischer Götter und Göttinnen geschmückt, die allesamt sehr wenig Kleidung am Leib trugen.
    Diebold quollen beim Anblick einer fast nackten Venus schier die Augen aus dem Kopf, und die jungen Engländer dachten nun ebenfalls weniger an Essen und Wein als daran, sich mit einer der Frauen in ein stilles Eckchen zurückziehen zu können.
    »Nicht so ungeduldig, meine Herren! Vor uns liegt noch die ganze Nacht«, tadelte die Anführerin ihre sichtliche Ungeduld und brachte die sieben Jünglinge in einen Nebenraum, dessen Eingangstür ebenfalls von zwei halbnackten Frauenstatuen gesäumt wurde.
    Dort wies sie auf einen Tisch in der Mitte des Raumes, um den ein Knecht eben vierzehn Stühle aufstellte. »Hier können die Herren Offiziere essen, trinken und auch schon ein wenig schauen!«
    Sie zog den Ausschnitt ihres Kleides weiter nach unten, so dass Diebold und dessen Begleiter eine der rosigen Brustwarzen sehen konnten, und lächelte verführerisch.
    Ab diesem Augenblick hätte man den jungen Männern Wasser und Brot vorsetzen können, und sie hätten es nicht gemerkt. Die Speisen, die ihnen gereicht wurden, waren jedoch für ihre von der Armeeverpflegung nicht gerade verwöhnten Gaumen ein wahrer Genuss und der Wein so gut, dass keiner von ihnen maßhalten konnte.
    Auch Diebold trank kräftig und kämpfte zuletzt mit einem heftigen Schluckauf. Seine Tischdame, eine mollige Schwarzhaarige mit hübschem rundlichem Gesicht, füllte ihm das Glas erneut.
    »Du müssen trinken, dann vergehen die Hüpfer wieder«, forderte sie ihn auf.
    Dabei beugte sie sich so weit nach vorne, dass er ihr tief ins Dekolleté schauen konnte.
    Diebold schnaufte und trank das Glas in einem Zug leer. »Das war ein guter Rat!«, antwortete er mit schneller und allzu jugendlich-hoher Stimme.
    »Ich weiß noch mehr guten Rat!« Die Hure fasste ihn am Kinn und küsste ihn auf die Wange. Dabei streifte sie ihn mit ihrem Busen, und Diebold konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen.
    »Wollen wir nicht langsam mehr machen?«, fragte er und zog die Frau mit einem heftigen Ruck an sich.
    Sie quietschte auf und veranlasste einen der Engländer zu der Bemerkung, dass Preußen eben keine Gentlemen seien. Seine Kameraden stimmten ihm lachend zu, während die Hure Diebold einen heftigen Stoß versetzte.
    »Entweder Ihr benehmt Euch oder Ihr müsst gehen!«
    »Will nicht gehen!« Diebold schwirrte der Kopf. Da er bisher nur gelegentlich ein Glas Wein zu trinken bekommen hatte, spürte er die Auswirkungen des Alkohols, und in seinem Magen rumorte es. Er wollte jedoch zum ersten Mal in seinem Leben eine Frau besitzen, und dieser Gedanke gab schließlich den Ausschlag.
    Nach zwei weiteren Gläsern Wein forderte seine Partnerin ihn auf, mit ihr zu kommen. Diebold stand auf

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