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Das Gottschalk-Komplott

Das Gottschalk-Komplott

Titel: Das Gottschalk-Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Brunner
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Schießkurse, um den Umgang mit Revolvern zu lernen.

Zum Zwecke der in diesem Buch erzählten Geschichte gemachte Annahme in bezug auf das Vorstehende
     
    So ist verfahren worden, aber es hat nicht gewirkt.

Rätsel löst man am besten im Ausleseverfahren
     
    Als sich auf dem Bildschirm von Reedeths internem KommNetz-Anschluß Ariadnes Gesicht zeigte – sie wirkte müde und gereizt, weil sie auch die normale Mittagspause hatten durcharbeiten und die nach den Ausschreitungen eingelieferten Fälle psychischer Störungen klassifizieren, jene davon, die bereits in regelmäßiger Behandlung standen, zu ihren Therapeuten überstellen, die Planung revidieren sowie für alle, für die es keine andere Unterbringungsmöglichkeit gab, Klausen vorbereiten müssen –, führte er gerade ein Gespräch mit einem Teilnehmer außerhalb der Klinik.
    „Einen Moment“, schnauzte er über die Schulter, dann beendete er die Unterhaltung mit barschen Worten. „Es muß sein, und es liegt bei Ihnen, einen Weg zu finden! Und es ist besser, Sie sputen sich!“
    Er unterbrach die Verbindung und versetzte seinen Drehsessel in Rotation, wandte sich an Ariadne. „Ja?“
    „Ich dachte, du hättest erwähnt, Lyla Clay wäre heute früh angebracht worden. Die Daten sämtlicher weiblicher Arrestanten sollen durch mein Büro laufen, na ja, und ihre sind nicht dabei. Was ist los gewesen?“
    „Ach. Ach ja.“ Reedeth fuhr sich mit matter Hand durchs Haar, dann lehnte er sich zurück und entnahm der Schublade seines Pultomaten eine Packung Joints. Im Prinzip war das Rauchen in der Klinik verboten, aber in Phasen von außergewöhnlichem Streß scherten die Angehörigen des Personals sich naturgemäß weniger darum. „Es ist mir gelungen“, ergänzte er, während er nach dem Feuerzeug suchte, „sie von der Masse auszusortieren. Ich hatte so ein intuitives Gefühl, sofort als ich sie sah. Und ich hatte recht.“
    „Recht? Wieso?“
    „Sie hätte gar nicht hier sein dürfen.“
    „Aber du hast doch gesagt, sie sei in ganz elendem Zustand. Fötalhaltung, Schock …“
    „Genau das und noch mehr. Das muß man aber wohl bei jemandem erwarten, vor dessen Augen der Freund umgebracht worden ist, oder?“
    Entsetzt hob Ariadne eine Hand an den Mund. „Ist er in den Krawall geraten?“
    „Richtig. Irgendwer hat ihm mit einer Axt den Leib aufgehackt. Mit Hilfe des Block-Gottschalks ist er noch bis in die Wohnung gelangt, und … Dreimal darfst du raten, was der Halunke getan hat.“
    Stumm schüttelte Ariadne den Kopf.
    „Er hat versucht, ihr neben ihrem toten Mackero, während er noch warm war, eine Waffe zu verkaufen.“
    Schweigen entstand. „So einer ist schlimmer als ein gewöhnlicher Halunke“, meinte Ariadne nach einem Weilchen. „Ein Leichenfledderer. Aber das sind diese Kerle schließlich allesamt, oder etwa nicht? Andernfalls hätten sie sich nicht für so ein Gewerbe entschieden.“
    „Dennoch ist das eine der ekelhaftesten Sachen, die ich jemals über sie gehört habe. Und als Miss Gay ihn hinausgeworfen hat – mit der Pistole, die in der Wohnung war –, ist er offenbar schnurstracks ans KommNetz gegangen und hat Anzeige gegen sie erstattet, weil sie ihn mit einer Tötungswaffe bedroht habe.“
    Dank beharrlichen Suchens hatte er inzwischen ein abgeschabtes, altes Wegwerffeuerzeug entdeckt, dessen Katalytkammer noch ein letztes, ganz schwaches Glimmen enthielt, an dem er es schaffte, seinen Joint zu entzünden.
    „Ist die Geschichte wahr“, fragte Ariadne, „oder hat sie …?“
    „Sie sich zusammengesponnen? Nein, es ist die Wahrheit. Ich habe eben mit einem Verantwortlichen bei der Polizei gesprochen und ihm gesagt, was ich von Leuten halte, die so wie seine Untergebenen arbeiten. Weißt du, sie hatten zuviel zu tun, um dem Anruf sofort nachzugehen, deshalb konnten sie sich erst heute morgen um sechs darum kümmern. Sie haben die Türe aufgebrochen und das Apartment gestürmt. Mittlerweile hatte das Mädchen schon eine ganze Nacht neben einer Leiche zugebracht, zu furchtsam, die Wohnung zu verlassen und bloß ans KommNetz zu gehen, weil der Gottschalk sich ihre einzige Waffe geklemmt hatte.“
    „Und man hat sie festgenommen?“
    „Sie waren drauf und dran, sie zu verhaften, so wahr mir Gott helfe! Wegen Mordverdachts! Bis es einem dieser Sülzköpfe einfiel, sich mal nach einer Waffe umzuschauen, womit sie den Mann überhaupt getötet haben könnte, und man feststellte, daß die Blutspur nach draußen in den Korridor

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