Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Das Grab des Herkules

Titel: Das Grab des Herkules Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McDermott
Vom Netzwerk:
solltest sie nicht vertreiben oder gefangen nehmen, sondern auslöschen. Du warst ein Mörder, ein Killer . Du hast nichts dabei empfunden, als du sie erschossen, erstochen oder ihnen die Kehle durchgeschnitten hast. Ich habe dir zugesehen. Das werde ich nie vergessen – denn es hat mich gelehrt, zu werden wie du. Du hast ein Ziel verfolgt, hast Macht ausgeübt. Und genau das tue jetzt ich.«
    »Ich habe an einem Militäreinsatz zur Befreiung britischer Bürger aus der Gewalt von Terroristen teilgenommen«, entgegnete Chase. »Was du vorhast, ist Massenmord, dein Motiv persönliches Gewinnstreben und … und kindische Rachegelüste !«
    »Red du nur!«, kreischte Sophia wütend und richtete sich auf. »Du hast mich dazu gemacht! Du bist an allem schuld!« Sie fuhr herum und marschierte zur Tür. Ihre Absätze knallten auf dem Boden wie Schüsse. »Joe!«, rief sie. »Bringt sie herein!«
    »Tu es nicht, Sophia!«, sagte Chase und richtete sich auf. Die Fesseln ließen ihm nur wenige Schritte Bewegungsfreiheit.
    »Meine Entwicklung hat in dem Moment begonnen, als wir uns begegnet sind«, sagte Sophia boshaft. »Da ist es doch nur logisch, dass du auch am Ende zugegen bist.« Komosa und der Nukleartechniker traten hinter ihr mit der Bombe in den Frachtraum. Sophia zeigte zur Seite. »Da drüben.«
    Behutsam setzten die beiden Männer die schwere Bombe ab. Komosa hatte etwas geschultert; zunächst glaubte Chase, es sei eine Waffe, dann sah er, dass es sich um ein Bolzenschussgerät handelte. Aus dem offenen Magazin ragten fünfzehn Zentimeter lange Bolzen hervor. Am Fuß der Bombe waren drei Bohrungen angebracht. Komosa setzte das Bolzenschussgerät am ersten Loch an und drückte ab. Mit einem scharfen Knall wurde ein Bolzen in den Decksboden getrieben. Es knallte noch zweimal, dann war die Bombe unverrückbar verankert. Komosa legte das Bolzenschussgerät daneben ab.
    Sophia ging zur Bombe und zog den Aktivierungsschlüssel aus der Tasche. Sie steckte ihn ein, dann drehte sie ihn mit einem geringschätzigen Blick auf Chase herum. Das Display leuchtete auf und zeigte den vorprogrammierten Zeitpunkt der Zündung an: 0845. Es fehlte nur noch ein letzter Knopfdruck, dann wurde der Countdown gestartet.
    Sieben Stunden, zwei Minuten, siebzehn Sekunden.
    Sechzehn Sekunden.
    Fünfzehn …
    Sophia zog den Schlüssel heraus, doch das Display blieb hell. Die Sekunden rasten vorbei. »Ich glaube, ich geh mal an Deck und schmeiße das Ding ins Meer«, spöttelte sie und hielt den Schlüssel hoch, als sie zur Tür ging. Die beiden Männer folgten ihr. »Übrigens, Eddie, der Timer ist manipulationsgesichert. Falls sich jemand ohne den Schlüssel daran zu schaffen macht, geht die Bombe hoch. Das wollte ich dir nur sagen.«
    »Adieu, Chase«, sagte Komosa und ließ sein Diamantlächeln aufblitzen. »Freuen Sie sich aufs nächste Leben.«
    Ein letztes Mal fiel die Tür mit einem Rums hinter ihnen ins Schloss.
    Chase zerrte am Rohr und trat dagegen, allerdings ohne etwas ausrichten zu können. Als Nächstes zog er die Arme an, sodass die Kette der Handschellen am Rohr anlag, und zog mit aller Kraft. Die Handschellen saßen so eng, dass er die Hände nicht einfach hindurchziehen konnte, und mit jedem Versuch, sich zu befreien, schnitten sie schmerzhaft in sein Fleisch. Blut sickerte darunter hervor.
    Doch er gab nicht auf. Er musste es weiter versuchen.
    »Wir sind fast da«, übertönte Trulli das unablässige Schrillen des Antriebs. »Glaube ich zumindest.«
    Nina hatte zwei Stunden lang verkeilt auf dem Boden gelegen und fühlte sich entsprechend steif und wund. Sie richtete sich ein wenig auf und sah zu Trulli hoch. »Was soll das heißen, du glaubst es?«
    »Das Trägheitsnavigationssystem ist nicht so genau wie GPS. Zumal die Fahrt so holperig ist – das führt zu Fehlern. Im schlimmsten Fall könnten wir zehn Kilometer von der berechneten Position entfernt sein.«
    Nina berührte ihren Anhänger. »Dann wollen wir auf den günstigsten Fall hoffen. Wie geht es jetzt weiter?«
    Trulli las die Instrumente ab. »Also, erst mal muss ich die Superkavitation beenden, ohne dass wir wie eine Kröte von einem Laster zerquetscht werden!«
    Nina riss die Augen auf. »Moment mal, sagtest du zerquetscht? Davon war bisher nicht die Rede!«
    »Ich bin noch nie so schnell gefahren!«, erklärte Trulli. »Ich kann den Antrieb nicht einfach ausschalten, denn wenn die Schockwelle plötzlich kollabieren würde, wäre das so, als wenn wir gegen

Weitere Kostenlose Bücher