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Das Gottschalk-Komplott

Das Gottschalk-Komplott

Titel: Das Gottschalk-Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Brunner
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eintreffen! Dann werde ich Ihnen klarmachen, was ich von Ihnen halte – ich wünsche nicht, daß Conroy die Schadenfreude über mein schlechtes Urteilsvermögen genießen kann, das dazu geführt hat, daß ich Ihnen eine Stellung in der Ginsberg-Klinik angeboten habe. Aber soviel dürfen Sie schon jetzt wissen: Ich empfehle Ihnen, sich nach einem anderen Arbeitsplatz umzusehen!“
    Der Bildschirm erlosch. Plötzlich ergriff der Pultomat das Wort. „Auf Anordnung des Klinikdirektors“, sagte er, „wird diese Einheit bis Montag neun Uhr dreißig desaktiviert.“
    Und so geschah es.
    „Na, wenn Sie das rückgängig machen wollen, Madison kann Ihnen sicher helfen“, sagte Flamen und kräuselte die Lippen, während er den Nieb ansah.
    „Lassen Sie’s gut sein, Flamen“, mahnte Conroy ruhig. „Ja, höchstwahrscheinlich ist Madison dazu imstande, die Desaktivierung aufzuheben, aber möchten Sie einen geheimen Trumpf bloßstellen?“
    Er stand auf. „Schön, jetzt ist der Fall wohl endgültig klar“, meinte er. „Bis zu diesem Moment hatte ich noch meine Zweifel. Sie auch, Jim? Aber ich glaube, Flamen hat soeben einen Eindruck von der Art jener Person erhalten, die seine Frau ‚geheilt’ haben will, und Madison hat den Mann gesehen, der wirklich dafür verantwortlich ist, daß man ihn viel zu lange hier festgehalten hat, und Sie, Jim, wissen nun auch, woran Sie sind. Also wollen wir von hier abhauen, wie’s sein Wunsch ist – in dem Zustand, in welchem er sich jetzt befindet, ist er restlos fähig, seine Drohung in die Tat umzusetzen und die Polizei zu verständigen, damit sie mich vor die Tür befördert, habe ich recht, Jim, oder nicht?“
    Reedeth holte tief Atem. „Sie entsinnen sich“, fragte er, „daß ich vorhin erwähnt habe, ich sei über diesen Pultomat an Daten über Mogshack gelangt? Tja, und gesagt hat er …“ Er zögerte, aber ein Anschwellen seiner Wut half ihm über die letzte Hemmung hinweg. „Er hat gesagt, Mogshack wolle die ganzen Vereinigten Staaten in seiner Behandlung sehen! Na, also mich kann er schon einmal davon abziehen!“
    „Ich wüßte nicht“, sagte Conroy mit Eiseskälte, „welchen besseren Beweis Sie Flamen für die Richtigkeit Ihrer Automaten auf seine Frage bieten könnten, als die vollkommene Übereinstimmung zwischen dieser Diagnose der geistigen Verfassung Ihres Chefs und dem Benehmen, das er eben an den Tag gelegt hat. Flamen, Sie haben in Ihrem Büro Computer?“
    „Wie? Ja, natürlich!“
    „Dann gehen wir dorthin“, sagte Conroy autoritär. „Ich bezweifle, daß sie sich mit den Anlagen der Ginsberg-Klinik vergleichen lassen, aber ich möchte, wenn er keine Einwände erhebt, unseren so nachdrücklich empfohlenen Elektroniker hier mitnehmen, denn mal von allem abgesehen, ich habe in dieser Stadt nur bis morgen abend Zeit, und wenn ich wieder heimwärts fliege, möchte ich zumindest sicher sein können, daß sich ein fähiger Spezialist um das Problem mit den Interferenzen kümmert, ganz egal, ob es nun auf Ihre Frau zurückzuführen ist, wie die Maschinen behaupten, oder nicht. Ich hätte Sie auch gerne dabei, Miss Clay, es sei denn, Sie haben irgend etwas anderes vor. Manchmal befallen mich Ahnungen. Und im Moment habe ich so eine Ahnung …“
    Er unterbrach sich, blickte fast einfältig drein, als verblüffe ihn der Klang der eigenen Stimme. „Zum Teufel, ich ahne etwas, und zwar so eindringlich, daß es mir beinahe Schmerzen bereitet! Irgendwie werde ich das verrückte Gefühl nicht los, daß alldem ein Muster zugrunde liegt, das bei richtigem Gebrauch Mogshack einwandfrei torpedieren kann. Aber wir müssen schnell handeln.“ Er legte seine Hände an den Kopf, als drohe irgendeine Anwandlung ihn zu überwältigen; Reedeth musterte ihn verwirrt.
    „Ja, Professor“, sagte plötzlich Lyla, die lange Zeit nur geschwiegen hatte.
    „Was?“ Conroy drehte sich nach ihr um, blinzelte. „Oh. O ja. Ich meine … ja. Alle Wetter, Madison, wer sind Sie?“
    „Professor“, sagte Reedeth, „ich denke, daß ich nicht …“
    „Mir ist’s scheißegal, was Sie denken!“ fuhr Conroy ihn an. „Ich weiß, was ich denke, und darum geht’s. Kommen Sie nun, oder nicht?“
    „Kommen …?“
    „Mit in Flamens Büro!“ schnauzte Conroy. „Sie wissen, was sich abspielt, stimmt’s, Frau?“ fügte er hinzu, an Lyla gewandt.
    „Ich … ich bin mir nicht ganz sicher, aber …“ Wacklig erhob sich Lyla. „Ich weiß nur, daß ich mich fürchte, aber jedenfalls,

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