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Das Gottschalk-Komplott

Das Gottschalk-Komplott

Titel: Das Gottschalk-Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Brunner
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hin und her, in gewisser Verwirrung darum bemüht, seine Empfindungen zu analysieren. War irgend etwas nicht in Ordnung …? Nein, das nicht gerade; bloß anders als erwartet. Der Zorn, den er empfunden hatte, als der neue Holokosmos-Aufsichtsrat – ausschließlich Strohmänner der Gottschalks, hastig abberufen aus einem halben Dutzend Sender und zu einem Ad-hoc-Gremium zusammengeschart – ihm offiziell seine Sendung nahmen, hätte für alle Zeiten andauern, um die Karriere seines Lebens gebracht worden zu sein, hätte in ihm anhaltenden Groll erzeugen müssen.
    Doch bereits binnen einer Woche fühlte er sich entspannter, als er viele vergangene Jahre hindurch gewesen war, und vergaß sogar, sich um die Zukunft Sorgen zu machen. Ja, das war es: die Zwänge entglitten seinem Bewußtsein.
    Er schüttelte den Kopf. Ihm gegenüber auf einer langen Couch ausgestreckt, blickte Celia auf. „Ist was?“ fragte sie nach.
    „Nichts“, erwiderte Flamen im Ton Ungewisser Verwunderung. Er betrachtete sie weiterhin. Seit zwei Tagen war sie nun wieder hier; sie war einfach gekommen, ohne Vorankündigung, mit Sack und Pack hatte sie sich bei den Priors aus- und wieder im alten Zuhause einquartiert, sich darin niedergelassen, als habe es keinerlei irgendwie geartete Unterbrechung gegeben. Soweit Flamen das beurteilen konnte, waren sämtliche Nachwirkungen der Drogen, die man ihr in der Ginsberg-Klinik verabreicht hatte, mittlerweile vorüber, und überdies waren aus ihrem Verhalten die Überspanntheiten verschwunden; keine Spur war von der Schnippigkeit geblieben, die ihre ganze Ausdrucksweise und ihre Stimme vor ihrer Einweisung in die Klinik monatelang gekennzeichnet hatte. Auch im Bett fanden sie mehr Freude aneinander, als ihm aus allen vorangegangenen Zeiten ihres Zusammenlebens in Erinnerung war.
    Mit einem Wort, sie wirkte glücklich.
    Vielleicht war es nur gut, redete sich Flamen ein, daß sein Plan, Mogshack aus seiner einflußreichen Position zu kippen, in jener obskuren Verwirrung des vergangenen Wochenendes scheiterte. Was war geschehen? Das alles war ein schlichtweg fantastisches Knäuel aus harten, nachweisbaren Fakten – wie die Nachricht über die neuartige Datenverarbeitungsanlage der Gottschalks und die unerklärliche Bezugnahme auf ‚Robert’ Gottschalk – und schier unfaßlichen Wahnideen gewesen. Aber infolgedessen hatte er seinen Einfall aufgegeben, auf der Basis von Conroys Parametern eine neue Psychoprofilanalyse Celias anfertigen zu lassen, und allem Anschein nach erwies sich das als glückliche Wende. Niemand vermochte zu leugnen, daß sich Celia nunmehr in besserem Zustand befand, als sie es seit langer Zeit gewesen war, in besserem womöglich als während der gesamten bisherigen Dauer ihrer Ehe.
    Er stieß einen gedämpften Seufzlaut der Zufriedenheit aus. Vermieden zu haben, daß er sich zum Narren machte, war natürlich erfreulich, aber Celia wiederzuhaben, und mehr als bloß gesundet, das war viel mehr wert.
    Vom DreiDe-Tele an der Wand gegenüber erscholl ein Glockenton, und er fuhr unwillkürlich auf, als er merkte, es war Mittagszeit. Der Apparat war darauf eingestellt, automatisch seine Show einzuschalten, und er hatte diese Schaltung noch nicht rückgängig gemacht, weil dies der erste Tag war, an dem er sich mittags daheim aufhielt, seit die Gottschalks in der Holokosmos die Mehrheit besaßen; an allen vorherigen Tagen war er in seinem Büro damit beschäftigt gewesen, in seinen durcheinandergeratenen Verhältnissen eine gewisse Ordnung zu schaffen, halbherzige Anfragen wegen alternativer Arbeitsmöglichkeiten vorzunehmen.
    Nun fiel ihm auf, daß er noch nicht einmal wußte, wie der neue Aufsichtsrat die freigewordene Sendezeit genutzt hatte. Er starrte den Bildschirm an, als er sich erhellte, und war maßlos erstaunt, als ein bekanntes dunkles Gesicht erschien: Pedro Diablo.
    „Ja, was um alles in der Welt …?“ Er war halb auf den Beinen. Er widersetzte sich der Anwandlung, wie ein Besessener aufzuspringen, sackte zurück an seinen Platz. Was mochte dahinterstecken, daß ausgerechnet Diablo die Sendezeit bekommen hatte? Drauf und dran, sich von neuem in helle Wut hineinzusteigern, wartete er, während man den Vorspann abspielte und den ersten Werbespot (für eine bedeutende Skimmer-Marke) durchzog.
    „Diese Woche“, sagte eine zuckersüße Stimme, „wird unsere mittägliche Tiefenbohrung mitten in die Geheimnisse des Planeten Erde durchgeführt von Gastkiebiz Pedro

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