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Das Gottschalk-Komplott

Das Gottschalk-Komplott

Titel: Das Gottschalk-Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Brunner
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Sorte geistiger Kräfte zu nutzen, lange bevor man’s geschafft hat, die Droge, die Sie verwenden, in sauberen, modernen Laboratorien synthetisch herzustellen. Ich habe … ich hatte, meine ich, daheim unter meinen Mitarbeitern eine Seherin, die so gut wie alles konnte, wozu diese Computer hier in der Lage sind, ausgenommen das Fabrizieren von Bildmaterial, versteht sich. Ich habe mich oft auf sie verlassen, ungefähr für eine Story monatlich, immer wenn wir mehr Daten brauchten, als man auf offiziellem Weg erhalten konnte. In vier von fünf Fällen hatte sie immerhin auch recht. Ich muß sagen, irgendwie bin ich froh, zu sehen, wie die Blanks-Gesellschaft seit einigen Jahren auf menschliche Einsicht zurückgreift, statt sich ausschließlich an Maschinen zu halten.“
    „Das ist ja faszinierend“, sagte Conroy. „Davon habe ich noch nie gehört.“
    Diablo verzog die Lippen. „Sollten Sie auch nicht. Wir haben die Bundesbehörden immerzu an der Nase herumgeführt, in kleinen Kreisen, auf der Suche nach Schwachstellen, die nicht existieren. Und so wird’s ihnen weiterhin ergehen, kein Zweifel, sogar wenn Sie nun ans KommNetz gingen und ihnen mitteilten, was ich Ihnen gerade verraten habe. So kommt’s, wenn man Maschinen zu sehr vertraut – man gerät immer wieder in die alten, aussichtslosen, rein mechanischen Gleise. Automaten geben nichts um dergleichen wie etwa Unterschiede der Persönlichkeit. Man legt für sie Prinzipien fest, die klipp und klar sind, und sie richten sich blindlings danach, bis hin zu den absurdesten Schlußfolgerungen, und dabei ziehen sie einen mit.“
    „Verdammt richtig“, sagte Conroy. „Ich wußte ja, daß Sie ein Mann sind, der denken kann, Mr. Diablo, und jetzt freut’s mich noch mehr, Ihnen begegnet zu sein, als ich erwartet habe. Hören Sie, warum setzen wir uns nicht hin und sprechen diese Sache einmal durch, in die wir allem Anschein nach verwickelt sind?“
    „Sicher, ja.“ Diablo nickte. „Wenn Sie etwas ernst nehmen, kann man drauf wetten, daß es mich auch interessiert.“ Er warf einen Blick auf seine Armbanduhr. „Allerdings wäre mir eine Mahlzeit ganz angenehm – ich habe heute nicht gefrühstückt.“
    „Bestimmt können wir was kommen lassen. Flamen?“
    „Oh, um Himmels willen! Ja, natürlich können wir das.“ Mit finsterer Miene umrundete Flamen seinen Schreibtisch und nahm im gewohnten Sessel Platz. „Aber ich warne Sie, Professor, sollte sich Ihr Getue als reine Zeitverschwendung erweisen, wie ich halb befürchte, werde ich verdammt sehr sauer sein.“
    „Das ist etwas, was mir keine Sorgen bereitet“, erwiderte Conroy in vollkommener Gefaßtheit. „Dagegen könnte es sein, daß unsere Beschäftigung keine Zeitverschwendung in einer Beziehung ist, die herauszufinden wir bloß zu kurzsichtig sind, und falls das zutrifft, dürften Sie gewiß nicht der einzige sein, der sich ärgert.“

Nachdruck aus dem Londoner Observer vom 24. März 1968 (Auszug)
     
    Amerikas Zeitbombe von Colin Legum
    ,Ich glaube an nix’, sagt ein farbiger Jugendlicher während eines Straßenkrawalls. ‚Ich hab’s Gefühl, man sollte die ganze Welt niederbrennen. Soll sie ruhig niederbrennen, Junge.’

Zum Zwecke der in diesem Buch erzählten Geschichte gemachte Annahme in bezug auf das Vorstehende
     
    Kein Einzelfall.

Verworrene Verwirrung
     
    Die Uhr zeigte sechzehn-zehn an, und sie saßen inmitten einer Ansammlung von leeren Bier- und Milchtüten und buntem Sandwich-Papier.
    „Es kommt einfach kein Sinn heraus“, sagte Diablo in nahezu gekränktem Ton, als habe sich die Welt verschworen, um ihm ein Geheimnis vorzuenthalten. „Alles fächert und fächert sich immer weiter aus, und jedesmal zweigt es in irgendeine neue verrückte Absurdität ab. Ich muß erst einmal rekapitulieren – ich habe das Gefühl, gar nicht alles aufgenommen zu haben, was mir mitgeteilt worden ist, weil mein Unterbewußtsein zuviel davon für reinen Quatsch hält.“
    „Gibt’s bei alldem irgend etwas, das sinnvoll wirkt?“ wollte Conroy erfahren.
    „Äh …“ Diablo zögerte. „Na, diese und jene Teilbereiche durchaus, kann man sagen. Aber sogar sie liegen unter anderen Dingen verschüttet, die einfach lachhaft sind.“
    „Zum Beispiel?“
    „Oh …“ Ein weiterer Moment des Zweifels. „Ach, verdammt, nein! Die Sachen, die ich gerne ernsthaft untersuchen würde, sind in nichts als Mist eingepackt. Wie das, was Harry geäußert haben soll, nachdem er Mikki Baxendales Askaris

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